Ein sehr spannender Thriller, der mit Mini-Budget gedreht wurde. Er spielt in einem einzigen Raum und wartet mit einer verblüffenden Pointe auf. Ich habe den Film mit großer Freude gesehen und war in zweifacher Hinsicht überrascht. Die deutsche Fassung stammt aus dem oft gescholtenen Hause Metz-Neun, ist aber tadellos und stimmig ausgefallen. Von zwei, drei kleinen Amerikanismen abgesehen, die wohl der Lippensynchronität geschuldet sind: "observation" wird mit "Observation" übersetzt, gemeint ist aber Beobachtung beziehungsweise Beobachtungsgabe. Schwamm drüber. Für mich noch erstaunlicher: Colin Salmon wird gesprochen von Gordon Piedesack, der mir bislang mit seinem gewollt kratzigen und gekünstelt auf Christian Brückner getrimmten Sprechstil sehr auf die Nerven gegangen ist, vor allem als "station voice" von 3Sat. Hier aber zeigt er, dass er auch ganz anders kann: wohltönend, sensibel, variantenreich. Eine sehr erfreuliche Neu-Entdeckung!