Im von Ägypten kontrollierten Sudan bricht 1881 ein Aufstand unter dem Mahdi Muhammad Ahmad aus. Um dieser Gefahr entgegenzutreten, hebt der Khedive Tawfiq eine Armee von 10.000 Mann aus und schickt sie unter dem Kommando des englischen Colonels William Hicks in den Sudan, um den Aufstand niederzuschlagen. Dem Mahdi gelingt es jedoch, die Armee in einen Hinterhalt zu locken, zu besiegen und sämtliche Waffen zu erbeuten.
In London berät sich Premierminister Gladstone mit seinem Kabinett, wie nun zu verfahren sei, im Hinblick auf die britischen Interessen in Ägypten. Gladstone ist nicht bereit, eine britische Armee in den Sudan zu schicken; dies wird durch den Bericht des Nachrichtendienstoffiziers Colonel Stewart, der eine Truppenentsendung ebenfalls ablehnt, noch gestützt. Um das Gesicht des britischen Empires zu wahren, schlägt Earl Granville vor, den früheren Gouverneur des Sudans, General Charles George Gordon, welcher damals auch die Sklaverei abgeschafft hatte, nach Khartoum zu schicken und alle Ägypter zu evakuieren. Sollte etwas schiefgehen, würde ihn die Schuld treffen und nicht die britische Regierung. Gegenüber seinem Kabinett lehnt Gladstone diesen Vorschlag ab, trifft sich allerdings heimlich mit Gordon und bittet ihn, diese Aufgabe zu übernehmen...
Trailer 1 - EN:
Besetzung:
(Leo Genn) Erzähler Horst Niendorf
Charlton Heston General Charles Gordon Helmo Kindermann Richard Johnson Col. J.D.H. Stewart Gert Günther Hoffmann Sir Laurence Olivier Mahdi Muhammad Ahmad Wilhelm Borchert Sir Ralph Richardson Premierminister Gladstone Robert Klupp Douglas Wilmer Kalif Abdullah Martin Hirthe Marne Maitland Scheich Osman Gerd Martienzen Alexander Knox Sir Evelyn Baring Helmut Wildt Hugh Williams Lord Hartington Curt Ackermann Michael Hordern Lord Granville Peter Elsholtz Nigel Green General Wolseley Wolfgang Lukschy George Pastell Giriagis Bey Lothar Blumhagen Alec Mango Bordeini Bey Kurt Mühlhardt Zia Mohyeddin Zobir Pascha Klaus Miedel Peter Arne Rhama Hans Walter Clasen Johnny Sekka Khalil Wolfgang Draeger
Zitat von Jeannot im Beitrag #2Toller Film, dessen Ansehen sich immer wieder lohnt.
Ganz so weit würde ich persönlich nicht gehen, da der Film sich teilweise sehr in die Länge zieht, aber einzelne Szenen lohnen sich immer wieder. Die deutsche Fassung bietet jedenfalls ein Who´s who des damaligen Berlins und zeigt, dass auch nicht sonderlich spannende Filme durch eine Fülle charismatischer Stimmen enorm aufgewertet werden können. Besonders interessant sind natürlich die beiden Hauptfiguren: Charlton Heston spielt Gordon nicht gerade als Sympathieträger, aber dafür lässt er hinter dem kühlen Zyniker immer stärker einen innerlich zweifelnden, unsicheren Menschen durchscheinen, der dadurch sehr "realistisch" wirkt. Helmo Kindermann war damals sein häufigster Sprecher, aber trotzdem finde ich seine Besetzung hier lobenswert, da er nicht nur sein ausgeprägtes Talent für kühlen, trockenen Sarkasmus einsetzen konnte, sondern auch an einigen Stellen innerlich "bebte". Zum Glück besetzte man ihn hier und nahm nicht GGH (der in vielen Szenen im Dialog mit ihm zu hören ist) oder Horst Niendorf (der als Erzähler eine sehr originelle Wahl war). Bei Laurence Olivier rechnete ich zwar im Vorfeld mit Wilhelm Borchert, habe ihn beim ersten Sehen aber nicht sofort herausgehört, da er hier ungewohnt kehlig und rasselnd spricht. Da man Olivier in seiner Maske (ohne Hintergrundwissen) wohl auch nicht sofort erkennen würde, war es hier natürlich umso passender.
Ich persönlich hätte Borchert auf Heston bevorzugt, besonders weil er hier ja auch einen blasierten Briten spielt, was ja Borchert ohne weiteres mit Bravour bewerkstelligt hätte. Bei Olivier hätte es aufgrund des Akzents auch ohne weiteres ein anderer Sprecher sein können (z.B. Marquis) - es wäre wohl nicht weiter aufgefallen.
Allerdings hat Borchert auch in dieser Rolle wieder bewiesen, was für ein großes und abwechslungsreiches schauspielerisches Talent er war! Nur war er für mich immer der "perfekte" Heston, da er ihm nicht nur mit seiner Stimme etwas "edles" verlieh, sondern sogar eine gaaaanz entfernte, optische Ähnlichkeit mit ihm hatte!
Kindermann, Hoffmann und Niendorf mochte ich nie auf Heston (darum "schmerzt" es mich immer besonders, wenn ich Filme mit Heston schaue, in denen Borchert jemand anderen spricht (Karthum, Die größte Geschichte aller Zeiten oder auch Erdbeben).
Auch Heinz Drache, Arnold Marquis und Gottfried Kramer fand ich ganz furchtbar als Heston-Sprecher. Kieling und Petruo fand ich aber noch ganz passend, allerdings gab es diese Kombi nur ein bzw. zweimal.
Immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Eindrücke sein können: Wie schon früher erwähnt, konnte ich mich mit Borchert für Heston nie anfreunden, da er mir für diesem zu alt und "durchgeistigt" klang, speziell bei "Ben Hur" war das störend. Kindermann und Niendorf fand ich beide sehr passend. Petruo hätte hier wahrscheinlich eine ähnliche Wirkung gehabt, da er eine ähnliche Diktion wie Kindermann hatte und ebenfalls sehr souverän, überlegen oder arrogant klingen konnte, weshalb die durchbrechenden Zweifel auch bei ihm effektvoll gewesen wären (in "Soylent Green" durfte er am Ende ja auch hysterisch werden). Aber zu dieser Zeit war er wahrscheinlich schon auf Schurken abonniert und wäre daher wohl nicht so wahrscheinlich gewesen.
Hätte Burt Lancaster die Hauptrolle gespielt wie ursprünglich vorgesehen, wäre Horst Niendorf vielleicht doch noch zu dieser Rolle gekommen ... Da der Film von United Artists verliehen wurde und folglich ohne Zweifel die Ultra Synchron ihn bearbeitete sowie aufgrund des selten zu hörenden Peter Elsholtz nehme ich an, dass er für die deutsche Fassung verantwortlich zeichnete - liegt bei Ultra und der Sprecherwahl auch nahe.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #7Hätte Burt Lancaster die Hauptrolle gespielt wie ursprünglich vorgesehen, wäre Horst Niendorf vielleicht doch noch zu dieser Rolle gekommen ... Da der Film von United Artists verliehen wurde und folglich ohne Zweifel die Ultra Synchron ihn bearbeitete sowie aufgrund des selten zu hörenden Peter Elsholtz nehme ich an, dass er für die deutsche Fassung verantwortlich zeichnete - liegt bei Ultra und der Sprecherwahl auch nahe.
Allerdings fürchte ich, dass gerade United Artists/Ultra im Falle von Lancasters Besetzung Niendorf verhindert hätten. Mücke war schon vor Jahren aufgefallen, dass dieses Studio die Kombination Lancaster-Niendorf anscheinend über viele Jahre hinweg konsequent mied und stattdessen viel experimentierte (Ackermann, Raddatz, Lukschy, Marquis, Borchert, Hagen):Burt Lancaster (4)
Zitat von berti im Beitrag #3Bei Laurence Olivier rechnete ich zwar im Vorfeld mit Wilhelm Borchert, habe ihn beim ersten Sehen aber nicht sofort herausgehört, da er hier ungewohnt kehlig und rasselnd spricht.
Liegt es vielleicht auch an der Abmischung? Hier klingen ja so ziemlich alle Sprecher viel tiefer als üblich.
Zitat von berti im Beitrag #3Bei Laurence Olivier rechnete ich zwar im Vorfeld mit Wilhelm Borchert, habe ihn beim ersten Sehen aber nicht sofort herausgehört, da er hier ungewohnt kehlig und rasselnd spricht.
Liegt es vielleicht auch an der Abmischung? Hier klingen ja so ziemlich alle Sprecher viel tiefer als üblich.
Ich habe den Film zwar schon länger nicht mehr gesehen, könnte es mir aber durchaus vorstellen. Besonders natürlich, wenn diese Abmischung nicht erst für die DVD/BD-Veröffentlichung gemacht wurde, sondern bereits bei früheren Ausstrahlungen so war.