Wie ich heute erfahren habe, ist der Schauspieler, Hörspiel- und Synchronsprecher Eberhard Mellies bereits am 12. Dezember im Alter von 90 Jahren gestorben. Sein Bruder Otto Mellies ist ja ebenfalls Synchronsprecher. Neben gelegentlichen TV-Auftritten wie "Polizeiruf" oder "Staatsanwalt hat das Wort" kennt man ihn wohl vor allem durch das Synchron. Bereits in der DDR war er schon gut beschäftigt. Er lieh dort seine Stimme u.a. Adolfo Celi, Jean Gabin, Jean Marais oder Fess Parker in der zweiten DDR-Synchro von "Daniel Boone". Auch nach der Wende war er noch gut beschäftigt und wurde u.a. sehr gerne von Joachim Kunzendorf bei der Magma besetzt. In den letzten Jahren wurde es zumindest ruhiger um ihn. Eine seiner letzten Arbeiten dürfte wohl Scott Wilson in "The Walking Dead" gewesen sein. Ich mochte seine Stimme immer gern und hab mich gefreut noch nicht erfasste Rollen zu entdecken. Ich muss auch zugeben, dass ich ihn vom Stimmklang etwas mehr als seinen Bruder mochte. Aber das ist eine subjektive Geschmacksfrage.
Oh, das ist schade. Aber welch langes, erfülltes Leben. Ein Grund zur Freude! Ich bin ihm recht selten in Rollen begegnet, bis er mir dann bei "The Walking Dead" vom ersten Ton an einen zunächst sehr unsympathischen Mann dennoch verständlich machte, später angenehm und schließlich schmerzlich vermisst. Er war dem Original stimmlich überlegen, drängte aber nicht in den Vordergrund. So muss es ein derart begabter Synchronschauspieler machen - und dies war ja nur eine Facette seines reichen Künstlerlebens.
Für diese Leistung behalte ich ihn in wohliger Erinnerung.
Ich hoffe, dass Eberhard Mellies zum Ende noch einen angenehmen Ruhestand hatte. Von ihm kenne ich nur seine Synchronrolle "Hershel Greene" in der Serie "The Walking Dead". Da hatte er mir sehr gefallen und war wie ich finde eine recht erfrischende Wahl. Sehr gutherziger, gütiger, weiser Stimmtyp. Die Lebensweisheit, die er stimmlich ausstrahlte passte perfekt zur Rolle. War auch tatsächlich die letzte Synchronrolle, die Mellies noch sprach. Soweit ich mich erinnere 3 Staffeln lang, wobei in der letzten Staffel, wo Hershel auftrat er nur noch für ein paar Folgen Auftritte hatte.
Sein Bruder Otto Mellies bediente wie ich finde einen komplett anderen Rollentyp, sodass ich die beiden nur schwer miteinander vergleichen kann. Beide waren auf ihre Art und Weise auf ihren jeweiligen Rollen gut, wobei ich zugeben muss, dass Bruder Otto für eine gewisse Phase verbrauchter war als der andere.
Ich hoffe, dass dies auch die letzte Todesmeldung eines Synchronsprechers für dieses Jahr ist.
Erneut eine traurige Nachricht. Erfreulich, dass er dennoch so ein stattliches Alter erreichte. Im Synchron kannte ich ihn ehrlicherweise hauptsächlich durch seine Arbeit an The Walking Dead, wo er für mich eines der wenigen Highlights, in einer ansonsten sehr highlightarmen Produktion war.
Wieder einer der ganz Großen, der verstummt ist. Und einer meiner Lieblinge, der in wirklich jede Rolle große Schauspielkunst einbringen konnte und mich dadurch überzeugte, selbst wenn ich ihn mal für fehlbesetzt hielt (wie für Wallace Beery). Unübertroffen für Jean Marais, als er in "Le Capitan" (wahrscheinlich) für seinen Bruder einsprang (trotz unterschiedlicher Stimmen hatten sie keineswegs ein unterschiedliches Rollenprofil, zumindest in der DDR). Ein besonderer Genuss war auch ihr gemeinsamer Auftritt in dem Märchenfilm "Die kleinen Dinge", beide als schurkische Adlige, wobei der ältere Bruder den höheren Rang hatte. Und natürlich seine frühen Erzählerparts in den alten Märchenhörspielen aus dem rostocker Studio ("Knut Spelevink"). Möge seine edle Stimme in möglichst vielen Filmen und Hörspielen erhalten bleiben.
Schade, wieder eine der "alten, großen Stimmen" die gegangen ist.
Aufmerksam bin ich auf Mellies geworden, weil er ja sowas wie Christopher Lee`s Stammsprecher in den letzten Jahren wurde (nach Herbert Weicker für mich der beste Synchronsprecher für Lee). Sehr enttäuscht war ich, als man ihn für die STAR-WARS-FILME Episode II und III durch den (für mich völlig unpassenden) Klaus Sonnenschein ersetzte.
Schön, dass er noch so lange im Synchronstudio tätig sein konnte, bevor er in den Ruhestand ging. Mit seiner prägnanten Stimme hat er definitiv seine Spuren hinterlassen!
Hab die beiden Brüder in der Vergangenheit auch immer wieder durcheinander gebracht. Eberhard Mellies ist der, der sich eher ein Stückchen rarer machte als sein deutlich aktiverer jüngerer Bruder. ;)
da habe ich mich ja wirklich schlimm vertan. Bei dem Namen Mellies habe ich (schon immer) automatisch an den Otto gedacht und nun einfach die Beiden verwechselt.
Einerseits bin ich froh, dass Otto Mellies noch da ist, aber der Verlust von Eberhard bleibt ja dennoch.
Mit Eberhard Mellies verbinde ich eigentlich keinen Synchronauftritt so besonders, es ist jedoch immer bedauerlich, wenn eine interessante Stimme verstummt.
@Pip Otto Mellies lebt, wenn man einem Interview glauben darf, in einem Seniorenwohnheim. Er synchronisiert hin und wieder aber noch.