Abrechnung in Shanghai (The Shanghai Gesture) Regie: Josef von Sternberg Erstaufführung: 03.10.1971 WDR/03.10.2004 ARTE Deutsche Bearbeitung: Fernsehen der DDR Studio für Synchronisation?? Dialogbuch: Erik Veldre (?) Dialogregie: Erik Veldre (?)
Die verbrecherische Besitzerin einer Spielhölle in Shanghai lässt sich auf den Konkurrenzkampf mit einem englischen Financier ein. Schließlich erpresst sie ihn mit seiner dunklen Vergangenheit...
Victoria / Poppy (Gene Tierney) Andrea Aust Sir Guy Charteris (Walter Huston) Helmut Schellhardt Doktor Omar (Victor Mature) Jaecki Schwarz Mutter Gin Sling (Ona Munson) Friederike Aust Dixie Pomeroy (Phyllis Brooks) Barbara Schnitzler Konsul Van Elst (Albert Bassermann) Gerry Wolff Caesar Hawkins (Eric Blore) Horst Lampe Boris (Ivan Lebedeff) Frank Ciazynski Tagelöhner (Mike Mazurki) Dieter Korthals Percival Montgomery Hower (Clyde Fillmore) Helmut Müller-Lankow Lady Blessington (Grayce Hampton) Gertraud Klawitter Mr. Jackson (Rex Evans) Lutz Riemann Mischa Vaginisky (Michael Rasumny) ? Barmann (Michael Dalmatoff) Horst Kempe Marcel (Marcel Dalio) Erik Veldre Poppy's Freund (John Abbott) Michael Narloch De Micheaux (Jean De Briac) Wolfgang Lohse Ryerson (Leyland Hodgson) Franz Viehmann Kim Chee (Roland Lui) Gunnar Helm Prologsprecher (?) Erik Veldre Lady Blessington's Mann (?) Erik Veldre
Drama mit deutlichen Motiven zum Film Noir. "Abrechnung in Shanghai" strotzt nur so von unsympathischen und verschlagenen Charakteren, deren Verstrickung in tief in der Vergangenheit wurzelnde Geheimnisse nicht bloß deren Enthüllung mit sich bringt, sondern dessen Geschichte vom Motiv der Rache getrieben wird. Huston, Mature und Munson spielen routiniert, Gene Tierney wirkt dagegen äußerst blass.
Der Film hat zu meiner Überraschung eine DDR-Synchronisation, die wahrscheinlich auch die einzig existierende ist. 1971 könnte er ja durchaus noch in OmU gelaufen sein. In den DDR-Filmjahrbüchern entdeckte ich keinerlei Einträge zu dem Film. Damit dürfte es wohl eine Adlershofer Synchro gewesen sein, sehr wahrscheinlich von Erik Veldre. Und wieder mit Barbara Schnitzler in einer größeren Rolle (Querverweis zu "Sanjuro").
Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.
Zitat von Silenzio im Beitrag #1Der Film hat zu meiner Überraschung eine DDR-Synchronisation, die wahrscheinlich auch die einzig existierende ist. 1971 könnte er ja durchaus noch in OmU gelaufen sein..
In meinem Printexemplar vom Lexikon des Internationalen Films von 1987 existiert kein Eintrag zum Film (unter keinem der beiden Titel), in der Auflage von 1995 gibt es einen Eintrag unter dem Titel ABRECHNUNG IN SHANGHAI mit dem Hinweis auf den "Fernsehtitel" (!) IM BANNE VON SHANGHAI - was die Vermutung nahelegt. dass der Film im deutschsprachigen Raum offenbar mindestens drei unterschiedliche Aufführungen erlebt hat: BRD-TV (WDR 1971), DDR-TV (???) und Kino (1984) (eventuell auch in einer zeitgenössischen Synchro?).
Das Filmprogramm müsste ich haben, muss ich mal rauskramen... Kann aber gut sein, dass alle Auswertungen bis 1984 nur OmU waren.
Mir ist der Film erst in den 90ern mit Synchro untergekommen. Das war allerdings eine recht nervige Angelegenheit, denn ein größerer Teil dieser Synchro war mit recht ungenießbarem Synthesizer-Gedudel unterlegt. edit: Die EA dieser Fassung lief in der Nacht vom 1. auf 2. Januar 1997 in Kabel 1. Ist das die Fassung, die du aufgelistet hast, Silenzio? Ansonsten gäbe es doch zwei verschiedene.
Das Filmprogramm hilft nur bedingt weiter. Es sagt folgendes...
BRD-EA (OmU) am 3.10.1971 in BR3 unter dem Titel: Im Banne von Shanghai. Ansonsten nur noch, dass 1974 ein Kinostart unter dem Titel "Abrechnung in Shanghai" erfolgte. Verleih wird im Programm komischerweise keiner angegeben, aber der Verleihkatalog nennt Kirchner (Neue Filmkunst). Da Kirchner 1974 in Konkurs ging, kann es sein, dass der Film tatsächlich erst etwas später durch den Nachfolgeverleiher "Die Lupe" ins Kino kam (in dem Fall sicher auch nur OmU).
Interessant..., aber schade, dass das Filmprogramm wohl keine Synchronangaben zur Kinoauswertung macht (?).
Zitat von Stephen im Beitrag #3Die EA dieser Fassung lief in der Nacht vom 1. auf 2. Januar 1997 in Kabel 1.[/rot]
Seltsam jedoch, dass das Lexikon des Internationalen Films in der Auflage von 1995 (also zwei Jahre vor der von dir genannten TV-Ausstrahlung*) den Film listet, in der Ausgabe von 1987 aber sich kein Eintrag findet, obwohl der Film offenbar schon 1984 ins Kino gekommen war (oder zumindest für den Kinoeinsatz geplant war) ...
* was lässt dich vermuten, dass es sich bei der Kabel 1-Ausstrahlung um eine EA handelt?
Vielleicht wurde für irgendeine VHS-Auswertung (unter wer weiß was für einem Titel) oder für Kirch eine billige Schnellschussynchro gemacht mit Synthesizer-Musik (wie die unsägliche Neufassung des "Dschungelbuchs" von 1942) - Arte aber entschied sich für die DDR-Fassung (oder hatte diese am schnellsten zur Hand). Immerhin hatte diese eine prachtvolle Schauspielriege zur Verfügung, wenn auch der Klang der Synchro erfahrungsgemäß sehr steril sein dürfte.
Zitat von John Connor im Beitrag #5Interessant..., aber schade, dass das Filmprogramm wohl keine Synchronangaben zur Kinoauswertung macht (?).
Es steht zwar nicht explizit im Filmprogramm, aber ich glaub nicht, dass es eine Kinosynchro gibt. Kirchner hat seine Filme meist auch nur OmU ins Kino gebracht.
Zitat von John Connor im Beitrag #5... was lässt dich vermuten, dass es sich bei der Kabel 1-Ausstrahlung um eine EA handelt?
Ich meinte nur die EA dieser Synthie-Synchro, die vermutlich von Kirch gemacht wurde.
Wenn sich Vagininsky (aus nachvollziehbaren Gründen) in der deutschen Fassung Voloshin nennt, dann ist das Manfred Richter.
Die Synchro enthält zu meiner Überraschung tatsächlich an einigen Stellen Synthesizer-Musik - so wurde wohl versucht, die Originalmusik grob nachzustellen. Gemessen an der Zeit hab ich schon Schlimmeres gehört.
Silenzio - deine Vermutung Erik Veldre (die allerdings zutreffen dürfte) wurde bei Wikipedia als Fakt eingetragen.
Ach, wenn ich daran denke, wie viele ich schon auf den ersten Horcher nicht erkannt habe ... Außerdem sagt er ja nur wenige Worte vor großem Hintergrundlärm und hat mit Leschnitz zudem ein veritables Double.