John Wick: Chapter Two, USA 2017 Kinostart: 16.02.2017
Keanu Reeves John Wick Benjamin Völz Benjamin Völz Riccardo Scamarcio Santino D'Antonio Gianluca Vallero Nico Mamone Ian McShane Winston Klaus-Dieter Klebsch K. Dieter Klebsch Ruby Rose Ares stumm Common Cassian Matti Klemm Matti Klemm Claudia Gerini Gianna D'Antonio Elettra de Salvo Lance Reddick Charon Leon Boden Leon Boden (T2) / Ralf David (T1) Laurence Fishburne Bowery King Tom Vogt Tom Vogt Tobias Segal Earl Leonhard Mahlich John Leguizamo Aurelio Nico Mamone Bridget Moynahan Helen Wick Claudia Gáldy Peter Stormare Abram Grigory Kofman Detlef Bierstedt Thomas Sadoski Jimmy Gerrit Hamann David Patrick Kelly Charlie entfallene Szene Viktor Deiß Franco Nero Julius Christian Rode Rainer Brandt Peter Serafinowicz Sommelier Dietmar Wunder Axel Malzacher Wass Stevens Consiglieri Matthias Klages
Dialogbuch: Timmo Niesner Dialogregie: Timmo Niesner Synchronfirma: RC Production
Common - Cassian - Matti Klemm Keanu Reeves - John Wick - Benjamin Völz Ian McShane - Winston - Klaus-Dieter Klebsch Laurence Fishburne - The Bowery King - Tom Vogt
Hach, wie ich mich auf diesen Film freue! Nach sooo vielen Rohrkrepierern und Peinlichkeiten wie SPLIT, LA LA LAND usw. usw. bekomme ich hier hoffentlich endlich den ersten Höhepunkt des diesjährigen Kinojahres zu sehen.
Mir hat der erste Teil viel besser gefallen als der zweite. Der erste Teil war von geradliniger Einfachheit, der zweite ist unnötig umständlich erzählt; der erste Teil war ein spannender Rachethriller mit logisch integrierten fulminanten, innovativ gefilmten Actionszenen (oder wenn man so will: eine Action-Nummernrevue mit einem simpel motivierten, aber effektiven Story-Vorwand); der zweite Teil möchte sich, so ist jedenfalls mein Eindruck, beim Feuilleton einschleimen: die beiden Action-Höhepunkte (in den Katakomben und im Spiegelkabinett) kommen zu artsy daher: nicht mehr die Action, sondern das setting steht im Vordergrund, viel zu oft schiebt sich die Artifizialität penetrant in den Vordergrund.
Man sieht dem zweiten Teil auch sehr deutlich das gestiegene Budget an: an der Ausstattung, am Verschleiß der Gaststars, wobei Franco Neros Engagement einigermaßen gelungen (super: Christian Rode für Nero!), Fishburnes überkandidelter Auftritt aber ziemlich peinlich geraten ist. Und Common ist wahrlich kein guter Actiondarsteller, er tut dem Film sogar einen Bärendienst – anders als die vielen namenlosen Stuntmen, mit denen Keanu Reeves perfekt choreographierte Zweikämpfe austrägt, enthalten die Kampfszenen mit Common zu viele Zwischenschnitte, zu deutliche Stuntdouble-Einsätze, weil dieser offenbar nicht mal annähernd mit Keanu Reeves‘ Fitness mithalten kann.
Das ist aber freilich Jammern auf hohem Niveau. Auch der zweite Teil gehört zu den besten Action-Filmen des Genres, lässt Pseudo-Actioner wie die BOURNE-Reihe oder die Craig-BONDs, die nur mit Mühe und Wackelkamera bzw. beschleunigter Schnittfrequenz Action simulieren können, richtig alt aussehen. Verglichen mit dem tuntigen LA LA LAND ist JOHN WICK 2 als Action-Oper mit toller Choreographie auch das wesentlich bessere ‚Musical‘.
Eigentlich hat JOHN WICK 2 aus künstlerischer Sicht ja auch fast alles richtig gemacht. Er kopiert nicht einfach den plot des ersten Teils, sondern bemüht sich um inhaltliche Komplexität (obwohl es m.E. überhaupt nicht notwendig gewesen wäre, weil es jetzt deswegen zwischendurch mehrere Durchhänger gibt); da auch die Action-Szenen beim zweiten Teil nicht mehr mit der erfrischend handfesten Originalität des ersten Teils hätten überraschen konnten, wird stattdessen das Drumherum der Schusswechsel und Zweikampf-Szenen variiert, indem die Ausstattung des settings betont wird (auch hier stört mich persönlich die Fokusverlagerung, weil diese Szenen nun viel zu selbstverliebt daher kommen). Der zweite Teil hat leider auch die wenigen Schwächen des ersten Teils übernommen, vor allem den bemüht lakonischen Humor. Immerhin hat Teil 2 aber einen ziemlich guten Knalleffekt, bei dem ich so richtig zusammengezuckt bin.
Und man muss wohl auch anerkennen, dass das Konzept der Macher aufgegangen ist: der Flirt mit dem Feuilleton hat sich ausgezahlt, selten ist ein Action-Film der letzten Zeit so gut besprochen wurden; auch die Spekulation auf die Multiplikator-Wirkung der Rezensenten scheint sich bewahrheitet zu haben: Der zweite Teil hat bereits in den ersten 2 Wochen mehr eingespielt als der erste Teil, der im Kino eher ein mäßiger Erfolg war (zum Erfolg des zweiten Teils wird aber auch gewiss die Popularität des Films in den nachgelagerten Auswertungsmedien beigetragen haben).
Um als Fazit AndiR.s Urteil zu variieren: ich liebe den ersten Teil, finde den zweiten Teil gut – was immer noch zum bislang besten Film von 2017 reicht. Ich freue mich jetzt schon auf den dritten Teil.
Produktionsleitung: Bettina Adrian Rohübersetzung: Timmo Niesner Tonmeister: Matthias Busch Mischstudio: FFS Film- und Fernseh-Synchron GmbH Mischtonmeister: Stefan Wörner Cutter-Team: Merve Hasenkrug, Sandra Prüsmann, Sabrina Michalopoulos Aufnahmeleitung: Andreas Janne
Simone Spinazzè - Kartograf - Tobias Lelle (fehlt noch in der SK; Off ist dort schon eingetragen) Klages' Rolle wird im Abspann Lieutenant genannt. (Der Schneider aber komischerweise mit dem englischen Begriff.)
Weitere Stimmen (die hier noch fehlen): Melanie Pukaß (schon in der SK), Katarina Tomaschewsky, Silvia Mißbach, Anna Amalie Blomeyer, Runa Aléon, Isabelle Höpfner, Katja Schmitz, Dennis Sandmann, Kevin Kraus, Daniel Johannes, Marco Wittorf, Frank Kirschgens, Björn Schalla