DEUTSCHE BEARBEITUNG: DEFA-STUDIO FÜR SYNCHRONISATION
Dialog der dt. Fassung: ANNETTE IHNEN Regie: JOHANNES KNITTEL Schnitt: Edith Weiler-Jähnig Ton: Heinz Baldin
Don Fabrizio BURT LANCASTER ROBERT TRÖSCH Angelica Sedara CLAUDIA CARDINALE KARIN UGOWSKI Tancredi ALAIN DELON WINFRIED WAGNER
Fürstin Maria Stella Rina Morelli MARIA ROUVEL Don Calogero Sedara Paolo Stoppa WILLI NARLOCH Pater Pirrone Romolo Valli IVAN MALRÈ Concetta Lucilla Morlachhi BARBARA ADOLPH Paolo Piero Clementi UWE KARPA Don Ciccio Tumeo Serge Reggiani EDWIN MARIAN Chevalier Leslie French WALTER LENDRICH Graf Cavriaghi MARIO GIROTTI KARL STURM Mlle. Dombreuil Annamaria Bottini HANNA TÜRCKE
Die Angaben sind auch wieder einem Filmprogramm, DDR-Programm Nr. 13/66 entnommen.
Der Burt-Lancaster- Sprecher war der Schauspieler, Regisseur und Theaterleiter ROBERT TRÖSCH, der bis zu seinem Tode einen SCHWEIZER Paß hatte, aber seit etwa Kriegsende in der SBZ/späteren DDR lebte und arbeitete. Er war Kommunist. Er spielte in einer Reihe von DEFA-Filmen und Fernseharbeiten mit und synchronisierte auch des öfteren (z.B. Yves Montand in den HEXEN VON SALEM und in LOHN DER ANGST), aber seine künstlerische Hauptarbeit war doch die auf der Bühne.
Liebhaber alter Schweizer Spielfilme werden ihn aus solchen kennen. Er war etwa 2 Meter groß und zu der zeit superschlank.
Uff, Karl Sturm für Mario Girotti resp. Terence Hill. Ob das gepasst hat? Der klang damals eigentlich schon relativ... ähm, naja. Jedenfalls keine Stimme, die man da für den eher draufgängerischen Hill erwarten würde.
Hans, Du ziehst hier Informationen aus dem Hut, auf die manch einer seit Jahren wartet. Vielen Dank dafür!
Jetzt fragt sich nur, ob diese Fassung noch greifbar ist. Koch-Media hatte die vor einiger Zeit gesucht, aber auf keiner DVD ist die DEFA-Fassung bisher drauf; oder bin ich da nicht auf dem Laufenden?
Die westdeutsche Kinofassung lief übrigens 161 min. 1984 lief der Film in Wiederaufführung mit einer Länge von 182 min, wobei ich nicht weiß, wie man mit den gekürzten Szenen verfahren ist. Im TV kam 1993 eine Fassung von 186 min, in der die seinerzeit gekürzten Szenen neu synchronisiert eingefügt wurden (teils mit denselben Sprechern: Hoffmann, Wolff u.a.). Diese Fassung ist auch auf den DVDs.
Die DEFA-Fassung von 1965/66, die seinerzeit in den Kinos der DDR lief, war 182 Minuten lang.
Ja, in der Tat, wenn man KARL STURM´s Stimme und Möglichkeiten kennt, dann stutzt man mehr oder minder, daß "das" zum jungen TERENCE HILL passen könnte. Aber für GOJKO MITIC in einigen seiner DEFA-Indianerfilme war KARL STURM m.E. richtig gut. Weils´s halt paßte....dieses etwas ernst-behäbige....
KOGENTA, ich wünsche dir, daß jemand aus dem Forum zu deinen Ausführungen etwas beitragen kann.und danke für´s Kompliment!
Nun ja, Mario Girotti war in diesem Film auch alles Andere als draufgängerisch, sondern vor allem steif und hübsch. Zwar beteiligt an den Aufständen, das aber nur in Massenszenen. So richtig kann ich mir Sturm trotzdem nicht vorstellen, aber auch Trösch für Lancaster dürfte gewöhnungsbedürftig gewesen sein, wenn man ihn noch aus "Trapez" im Kopf hatte. Interessant ist, dass mit Marian und GGH zwei Sprecher in der selben Rolle zu hören waren, die stimmlich kaum entfernter sein können. Und beide großartig gepasst haben dürften (Vermutung bei Marian, Gewissheit bei GGH). Die Wiederaufführung wird wahrscheinlich OmU gewesen sein wie häufiger bei Kunstfilmen.
Im Allgemeinen geradezu beispielhaft. Durch den fehlenden Speed-Up klingt Wolff unpassend tief, aber ansonsten ist es vorbildlich, wie viele Originalsprecher verpflichtet wurden (allerdings eben auch noch konnten) und dass wirklich nur nachsynchronisiert wurde, was nicht da war. (Bei "Ludwig II." wurde unangenehm viel neu synchronisiert, was absolut unnötig war.) Einziger Kritikpunkt meinerseits: Klaus Dittmann. Der passte absolut nicht zu Carl Raddatz. Die König-Brüder oder (wenn man schon importiert) Joachim Kemmer wären hier ideal gewesen. (Und für Marquis gibt es einfach kein wirkliches Double, damit muss man sich abfinden.) Ansonsten: Hut ab. Großartige Leistung.
Leider ist ja nicht bekannt, wer Synchonregie bei der Elite-Fassung führte. Ich möchte hier mal drei Namen in die Runde werfen. 1. Bruno Hartwich - Carl Raddatz scheint um 1950 ein bevorzugter Heldensprecher für ihn gewesen zu sein, da wäre es durchaus denkbar, dass er den Anfang der 60er nur noch selten synchronisierenden Raddatz zurück holte 2. Theodor Mühlen - natürlich, da er Raddatz für Lancaster in "Der Gefangene von Alcatraz" besetzte (und Mühlens Name für einen solchen Hochkaräter viel zu selten in den Synchronlisten auftaucht, er also wahrscheinlich häufig für Studios wie MGM, Ultra und Elite arbeitete, bei denen Listen Mangelware sind) 3. Peter Elsholtz - zwar besetzte er Raddatz nur in der direkten Nachkriegszeit, aber eine so untypische, aber dankbare Rolle für GGH ebenso wie der sonst fast nur auf MGM (für die Elsholtz ja auch arbeitete) abonnierte Jörg Cossardt sprächen für ihn (allerdings genauso für Hans F. Wilhelm, bei dem es einige Zeit später auch die Kombi Delon-Wolff gab)