Habe den ersten Teil eben gesehen und kann es kaum glauben - ist wirklich großartig geworden und übertrifft deutlich meine Erwartungen! Old Shatterhand als nachvollziehbarer sensibler Charakter und nicht als Übermensch mit dem ewig gleichen ausdruckslosen Gesicht eines Lex Barker. Der märchenhafte Stil der alten Filme bleibt, gleichzeitig wird's glaubwürdiger und realistischer. Toll! Bin echt begeistert!
Der Thread sollte aus dem Zukünftige Filme Unterforum raus. Evtl. den Titel in "Winnetou-Trilogie (2016)" ändern.
Ich schau mir gerade den Film in der Nachtwiederholung an und bisher gefällt er mir ausgesprochen gut. Endlich mal keine typisch dt. Produktion aus dem Comedybereich. Vergleiche mit anderen Winnetou-Filmen kann ich nicht stellen, da ich mit meinem zarten Alter nicht so viele kenne bzw. nicht in Erinnerung habe.
Der Titel lingt nach einer Jubiläumsdoku über das Phänomen der klassischen Filme, oder einem Werbeslogan für die DVD oder BluRay Komplettbox-Edition ... Das wäre ungefähr so, als hätte man die Hobbit-Trilogie "Der Hobbit-Gandalf & Bilbo sind wieder da" genannt (obwohl ihre gemeinsame Geschichte natürlich im Grunde genommen erst beginnt). Warum hat man nicht einfach "Winnetou und Old Shatterhand" als Übertitel für diese Trilogie gewählt?
Übrigens, hier mal ein Statement zur Winnetou-Synchro:
"...je mehr Pathos ihm [Möhring] dabei abverlangt wird, desto stärker tendiert Möhrings Spiel ins Dröge. Das liegt allerdings auch an der ewigen Unsitte, deutsche Fernsehfilme fast komplett nachzusynchronisieren - eine Praxis, die den nuanciertesten Darstellern ihre Lebendigkeit austreibt."
Okay. Kann ich noch nicht beurteilen, wie das bei den neuen Winnetou-Filmen war, weil ich sie ja noch nicht gesehen habe. Was meinen denn die dazu, die die Filme an Weihnachten gesehen haben? Kennt außerdem jemand Beispiele, wie Nachsynchros deutscher Filme das Schauspiel der Darsteller zum Schlechten hin verändert hat? Oder Filme, in denen das trotz Nachsynchro doch nicht der Fall war?
Wer immer das geschrieben hat, hat Quark geschrieben - erstaunlich viel ist bei den Filmen im O-Ton geblieben, dafür, dass sie fast ausschließlich im Freien aufgenommen wurden. Da hat nur jemand eine Begründung dafür gesucht, dass Möhring vielleicht nicht gerade die Idealbesetzung für Old Shatterhand ist. Dass er kaum den Mund aufmacht beim Sprechen, klingt halt nicht so besonders toll. Welche deutschen Fernsehfilme sollen das sein, die komplett nachsynchronisiert werden? Außer Rosamunde Pilcher & Co. wüsste ich da nix (da liegt es wohl an den teilweise fremdsprachigen Darstellern). Ach, dieses Halbwissen ...
In einer Szene am Anfang hat man den Unterschied deutlich gemerkt. Möhring hatte den bemerkbaren O-Ton im Freien während der Mann neben ihm den ungehallten Synchronton von sich gab.
In englischsprachigen Film wird auch gerne mal machsynchronisiert wenn der Lärm lauter war als der O-Ton und somit unvverständlich. ADR scheint der Person die das geschrieben hat kein Begriff zu sein.
Edit: Sebastian Christoph Jacob hat man auch im 1. Teil hören können, ob er die Rolle auch gespielt hat, weiß ich nicht.
Nicht zu vergessen die deutschen Schauspieler, die mal, vor allem früher, gerne nachsynchronisiert hat, weil sie einen Akzent hatten, unsauber klangen oder stimmlich nicht zur Rolle passten.
Übrigens, ganz schlimm ist das Nachsynchronisieren fremdsprachiger Darsteller in den deutschen "Donna Leon"-Filmchen. Da spielten hin und wieder italienische Statisten mit, die auch Text hatten, die auf Deutsch nachsynchronisiert wurden. Allerdings nicht mit den "Sprechern für die kleinen Rollen", sondern immer mit bekannten Sprechern. Das klang nicht nur seltsam, sondern war in 99,9% aller Fälle auch noch asynchron, weshalb ich annehme, die Sprecher mussten auf Schwarzbild ihren Text einsprechen.
Wäre zwar etwas seltsam, wenn so ein Aufwand für "Donna Leon" betrieben wird (von "Herr der Ringe" wird ja sowas berichtet und bei US-Superproduktionen leuchtet mir das ein, so unerfreulich es ist), aber möglich ist es durchaus.