Auch unter den Synchronfans hier gibt es einige, die immer wieder auch Filme wie Serien im O-Ton schauen. Sei es wegen Nichtverfügbarkeit einer Synchronfassung, Nichtgefallen von Besetzungen oder generell anderen künstlerischen Gründen. In letzter Zeit habe ich mich selbst aber immer wieder dabei ertappt, dass der Grund Nummer eins bei mir auf den O-Ton zu wechseln die Audioqualität ist.
Konkret geht es dabei um zwei Szenarien: - kaputt gefilterte Tonspuren meist älterer Filme - inkorrekte Tonhöhen vieler, idR älterer Serien-Synchros aus den 90er und 2000er (25fps), die ich versucht habe auf Streamingplattformen (24fps) nachzuholen
Ich kann weder mit dem einen noch mit dem anderen leben. Es stört meinen Hörgenuss enorm. Für den zweiten Punkt gibt es immerhin Lösungsmöglichkeiten, wie die Serien auf DVDs zu konsumieren (25fps-Synchros auf einem 25fps-Medium bei PAL-DVDs) oder selbst Hand anzulegen und die Tonhöhen zu korrigieren. Aber diese Zeiten sind für mich einfach vorbei, das habe ich bei vielen BD-Veröffentlichungen getan, komfortabel ist weder das eine noch das andere und so lande ich unwiderruflich beim O-Ton.
Wie geht es euch damit? Seid ihr dafür ähnlich sensibilisiert und wenn ja, ändert das eure Wahl der Tonspur, verzichtet ihr oder schaut es trotzdem so und ignoriert es?
Ich gucke grundsätzlich nie O-Ton und zumindest das Tonhöhenproblem hatte ich auch schon mehrfach. Passiert ja leider auch bei aktuellen Produktionen noch, zum Beispiel war bei der Serie The 100 ab Staffel 4 oder 5 oder Ton bei Amazon Prime zu tief. Da konnte ich dann auf die DVD umsteigen, wo es richtig war. Ohne DVD hätte ich dann aber damit leben müssen, es mit falscher Tonhöhe zu gucken, auch wenn es nervt. Eine Serie abbrechen würde ich aber deshalb nicht. Dieses Schicksal hab ich auch immer bei der zweiten Staffel Game of Thrones, wo die Bluray leider zu tief ist. Ist aber zum Glück nur die zweite Staffel und der Rest passt.
Unterschiedlich. Beim Streaming nehme ich zu tiefen Ton meistens hin, bei DVDs/BDs entscheide ich je nach Wichtigkeit von Synchro/Film/Serie, zu welchem Medium ich greife bzw. welche Tonspur ich mir anhöre. Ab und an bastel ich mir auch was zusammen, wenn ich gutes Bild und guten Ton haben möchte. Und einige Synchros habe ich aus Bequemlichkeit einfach abgeschrieben, weil der dt. Ton seit der DVD-Äre einfach zu schlecht geworden ist (Platoon, Das Schweigen der Lämmer). Da wird dann die Originalversion geguckt und ich habe meine Ruhe.
Die deutsche Tonspur von Platoon ist wahrlich ein Ärgernis. Da kam, soweit ich mich erinnern kann, alles zusammen bei der Tonspur auf der BD: zu tief, blechern, gefiltert. MGM hat zur Anfangszeit der Blu-ray so manche Tonspur unnötigerweise verhunzt. Selbst 24fps-Kinosynchros waren zu tief, da man als Vorlage DVD-Tonspuren nahm und alles mögliche mit ihnen anstellte. Ich meine, das zumindest einige Titel korrigierte Re-Releases bekamen wo immerhin die Tonhöhe passte.
Ja, MGM-Titel sind auf Blu-ray einfach die Hölle. Da die Tonspuren schon zu DVD-Zeiten zerstört wurden, zieht sich das immer noch durch die Blu-ray-Ära (zuletzt wieder bei "Schuld daran ist Rio" erlebt).
Einige Spuren haben sie im Nachgang für die BD-Neuauflagen zwar korrigiert (Robocop, Zwei glorreiche Halunken, Gesprengte Ketten, Fargo), dafür aber teilweise wieder durch den Software-Fleischwolf gedreht.
Zitat von N8falke im Beitrag #1Auch unter den Synchronfans hier gibt es einige, die immer wieder auch Filme wie Serien im O-Ton schauen. Sei es wegen Nichtverfügbarkeit einer Synchronfassung, Nichtgefallen von Besetzungen oder generell anderen künstlerischen Gründen. In letzter Zeit habe ich mich selbst aber immer wieder dabei ertappt, dass der Grund Nummer eins bei mir auf den O-Ton zu wechseln die Audioqualität ist.
Richtig. Manchmal gibt es Filme, die mich sehr interessieren und wo es in Deutschland keine vernünftige Veröffentlichung auf DVD oder Blu-ray gibt (oder zu dem Zeitpunkt gab). Ich habe mir auch schon Veröffentlichungen von internationalen Labels wegen des Bonusmaterials gekauft. Wobei: Bei "Gefährliche Begegnung" (1944) war aber Beides der Fall: Sowohl das bessere Bild als auch der bessere (O)-Ton spielte eine Rolle. Dass das Bonusmaterial besser war, war ein schöner Nebeneffekt.
Wobei selbst beim O-Ton nicht mehr automatisch die Garantie vorhanden ist, dass er nicht gefiltert ist. Sowohl auf DVD als auch auf Netflix habe ich schon so manche O-Tonspur erlebt (es gibt öfter Filme; auch aus nicht-englischsprachigen Ländern, die älteren Datums sind und die nur im O-Ton verfügbar sind; selbst wenn es davon eigentlich eine Synchro gibt), die gefiltert war. Höhepunkt war eine dermaßen gefilterte Tonspur der 1936er Verfilmung von "Sweeney Todd", bei der alles nur noch schwammig und ganz schlimm totgefiltert war. Um es kurz zu machen: Gefilterte Tonspuren mindern den Filmgenuss mittlerweile so stark, dass ich mich, sofern ich mich nicht schon daran gewöhnt habe, weigere, sowas zu schauen und dann wohl oder übel auf den O-Ton schalten muss, wenn vorhanden. Ferner stehen deswegen sicher auch noch ein paar Filme auf der Liste, die ich noch nicht schauen konnte, weil es davon noch keine vernünftige VÖ mit deutscher Tonspur gibt (wobei darunter auch alte, deutsche Filmproduktionen sind).
Auch eine zu langsame Tonspur habe ich schon erlebt. So ist mir ein etwas zu langsamer Ton teilweise bei der Blu-ray zu "Ist das Leben nicht schön?" aufgefallen, was jetzt aber nicht so krass war, dass ich den Film deswegen nicht geschaut hätte. Anders herum schien der Ton bei "Bates Motel" (2013-2017) auf DVD etwas schneller zu laufen, als bei Netflix, was auch an der HD-Variante gelegen haben mag, die auch mit 24 fps gelaufen sein muss, also korrekt (siehe PAL Speed-up). Das ließ mich aber sogar an Sprecherwechsel denken.
Zitat von N8falke im Beitrag #1Aber diese Zeiten sind für mich einfach vorbei, das habe ich bei vielen BD-Veröffentlichungen getan, komfortabel ist weder das eine noch das andere und so lande ich unwiderruflich beim O-Ton.
Ist dir das bei Kinofilmen, die standardmäßig mit 24 bps laufen, auch aufgefallen? Weil das wäre ja die korrekte Laufgeschwindigkeit, auch wenn es sich gewohnheitsmäßig erstmal etwas zu tief anhört.
Bei Kinofilmen ist das eher selten der Fall und betrifft wenn überhaupt eher schlampige Nachsynchronisationen, die für TV oder DVD auf 25fps Material aufgenommen wurden und entsprechend in Originalgeschwindigkeit zu tief sind oder gleiches bei komplett neuen Synchros, wo man nicht auf sowas geachtet hat.
PAL-Speedup hat sich für meine Ohren schon gefühlt immer falsch angehört. Auch zu VHS und DVD-Zeiten, wo es noch keine legalen Alternativen gab wie die BD oder Streaming. TV war dann erst Recht nie eine Option für mich - von der Werbung ganz abgesehen. Ich war da also relativ früh viel am basteln um auch die Synchros in Original-Geschwindigkeit hören zu können. Manche Verleihe haben sich allerdings die Mühe gemacht für die PAL-DVDs die Tonhöhe zu korrigieren, bei MGM zB. Leider beließ man es nicht nur dabei und filterte den Ton zusätzlich was die Qualität stark minderte. Leider schoss man sich damit gleich ein doppeltes Eigentor, da diese Mixe später auf der BD landeten - ohne Rücknahme der Tonhöhenkorrektur. Sodass sie dort, obwohl Kinosynchros, zu tief klangen.
Bates Motel wurde übrigens tatsächlich auf 24fps synchronisiert. Daher klingen die Stimmen auf den 25fps DVD auch zu hoch.
Ich muss jetzt wegen Bates Motel doch mal nachfragen: Wenn Bates Motel eine 24fps Synchro hat, dann müsste der Ton auf den Blu-rays der ersten vier Staffeln doch okay sein? Laut Movieside Forum soll der Ton da aber zu tief sein. Frage nur, weil ich mir diese Woche die DVDs bestellt hab ...
Ich kann nicht für die BDs sprechen, aber wenn mich meine Erinnerung nicht trübt, dann betrifft es auch nicht alle Staffeln. Es kann gut sein, dass erst ab Staffel 2 auf 24fps aufgenommen wurde. Ich habe meine TV-Aufnahmen leider nicht mehr um es zu verifizieren.
Mitte der 2010er Jahre haben so manche Synchros mittendrin umgestellt, teils auch wegen wechselndem Auftraggeber. Ich hatte da mal eine Liste im Lauf der Zeit angefertigt mit Serien, die im TV mit zu hoher Tonhöhe laufen, vllt. geistert die noch irgendwo im Cinefacts-Forum herum.
Edit: Ach das Forum gibt es ja gar nicht mehr. Schade.
*Ich hatte die Liste da initial mal für mich erstellt, aber auch nicht alle Serien selbst gehört, sondern teilweise die Angaben aus dem alten Forum übernommen.
Danke für die Infos und Samples. Klingt für mich eher zu tief, aber sicher bin ich mir nicht. Vermutlich ist es dann wie N8falke geschrieben hat und es wurde irgendwann von 25fps auf 24fps umgestellt.
Ja, der Ton hier ist zu tief. Bei manchen Stimmen fällt es mehr auf als bei anderen. Ich habe noch ein wenig gekramt, meine Aufzeichnungen gingen bis einschließlich Staffel 3. Bis dahin hatte ich mir normale 25fps-Synchro notiert. Alles danach hatte ich selbst auch nicht mehr gesichtet, ich kann also auch nicht mehr ausschließen, ob ich die Synchro hier nicht mir eine der unzählig anderen verwechselt habe, wo es mittendrin wechselte. Mea Culpa.