„Pipo schafft alle“ / „Ferien mit Silvo“ (Materské znamienko)
Das Erste: ab 27.2. 1989 DDR-Fernsehen: ab 17.9. 1989 DEFA-Studio für Synchronisation, Berlin Dialog: Hannelore Fabry Regie: Tilo Kreisel
Pipo Joszef Vrábel Timo Ley Opa Sirak Viliam Polóny Erhard Köster Katka Katarina Sulajova Kristin Koch Maros Andrej Belak Frank Steinert Pipos Vater Ján Gresso Michael Pan Pipos Mutter Iveta Kozková Roswitha Hirsch Herr Martini ? Günter Sonnenberg Professor Havel ? Fred Alexander Autofahrer ? Armin Mühlstädt Trainer ? Karl Sturm „Rennfahrer“ Mikulás Huba Harald Warmbrunn Busfahrer ? Dieter Memel Passagierin ? Hannelory Fabry Heimleiterin Zofia Martisova Gertraud Kreißig Verkäuferin Jana Ravingerova ? Holzhändler ? Joachim Schönitz Maros Pflegeeltern Emilia Vasaryova ? Lubomir Pavlovic Walter Jäckel Der Pflegeopa Ján Króner Harry Pietzsch Tennistrainer Karol Stráznický Horst Weinheimer Naturschützer ? Dieter Memel/Bernd Schramm ? Bernd Schramm/? (Ja, die Stimmen wechseln von Folge 5 zu 6.) Viktor Lubomir Kompanik Andreas Kostrzew Viktors Vater ? Rainer Büttner Polizeioffizier ? Franz Viehmann Schwester ? Anneliese Hischer Hospitalwächter ? Dietrich Mechow
Tja, eigentlich müsste es nicht nur wegen der früheren Ausstrahlung, sondern auch wegen der westdeutschen Co-Produktion eine westdeutsche Synchro geben – aber dann hätte die nach Ausstrahlungspraxis der letzten Jahr(zehnt)e im MDR laufen müssen. Außerdem ist die Frage, wann Michael Pan eigentlich in den Westen ging – könnte durchaus sein, dass die DDR-Synchro einige Zeit auf Eis lag und die einzige ist.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1Außerdem ist die Frage, wann Michael Pan eigentlich in den Westen ging – könnte durchaus sein, dass die DDR-Synchro einige Zeit auf Eis lag und die einzige ist.
Im Mai 1989. Das ist aber sowieso interessant, weil David Nathan erzählt hat, dass Pan schon ab dem Zeitpunkt, als der Ausreiseantrag vorlag, eigentlich Berufsverbot hatte – und das sei ungefähr drei Jahre vorher gewesen (https://podcasts.apple.com/de/podcast/hg...i=1000418545753, ab 36:23). Die – abgesehen von dieser Serie – letzten Arbeiten aus DDR-Zeiten, die von ihm in den Datenbanken verzeichnet sind, sind "Bergerac" (1985/DDR-EA der entspr. Folge: 1987), "Steelyard Blues" (1973/DF laut Arne 1988 produziert, aber wohl erstmals 1990 ausgestrahlt, also möglicherweise doch eine Nachwende-Produktion) und der russische Film "… und morgen war Krieg" (1987/DDR-EA 1988), in dem Nathan (s. Interview, ab 39:10) ebenfalls mitgesprochen hat.
Alles nicht mehr ganz so klar zu ordnen, aber dass die Synchro von "Pipo schafft alle" mindestens ein Jahr auf Eis gelegen hat, halte ich für wahrscheinlich.
Ne, nix laut Arne. Laut FBJ und mir. Im FBJ steht eindeutig DEFA-Synchron, 1988. Warum der Film zwei Jahre auf Hale lag ist natürlich eine gute Frage. Nachwende-Synchro glaube ich nun nicht.
Na, dann ist die Sache ja wirklich relativ klar. Passt halt nicht so ganz zu der Datierung der Berufsverbots-Geschichte – vielleicht war der zeitliche Ablauf doch kürzer, oder es haben sich im Laufe der Zeit doch noch Möglichkeiten aufgetan.
Das ist natürlich wirklich rätselhaft. Ach ja: um das hier auch zu präzifizieren. "Pipo schafft alle" hat laut FBJ 1989 eine DEFA-Synchro von 1988. Vielleicht gab es wirklich mehrere Schlüpflöcher oder einfach Schwarzarbeit. :D
Ich glaube, gerade Synchron war eine Möglichkeit, das Berufsverbot zu umgehen. "Bolek & Lolek im wilden Westen" wurde auch erst 1988 gemacht. Und "Die letzten Tage von Pompeii" hat gleich mehrere Ausreisewillige im Angebot. Nicht zuletzt Micaela Kreißler, die buchstäblich bis zu ihrer Ausreise "Oh diese Mieter" synchronisierte. Und Jürgen Heinrich hatte (laut Wiki, aber das dürfte wohl stimmen) von 1982 (sein Protest-Austritt aus der SED) bis zu seiner Ausreise 1985 Berufsverbot, war aber noch 1985 (sogar als genannter Sprecher) in "Wasserspinne - Wunderspinne" zu hören (in ziemlich untypischer Rolle, also ziemlich klar eine Solidarisierungsaktion seitens der Regie).
Nathan sprach ja auch explizit von einem Synchronverbot – aber auszuschließen ist das ganz sicher nicht, zumal Pans Synchronographie auch der von Thomas Ruschin nicht unähnlich ist, der offensichtlich für mehrere Jahre raus war oder nicht mehr viele Aufträge hatte, und dann trotzdem bis kurz vor der Ausreise noch das eine oder andere gemacht hat.