ÄRGER MIT DEM WEIHNACHTSMANN (Must Be Santa, CDN 1999)
Floyd Court (Arnold Pinnock) Christian Weygand Natalie Fairlie (Deanna Milligan) Katherina Mai Vorheriger Weihnachtsmann (Gerard Parkes) Karl-Heinz Krolzyk Percy Farthing (Peter Millard) Ulrich Frank Heather (Keenan Macwilliam) [Kind] Carl (Brian Miranda) [Kind] Yaz (Steven McCarthy) Dirk Meyer Molly (Jordy Benattar) [Kind] Tuttle (Dabney Coleman) Reinhard Glemnitz
Count Floyd (Joe Flaherty) Gudo Hoegel
Wachmann (Patrick Gallagher) Christian Schult Ältere Frau (Judy Sinclair) Eva-Maria Lahl? Karen - Heathers Mutter (Carol Rigg) Michaela Merten? Bruce - Heathers Stiefvater (John Devenish) Andreas Borcherding Alter Weihnachtsmann 1 (Patrick Patterson) Thomas Rau Alter Weihnachtsmann 2 (Jack Jessop) Gerd Potyka Polizist vor Geschäft (Randy Butcher) Thomas Darchinger Krankenhausarbeiter (Gurjeet Ahluwalia) Stephan Rabow Toad (Sal Scozzari) Tobias Lelle Hotel-Polizist [II] (Matt Birman) Andreas Neumann
Technikerin {1:09:59} Veronika Aryana Neugebauer
Synchronfirma: vll. Bavaria Synchron? Buch: ? Dialogregie: vll. Stephan Rabow?
Das ist der seltsamste Weihnachtsfilm, den ich je gesehen habe. Dauernd versucht man rührselig zu sein, aber alles wirkt nur sehr kalt. Vieles wird gar nicht richtig erzählerisch aufgebaut, sondern offenbar setzt man darauf, dass die hier verarbeiteten Muster ohnehin bekannt seien. Das Gegenstück zu übererklärenden Filmen. Als hätte man viel herausgeschnitten, oder manchmal wirkt es gar, als wäre es ein für sich stehendes Weihnachtsspecial einer Fernsehserie der frühen 90er, für das man aber trotzdem die Ereignisse aus den vorherigen Folgen kennen sollte.
Der Look erinnert an SciFi à la "Earth 2", in welcher Grau-in-Grau-Look der Zeit mit fantasievollen Elementen verbunden wird. Die Achterbahn durch die Weih- nachtsmannwelt könnte glatt eine Idee von Tim Burton sein, nur ist nicht annähernd so stylisch ausinszeniert, sondern behält einen leichten Home-Video-Look.
Die Handlung selber erinnert an den damals fünf Jahre zurückliegenden SANTA CLAUSE, aber mit einem Kniff: Es wird ein Nachfolge-Weihnachtsmann ausgesucht, nur kommt es zu einer versehentlichen Verwechslung, die sich dann aber trotz aller Widrigkeiten als besser herausstellt. Dabei wirken fast alle Protagonisten überraschend unsympathisch. Der versehentlich erwählte "bessere" Floyd nutzt seine übersinnlichen Weihnachtsfähigkeiten, um den neuen Partner seiner (vermutlich) Ex-Frau zu verletzen. Der dagegen vernünftige Leiter Tuttle ist ein hartherziger Prinzipienreiter, der dauernd seine Mitarbeiter kritisiert und Kinder-Engel runtermacht, welche sich aber auch wirklich penetrant doof kindisch benehmen.
Wir befinden uns in der Nachwelt, und bei den jungen Engeln handelt es sich tatsächlich um früh-verstorbene Sternenkinder. In einer einerseits irgendwie bedrückenden, aber andererseits auch unverbundenen und nicht mitnehmen könnenden Szene blickt Carl in die Welt seiner hinterbliebenen Familie.
Die Weihnachtsmann-Welt erinnert auch weniger an den amerikanischen Kitsch, sondern vll. an eine Science-Fiction-hafte-Version germanisch-keltischer Jul-Traditionen. Ähnlich kurios ist eine Szene aus Floyds gar nicht mal so weit zurückliegender Vergangenheit, die ohne erkennbaren Grund ein wenig Film-noir- artig angehaucht ist. Manche Sequenzen im Film habe ich auch schlicht gar nicht sicher einordnen oder nachvollziehen können.
Überhaupt wirkt vieles mehr assoziativ als logisch verbunden. Was nicht heißen soll, dass es dahinter keine Logik gibt. Der Film vermittelt sie nur einfach nicht. Es gibt sehr viel "typische" Weihnachtsszenerie, aber nahezu kein Weihnachtsgefühl. So wirkt alles insgesamt fast wie ein David-Lynch-hafter (Alb)Traum-Trip durch eine merkwürdige Parallelwelt. Nur anscheinend ohne die tatsächliche künstlerische Absicht.
Passend dazu stammt der deutsche Ton auf Amazon Prime Video offenbar von einer abgenudelten VHS-Aufnahme und leiert vor allem zu Beginn sehr auffällig.
Der ist mir tatsächlich, ohne dass ich danach eigens gesucht hätte, Ende November auf Justwatch als neuer Film auf Amazon Prime Video aufgefallen, und neugierig wurde ich wegen Dabney Coleman auf dem Titelbild. Zu dem Zeitpunkt hatte er in der SK noch keinen einzigen Eintrag. (Die hat bereits heute Nacht eine vermutlich jenseitige Elfe nachgetragen.) Nur die Angabe Reinhard Glemnitz für DC fand sich hier im Forum. Da war klar: Den muss ich mir unbedingt vornehmen.
Der Hotel-Polizist hat übrigens mMn zwei Stimmen: Erst ist es jemand, den ich nicht erkenne. Als man ihn kurz später dann noch mal durch die geschlossene Zimmertür hört, ist es dann Andreas Neumann.