Zitat von Gast im Beitrag #42Holger Hagen passte ausgezeichnet, sowohl zum dynamischen als auch ruhigen Lancaster. Mein Favorit hier: "Gewalt und Leidenschaft". Besonders in den letzten Jahren von Lancasters Karriere war er eine würdige deutsche Stimme.
Interessanterweise wurden seine Einsätze im Laufe der Jahre immer häufiger. Ob es wohl daran lag, dass Hagen in späteren Jahren etwas kraftvoller klang und so noch besser zu Lancasters kräftiger Erscheinung passte?
Zitat von fortinbras im Beitrag #42Niendorf passte trotz des Altersunterschiedes immer sehr gut zu Lancaster und dies ebenso in Heldenrollen wie ernsten Figuren.
Allerdings wirkte Lancaster in vielen seiner Rollen aus den Fünfzigern (und teilweise auch noch in den Sechzigern) deutlich jünger, als er war (wenn er nicht rollenbezogen auf alt geschminkt war). Da Niendorf gerade in den Fünfzigern besonders oft besetzt wurde, machte sich der Altersunterschied kaum bemerkbar.
Das stimmt natürlich, daß Lancaster oft jünger wirkte, als er tatsächlich war. Somit war Niendorf wieder sehr passend. Dennoch fällt es auf, daß Lancaster aber zumeist mit Sprechern besetzt wurde, die in etwa seinem Alter entsprachen oder ein Quentchen älter waren. Da tanzte Niendorf schon ein wenig aus der Reihe. Mal solche Eskapaden wie GGH oder Chevalier beiseitegelassen. Wo mir Niendorf auch etwas fehlte, war in "Verdammt in alle Ewigkeit". Mal abgesehen davon, daß ich diesen Film für etwas überschätzt halte, ist Lukschy hier für meinen Geschmack besonders in den gefühlvolleren Szenen etwas zu schwerfällig. Hier vermisse ich Niendorf schon sehr. Wenngleich ich viele von Lancasters Sprechern schätze, generell oder in Rollencasts, und er das auch vertrug, finde ich es dennoch schade, daß es nicht mehr Einsätze etwa von Niendorf gab. Zumal sie sich ja auch häufig in Berlin anboten.
Zitat von fortinbras im Beitrag #48Wenngleich ich viele von Lancasters Sprechern schätze, generell oder in Rollencasts, und er das auch vertrug, finde ich es dennoch schade, daß es nicht mehr Einsätze etwa von Niendorf gab. Zumal sie sich ja auch häufig in Berlin anboten.
Vor einigen Jahren hat Mücke die Theorie formuliert, dass es am Verleih gelegen haben könnte. Lancasters Filme wurden über mehrere Jahre hinweg hauptsächlich von der Paramount und der United Artist verliehen. Bei den Paramount-Filmen etablierte sich schon früh Niendorf, bei denen von UA dagegen besetzte man ihn nie, sondern zunächst Ackermann, danach alle möglichen anderen Sprecher (Lukschy, Borchert, Raddatz, Hagen, Marquis, Engelmann).
Zitat von fortinbras im Beitrag #48Wo mir Niendorf auch etwas fehlte, war in "Verdammt in alle Ewigkeit". Mal abgesehen davon, daß ich diesen Film für etwas überschätzt halte, ist Lukschy hier für meinen Geschmack besonders in den gefühlvolleren Szenen etwas zu schwerfällig. Hier vermisse ich Niendorf schon sehr.
Gerade in frühen Jahren klang Lukschy leider öfter etwas träge und steif. Aber hätte Niendorf nicht für diese teilweise sehr autoritär auftretende Figur zu jung geklungen?
Glaube ich nicht-er konnte schon sehr bestimmend und unmissverständlich maskulin klingen. Aber womöglich wäre in diesem Film Heinz Engelmann die Patentlösung gewesen, der autoritär sein konnte und doch auch überzeugend romantische Szenen spielte.
Zitat von Gast im Beitrag #51Glaube ich nicht-er konnte schon sehr bestimmend und unmissverständlich maskulin klingen.
Aber hätte er zum Rollenalter (immerhin spielt Lancaster hier einen militärischen Ausbilder) gepasst? Heinz Engelmann wäre sicher sehr passend gewesen, da stimme ich dir zu.
Heinz Engelmann könnt ich mir "Verdammt in alle Ewigkeit" gut vorstellen, Niendorf ehrlich gesagt weniger. Der würde zu dem Zeitpunkt einfach zu jung für einen Ausbilder klingen.
Inzwischen sind mir noch Holger Hagen (passt in den Altersrollen sehr gut) und Carl-Hermann Risse untergekommen. Zweiteren fand ich äußerst schwach. Eine Alternativbesetzung wüsst ich für den jungen Lancaster um 1980 aber auch nicht. Allenfalls vielleicht noch Dieter Bellmann - der für eine gewisse Zeit so etwas wie die DDR-Allzweckwaffe war. Passt eigentlich nahezu immer, wenn auch manchmal unnötig.
Zitat von Harvey im Beitrag #1Die Totenliste (1963) - ohne Text
Er hat sogar eine ganze Menge Text - und wurde synchronisiert von Margarethe Schoen. Das ist keineswegs so absurd, wie es sich im ersten Moment liest ...
Zitat von Harvey im Beitrag #1Die Totenliste (1963) - ohne Text
Er hat sogar eine ganze Menge Text - und wurde synchronisiert von Margarethe Schoen. Das ist keineswegs so absurd, wie es sich im ersten Moment liest ...
Allerdings hat Lancaster diese Rolle im Film selber nicht gespielt, sondern trat (ebenso wie Tony Curtis und Frank Sinatra) nur bei der stummen Demaskierungsszene am Ende auf, siehe hier:Die Totenliste (1963) (2)
Das wage ich etwas zu bezweifeln - es gäbe manchen Regisseur, dem ich sowas zutrauen würde, aber nicht John Huston. Zumal der maskierte Auftritt der Stars überhaupt nur dazu dient, von Douglas' Masken abzulenken - so hat Huston aus der völlig absurden Grundsituation des Filmes (vergleichbar der "Weißen Spinne") noch etwas zu machen versucht.
Allerdings macht die ältere Jagdgegnerin im Film auf mich nicht den Eindruck, 1,88 zu sein.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #57Zumal der maskierte Auftritt der Stars überhaupt nur dazu dient, von Douglas' Masken abzulenken
Den Eindruck habe ich eigentlich nicht. Denn auch wenn man Kirk Douglas vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennen sollte, wird bereits relativ früh (bei der Szene auf der Flughafentoilette) gezeigt, dass sich sein Gesicht hinter der Maskierung verbirgt. Und auch bei späteren Auftritten des Mörders dürfte für den Zuschauer (vielleicht abgesehen von Finale) immer klar sein, hinter welcher Figur er sich verbirgt.
Natürlich sieht man es trotzdem - und hört es auch, da Draches Stimme immer identifizierbar ist (dürfte im Original nicht anders sein), trotzdem dürfte genau diese Absicht dahinter stecken, auch wenn sie daneben gegangen ist. Es war aber auch reichlich idiotisch, Komplettmasken zu verwenden (die selbst im kontrastreichen s/w unglaubwürdig sind) statt schlichte Kostümierung mit Bart und mal einem künstlichen Kinn - Douglas hätte dann einfach mit seiner mimischen Kunst glänzen können (das ist nicht ironisch gemeint).
Vielleicht meinte man, bloße Perrücken und falsche Bärte wären zu wenig, um zu suggerieren, dass der Mörder in seinen Verkleidungen nicht sofort zu erkennen sei?
Ich weiß, beide "Quellen" sind für sich genommen nicht automatisch seriös, zumindest wenn keine Belege genannt werden. Aber es werden zumindest konkrete Namen genannt, und sowohl Willock als auch Merlin dürften reale Schauspieler sein.
Der Vorspann, das Ende und der Kinotrailer würden so gesehen eigentlich den "Tatbestand" der Täuschung erfüllen. Aber da denke man nur an die Besetzungsangaben von "Mord mit kleinen Fehlern".