Als Rudolf Böhm geboren, mußte er mitsamt der Familie durch die Benes-Dekrete seinen deutschen Namen ablegen. Hrusinsky war schon früh am Tingeltangel gewesen und absolvierte dann eine klassische Schauspielausbildung. Er war einer der beliebtesten tschechischen Schauspieler und wurde durch seine Verkörperung des SoldateN Schweijk auch ausserhalb seiner Heimat sehr bekannt. Von den vielen internationalen Angeboten, die folgten, konnte er nur sehr wenige annehmen. 1968 unterschrieb er ein Bürgerbegehren und bekam deshalb sieben Jahre Auftrittsverbot an staatlichen Bühnen und konnte sich bei Film und Fernsehen keine Rollen mehr aussuchen. 1972 folgte auch ein Auftrittsverbot vor der Kamera. Hrusinsky wurde zur Wende politisch sehr aktiv und wurde von 1989 bis 92 als Abgeordneter ins Parlament gewählt. Eine schwere Krankheit beendete seine politische Karriere. Sein Sohn Rudolf Hrusinsky Jr ist auch ein bekannter Schauspieler.
Danke für alle Hinweise und Ergänzungen!
Wenn nicht anders angegeben handelt es sich um DDR-Synchronisationen!
1941: Nachtfalter - Will Quadflieg (NS-Deutschland) 1943: Nebel über dem Moor - 1947: Vorahnung - Werner Peters Die Tugend und der Teufel - 1952: Die gute alte Zeit - Werner Peters 1953: Geheimnis des Blutes - Horst Schönemann Die Entführung - 1954: Komödianten - Siegfried Kilian Der Zirkus spielt doch - Werner Peters 1955: Verbrechen am Windberg - Ralph Peters Jan Hus - Verhängnisvolle Spuren - Heinz Voss 1956: Der brave Soldat Schwejk - Rudolf Wessely / Eduard Linkers (West) 1957: Weil wir sie lieben - Gerd Ehlers 1958: Melde gehorsamst - Eduard Linkers (West) Kassendiebe - Erhard Köster Ein Stern fährt nach Süden - 1959: Gevatter Tod - Wo der Teufel nicht hinkam - Am Ende des Weges - 1960: Das höhere Prinzip - Helmut Müller-Lankow Das Geheimnis der Puderdose - Bei uns in Mechov - 1961: Die Diebe von Pavlov - Helmut Müller-Lankow Baron Münchhausen - Totentanz im Pazifik - Helmut Müller-Lankow Der nächtliche Gast - Der Meisterschütze - Gerd Ehlers 1962: Ännchen geht zur Schule - Erhard Köster Reportage unter dem Strang geschrieben - Helmut Müller Lankow 1963: Angst - Günter Grabbert 1964: Das Haus in der Karpfengasse (Mehrteiler) - Werner Lieven (West) Mord vor der Kamera - Hoffnung - 1965: 31 Grad im Schatten - 1966: Der Mörder verbirgt sein Gesicht - Helmut Müller-Lankow Mord auf heimische Art - 1968: Der Leichenverbrenner - Lutz Jahoda (Voice-Over) Ein launischer Sommer - Hans-Joachim Hegewald Gerechtigkeit für Selvin - 1969: Blutspuren - Hans-Joachim Hegewald Lerchen am Faden - 1972: L.E.G.I.O.N. Höllentor Sahara / Die Oase - 1977: Der Rauch des Kartoffelfeuers - Adele hat noch nicht zu Abend gegessen - Horst Kempe / Wolfgang Völz (West) Patience - Ein Kartenspiel bei Nacht - Aktion Kugelblitz - Ich will nichts hören - Die wunderbaren Männer mit der Kurbel - Wolfgang Völz (West) Im Zeichen des Merkur (Serie, Gastrolle) - 1979: Augen voller Hass - Liebe zwischen Regentropfen - Todesdiagnose - Heute in einem Haus (Serie, Gastrolle) - Die goldenen Aale - 1980: Dunkle Sonne / Neutroneninferno - Manfred Heine 1981: Das Geheimnis der Teufelstasche - Achtung, Visite! - Gerd Ehlers Das Geheimnis der Burg in den Karpaten - Achim Petry Bulldoggen und Kirschen - Günter Grabbert Kurzgeschnitten - Peter Schiff (West) 1982: Flüchtige Begebenheit - 1983: Verschenktes Glück / Die Prinzessin mit der langen Nase - Siegfried Voß Das Wildschwein ist los - Bezirksverwaltung der "K" Prag (Serie, Gastrolle) - Hans-Joachim Hegewald Arzt einer sterbenden Zeit - 1985: Heimat, süße Heimat - 1986: Der Tod der schönen Rehe - Panoptikum der Stadt Prag - Mich überfiel die Nacht - Schlechtes Blut (Serie, Gastrolle) - 1987: Wie Poeten das Leben genießen - Gespenster aus dem Dachfenster - 1988: Gute Tauben kehren immer heim - 1989: Bloß nicht auffallen - 1990: Das Ende der alten Zeiten - 1991: Die Volksschule - Prager Bettleroper - 1992: Allein gegen die Mafia 6 (Miniserie) - Horst Niendorf
"Der brave Soldat Schwejk" (DDR): Rudolf Wessely Wer es in der westdeutschen Fassung ist (die leider Gottes auch auf DVD erschien, trotz gegenteiliger Behauptung auf dem Cover), ist bis heute nicht bekannt. "Die Prinzessin mit der langen Nase" hieß in der DDR "Verschenktes Glück", die Synchronfassung aber ist die Gleiche - Sprecher wird nachgeliefert (wenn ich ihn erkenne), ebenso wie bei "Baron Münchhausen". "Der Leichenverbrenner" lief im DDR-Fernsehen in einer Voice-Over-Fassung - alle männlichen Rollen sprach Lutz Jahoda. "Neutroneninferno" ist ein unglaublich dämlicher Alternativtitel für "Dunkle Sonne".
Daß Rudolf Wessely (nicht verwandt mit Paula) bis in die späteren 50ern am Deutschen Theater im Berliner Osten war, das wußte ich. Daß er aber auch synchronisierte ist mir gänzlich neu, aber ich kann ihn mir gut vorstellen als Schwejk. Ich kenne auch nur die späteren ARD-Fassungen, die fand ich ganz ok, ist aber schon lange her.
Obwohl Wessely ein bedeutender Künstler war (ist - er lebt ja noch), in Wien auch an der Burg beliebt war und im Fernsehen einige fantastische Dinge machte, ist er auch ein Kind dieser Stadt, an das die Wiener immer wieder mal erinnert werden müssen.
Die gute alte Zeit - Werner Peters Geheimnis des Blutes - Horst Schönemann Komödianten - Siegfried Kilian Der Zirkus spielt doch - Werner Peters Verbrechen am Windberg - Ralph Peters Verhängnis volle Spuren - Heinz Voss Weil wir sie lieben - Gerd Ehlers Kassendiebe - Erhard Köster Das höhere Prinzip - Helmut Müller-Lankow Die Diebe von Pavlov - M-Lankow Totentanz im Pazifik - M-Lankow Der Meisterschütze - Ehlers Ännchen geht zur Schule - Erhard Köster Reportage unter dem Strang - M-Lankow Angst - Günter Grabbert Der Mörder verbirgt sein Gesicht - M-Lankow Ein launischer Sommer - Hans-Joachim Hegewald Blutspuren - Hegewald
Rudolf Wessely sprach auch für die Titelrolle in Zoltan Fabris Welterfolg DOKTOR HANNIBAL (1956).
Ausnahmsweise trage ich die Neuzugänge nicht in roter Farbe nach.
Leider werden viele Filme aus dem Osten, die einmal sehr erfolgreich waren, kaum noch gezeigt - mit Ausnahmen natürlich. Da gäbe es sicher sehr viel zu entdecken!
"Der brave Soldat Schwejk" und "Melde gehorsamst" (Westfassungen) - Eduard Linkers
Obwohl Linkers schon weit in seinen 50ern war beim Synchronisieren, überspielt er den Altersunterschied zu Hrusinsky beim Drehen (33) schlichtweg genial.
Übrigens, Mathematik war nie meine Stärke, Hrusinsky war beim Schwejk schon etwa 36, nicht 33...also ist auch der Altersunterschied zu Linkers ein klein wenig geschrumpft.
Lief 1985 auch im ZDF - war es hier die übliche Eigensynchro oder etwa einer der ersten Filme, die im ZDF in DEFA-Synchro liefen (bisher dachte ich, von Filmen wie "Tag der Eule" abgesehen, die im West-Kino oder auf Schmalfilm in der DEFA-Fassung gezeigt wurden, wäre "Das Geheimnis des siebten Planeten" der erste gewesen).