Der Film ist sehr gut geschrieben und gedreht. Genauso in etwa hat sich das damals abgespielt. Die Frau wurde mehrfach missbraucht und vergewaltigt. Ich habe sehr viel über Marilyn Monroe gelesen und das was ich gelesen habe, ist auch Teil des Films. Und das meiste war auch schon seit Jahrzehnten bekannt: Schwangerschaft, Abtreibung, Fehlgeburt, Missbrauch, Vergewaltigung durch Filmmogule und Kennedy. Auch das Joe DiMaggio seine Frau damals für diese Legendäre Kleid-Szene verprügelt hat. Auch die Kamera Führung und die Musik hat mir gefallen.
Alice Bauer gefiel mir sehr gut. Diese Zerbrechlichkeit in ihrer Stimme im Film. Stimmlich sehr gut gespielt. Bei Adrien Brody war ich mir nicht sicher, ob es Markus Pfeiffer oder Lutz Mackensy war.
ergänzend zur Erläuterung, was ich gemeint habe: natürlich hat Norma Jeane Baker kein einfaches Leben gehabt und schreckliche Dinge erlebt. Der Film gefällt sich jedoch viel zu sehr darin, Grauen zu erfinden und gleichzeitig Norma Jeane als dumm und unfähig darzustellen. Beispiele: - Das Thema „Vergewaltigung durch Filmmogule und Kennedy“ ist frei erfunden. Hierfür gibt es keine Belege. Ebenso ist die Andeutung, dass Kennedy sie geschwängert und für eine Abtreibung gesorgt hat, frei erfunden. - Völlig abstrus ist, dass sie - nachdem sie bereits jahrelang als Pin-up posiert hat - von einem Mann darauf hingewiesen werden muss, dass sie eine erotische Ausstrahlung hat. - Ihre mehrfach im Film gezeigte Lebensunfähigkeit (weiß nicht, was ein Ei ist; versteht nicht, wie man Trinkgeld gibt, etc.) passt zwar in das filmische Narrativ, ist aber ebenfalls frei erfunden. Die Frau hat sich bewusst mit ihrem Filmstudio Fox angelegt und sich umfasste Rechte erkämpft (sie hatte ein Veto bzgl. Drehbuch, Regisseur und Kameramann ihrer Filme). Sie war zudem erst die zweite Frau in Hollywood, die ein eigenes Filmstudio gegründet hat. - Und nicht der Realität, sondern der männlichen Fantasie eines Abtreibungsgegners entsprungen sind die Fötus-Szenen. Aber auch das "brauchte" man wohl, damit Norma Jeane noch viel traumatischer erscheint, als sie es war. Da hat die frei erfundene Geschichte, dass ihre Mutter sie ertränken wollte, nicht gereicht.
Der Regisseur, der übrigens in einem Begleitinterview Marilyn Monroe quasi mit „romantisierter Hurerei“ gleichgesetzt hat, macht genau das, was Marilyn Monroe bereits angeprangert hat: „An actress isn't a machine but they treat you like one.“ Für ihn ist Marilyn Monroe ein fleischgewordenes Spielzeug, mit dem er respektlos und achtlos umgeht.
Ich habe mir den Film ehrlich gesagt etwas entrückt von der realen Person "Marilyn Monroe / Norma Jeane" angesehen und dann funktioniert er ziemlich schockierend gut - beinahe ein Horrorfilm. Zu dem Whahrheitsgehalt des Inhalts kann ich Null sagen - mir war die Dreierbeziehung in den genannten Szenen zu unglaubwürdig (schließe mich meinen Vorrednern da an) - ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es seinerzeit so zugegangen ist ... glaubt man den Darstellungen heutiger Darstellerinnen, ändert sich das ja gerade erst.
Die Hauptfigur war mir teilweise auch ZU naiv dargestellt (erneut: Für mich entrückt vom realen Vorbild), aber die Sehnsucht nach etwas, die Zerbrechlichkeit ... alles das war fabelhaft gespielt, so mies und gut auch die männlichen Figuren wirklich schockierend gut rüberkamen. Mir hat der Film - aus dem von mir beschriebenen Blickwinkel einer Romanverfilmung - gut gefallen ... weil er schockiert hat und sehr gut gespielt war.
Die Synchro fand' ich tadellos! Da war ich auch absolut positiv überrascht. Da darf Netfilx sich gerne für weitere Aufträge gerne an diesem Maßstab orientieren.