Der in Görlitz geborene Schauspieler und Synchronsprecher Wolfgang Winkler ist gestern im Alter von 76 Jahren gestorben. Sehr lange war er festes Ensemblemitglied des Landestheaters in Halle. Später folgte das Staatsschauspiel Dresden. Vor der Kamera dürfte sein Kommissar Schneider in "Polizeiruf 110" zu seinen bekanntesten Rollen zählen. Auch im Synchronatelier war seine markante Stimme immer wieder gefragt, zunächst in Leipzig und Weimar, später aber auch in Ost-Berlin oder Adlershof. Er lieh dabei u.a. Martin Sheen im Spätwestern "Adlersflügel", Paolo Villaggio in der flotten italienischen Komödie "Wie du mir, so ich dir" oder Brian Blessed im Mehrteiler "Die letzten Tage von Pompeji" seine Stimme. Nach der Wende war er, wie so einige andere ostdeutsche Kollegen, immer seltener im Synchron anzutreffen, am häufigsten dann noch für das STL. Aber es gab auch noch einige überraschende Gastauftritte in Serien wie "Medium", "Grey's Anatomy" oder "Cold Case". Er war desöfteren zugegebenermaßen etwas klischeehaft auf den Schauspiel-Typus "gemütlichen Dicken" besetzt, aber passend war es allemal. Ruhe in Frieden!
Als Synchronstimme hatte ich ihn leder kaum registriert, außer auf Walter Lendrich in der Nachbearteten "Polizeoruf 110- Episode "Im Alter von...", wo ich ihn angesichts der daligen, bekannten politischen Rahmenbedingungen, die die spätere Nachvertonung zur Folge hatte, ausgezeichnet besetzt fand und finde. Besser mitbekommen habe ich ihn in späteren Filmen der Krimi-Reihe, wo er mir als toller Charakterdarsteller aufgefallen ist.