"Pharao" westdeutscher Untertitel: Die dunkle Macht der Sphinx (Faraon)
Enorm aufwendiges, aber etwas sperriges Epos, vor allem durch seinen distanzierten Blick, der Sympathieträger fast konsequent verweigert. Interessanterweise wurden die westdeutsche und die (neue, wahrscheinlich aber auch die alte) DDR-Fassung an verschiedenen Stellen gekürzt - nicht überraschend "gewalttätige" Stellen (die abgehackten Hände, die Mumifizierung) in der DDR, kleinere dialogische Nebenhandlungen in der BRD. Die alte DEFA-Synchronisation ging wohl verloren oder blieb nur teilweise erhalten, weshalb für einen neuerlichen Kinoeinsatz um 1980 eine neue erstellt werden musste, aber offensichtlich mit dem Dialogbuch der Erstfassung. So gingen leider zwei schöne Aspekte der alten Fassung verloren: Ernst Meinckes erster Synchroneinsatz (der gleich mit einer Hauptrolle durchstartete wie seinerzeit auch Lothar Blumhagen) und Annekathrin Bürger für Barbara Brylska - leider wurde diese Chance bei der Zweitfassung nicht nur versäumt (obwohl sie bestimmt noch gepasst hätte), sondern sie sogar noch in einer anderen Rolle besetzt. Die Sprecher waren im Programm nur ohne Zuordnung genannt, sind aber in einer anderen Verteilung kaum möglich. (In den nächsten Tagen sichte ich die neue DEFA-Fassung noch einmal, um hier weitere Sprecher aufzulisten und noch einige Sprecher der alten Fassung mutmaßlich zuzuordnen.)
BRD-Kinopremiere: 14.10. 1966 Berliner Synchron, Berlin (West) Dialog und Regie: Hermann Gressieker
DDR-Kinopremiere: 21.12. 1966 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Erika Hirsch Regie: Ernst Dahle
DDR-Wiederaufführung: 21.4. 1978 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Regie: Horst Schappo Es wurde das Dialogbuch von 1966 verwendet.
Ramses XIII. Jerzy Zelnik Randolf Kronberg Ernst Meincke Reinhard Kuhnert Nikotris Wieslawa Mazurkiewicz Dagmar Altrichter Inge Keller Annekathrin Bürger Kama Barbara Brylska Renate Küster Annekathrin Bürger Gisela Büttner Sarah Krystyna Mikolajewska Uta Hallant Helga Koren-Fuchs Monica Bielenstein Hebron Ewa Krzyzewska Marie Luise Schiemer Sonja Stokowy Angelika Waller Herihor Piotr Pawlowski F.W. Bauschulte Martin Flörchinger Siegfried Voss Pentuer Leszek Herdegen Jürgen Thormann Uwe-Detlef Jessen Wolfgang Winkler Mephres Stanislaw Milski Helmut Heyne Kurt Steingraf Robert Trösch Beroes Kazimierz Opalinski Erich Poremski ? Albert Hetterle Samentu Mieczyslaw Voit Horst Niendorf ? Michael Christian Thutmosis Jerzy Buczacki Lutz Moik Hannjo Hasse Klaus Piontek Nitager Wiktor Grotowicz Joachim Nottke ? Gerhard Paul Ramses XII. Andrzej Girtler Peter Elsholtz (!) Hans Hardt-Hardtloff Werner Dissel Dagon Edward Raczkowski Herbert Grünbaum Willi Narloch Harald Halgardt Hiram Alfred Lodzinski Eduard Wandrey ? Jochen Thomas Sargon Jaroslaw Skulski Richard Haller ? Werner Ehrlicher Eunane Ryszard Ronczewski Toni Herbert ? Jürgen Zartmann Labyrinth-Priester Bohdan Janiszewski Heinz Petruo ? Kurt Goldstein Tehenna Leonard Andrzejewski Edgar Ott ? Eckhard Bilz Stimme "Osiris" ? Martin Hirthe ? Theo Mack Sklave ? Gerd Prager ? Karl-Maria Steffens Priester ? Dietrich Frauboess ? Jürgen Kluckert
Laut DEFA-Stiftung war E. Kryzewska in der Erstfassung Sonja Stokovy/Deutsch. Für Hannjo Hasse wird da J. Buczacki angegeben, nicht Herdegen, Jessen wird nicht genannt. Ob die Angaben stimmen, kann ich allerdigns nicht sagen, da mir die Fassung unbekannt ist.
Die dürfte kaum noch einer kennen - aber das sind wertvolle Infos. Ja, die Sprecher, die im Grunde sicher zuzuordnen sind, habe ich schwarz gelassen, während die blauen eben auch anders zugeordnet sein konnten. (Da Hasse oft Schurkenrollen sprach, schien er mir für Herdegen wahrscheinlicher, aber umgekehrt kann ich es mir genauso vorstellen.)
Bei Ostalgica erscheint der Film bald auf Blu-ray. Bin schon gespannt, welche der beiden DEFA-Synchros es auf die Disc schafft. Die BRD ist anscheinend nicht dabei.
Tja, mit dem "ungekürzt" ist das so eine Sache - der Film soll ja ursprünglich 182 min lang gewesen sein und die erste DEFA-Fassung diese Länge haben. Angegeben sind 152 min - das wäre dann die spätere Fassung bzw. die internationale, denn eine solche lag offenbar auch der westdeutschen wie der 2. DEFA-Fassung zugrunde. Die war allerdings bereits auch auf der E-M-S-DVD zu finden, wobei die in der westdeutschen Fassung nochmals gekürzten Szenen OmU waren. Da die später/international verkürzten Szenen angeblich ohne Dialog waren, sollten beide DEFA-Fassungen mit wenig OmU-Sequenzen auch auf die Langfassung passen (es gab bei der Zweitfassung kurze Zensurschnitte und vielleicht auch kleine Materialfehler, wovon ich bei der Erstfassung auch ausgehe). Aber die Längenangabe dürfte stimmen und es sich nur um die übliche Fassung handeln, die auch schon in anderen Ländern auf BR herauskam. Da der MDR die zweite DEFA-Fassung (wenn auch mittlerweile auch schon wieder vor Jahrzehnten) ausstrahlte, dürfte diese leichter zu bekommen sein und folglich auf der BR drauf sein. (Die Infos zu den verschiedenen Längen habe ich von Fernsehenderddr.de.)
Wie ich mir das dachte. Danke für die Info. Lohnend für viele Fans, insofern also eine schöne Veröffentlichung, aber für mich nicht lohnend, da ich die bereits besitze. Tadellos gelungene Fassung und trotzdem schade, dass man weder Meinckes erste Hauptrolle noch Bürger für Brylska je wieder zu hören bekommt.
Ich bin etwas verwirrt. Du meinst, Inge Keller? Die Leistung von Annekathrin Bürger hört man ja noch. Und wieder schön, Siegfried Voß in Berlin zu erleben. Aber Horst Schappo war ja eh wieder ein Regisseur für beide Städte.