Ist eigentlich bekannt, ob Axel Monjé auch Synchron-Regie gemacht hat?
Mir sind über die Jahre immer mal wieder Filme unter gekommen, in denen man diesen Hautprollen-Sprecher nur in ein paar kleinen Minirollen hört (wenn ich's richtig erinnere häufiger bei MGM-Filmen, was erklären würde, warum es keine offiziellen Infos dazu gibt). Gerade gestern habe ich ihn wieder in mindestens drei sehr kleinen Rollen in "Die goldene Nixe" gehört. Da fühlte ich mich direkt an Brunnemann erinnert und so kam mir die Idee, dass es doch naheliegend wäre, dass er da für die Regie zuständig war.
Extra wegen dieser Frage einen Thread aufzumachen, ist vielleicht nicht ideal, aber ich wusste nicht wo ich es sonst unterbringen hätte können.
Die Eingangsfrage wurde zwar nicht beantwortet, aber ich missbrauche diesen Thread einfach mal für eine andere Sache, die mir schon vor einiger Zeit aufgefallen war: In den Jahren 1950-54 scheint Axel Monjé zur Oberliga gehört zu haben: Er hatte mehrere Einsätze auf Stars wie Errol Flynn, Stewart Granger, Rock Hudons und Randolph Scott, daneben besetzte man ihn auch einmalig auf Burt Lancaster, Lex Barker, Henry Fonda oder Gregory Peck. Ab 1955 bis zu seinem Tod gab es dagegen einen deutlichen Karriereknick. Sicher gab es auch andere Heldensprecher aus der Phase um 1950, die danach fast völlig aus der Branche verschwanden. Aber Erst Fritz Fürbringer, Peter Pasetti oder O. E. Hasse waren im Film und auf dem Theater vielbeschäftigt, weswegen sie sicher kaum noch Zeit und Interesse hatten; speziell Hasse war nach dem Erfolg von "Canaris" auch ein relativ "teurer" Schauspieler und synchronisierte nur noch sich selbst. Hans Nielsen hörte man im Vergleich dazu noch relativ oft, aber eher in Charakterrollen und nicht mehr als frecher Draufgänger. Monjé dagegen synchronisierte von 1955 bis zu seinem Tod noch regelmäßig, aber überwiegend Nebenrollen; und wenn er mal größere Parts hatte, dann kaum in "großen" Filmen und meist für nicht sehr bekannte Schauspieler. Kann es sein, dass sich seine Gesundheit schon Jahre vor seinem Tod verschlechterte und man ihm deswegen kaum noch größere Rollen gab, die mehr Zeit erforderten und anstrengender sein konnten? Und dass man es für zu riskant hielt, ihn nochmals für jemanden zu etablieren? Interessant übrigens auch, dass er sowohl bei Errol Flynn als auch bei Stewart Granger durch Wolfgang Lukschy ersetzt wurde, mit dem er stimmlich nicht das Geringste gemein hatte.
Ich weiß nicht, wie bekannt und beliebt er als Musical-Darsteller ab 1955 war. Kann sein, dass ihm partiell diese Tätigkeit wenig Raum ließ für Anderes - und aus der Synchronbranche ist man schnell verschwunden. Siehe ein auch zeitlich analoges Beispiel: Erik Ode, der geradezu erschreckend plötzlich aus der Branche weg war (der viel gescholtene "unsichtbare Dritte" war ja sogar eine Besetzung, die ihm mal wieder einen größeren Job verschaffen sollte). Man weiß auch nie, ob es hinter den Kulissen mal einen Krach mit weit reichenden Folgen gegeben hat. WENN Monje bei MGM Synchronregie geführt haben sollte, beträfe das dann sogar mindestens zwei regieführende Sprecher, die "raus gekickt" wurden. Oder sogar drei? Werner Peters war doch häufiger bei MGM zu hören, aber ab Ende der 50er mit nur noch wenigen Ausnahmen fast nur noch bei der Ultra. Kann man auf seine eigene Firma schieben, mit der er ausgelastet war, aber könnte die Reihenfolge nicht auch umgekehrt sein und er die (glücklicherweise erfolgreiche) Flucht nach vorn angetreten haben? Das ist leider alles extrem spekulativ ...
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #3Ich weiß nicht, wie bekannt und beliebt er als Musical-Darsteller ab 1955 war. Kann sein, dass ihm partiell diese Tätigkeit wenig Raum ließ für Anderes - und aus der Synchronbranche ist man schnell verschwunden.
Aus der Branche "verschwunden" war Monjé (anders als die genannten anderen Herren) gerade nicht, wie die Listen bei Martin und Arne beweisen. Aber es ist schon auffällig, dass er relativ plötzlich vom Heldenfach in Nebenrollen abglitt. Was Ode angeht, so erwähnt dieser in seinen Memoiren ja selbst, dass er der Synchronbranche eigentlich schon den Rücken gekehrt hatte, bevor er um 1960 (allerdings nur als Sprecher, nicht als Regisseur) zurückkehrte, um die Schulden für sein Haus abbezahlen zu können.