Nach MEIN FREUND HARVEY der zweite und wohl letzte Film, in dem Viktor de Kowa James Stewart sprach. Wohl weil Stewart hier einen ähnlich in sich verklärten Sonderling spielt wie in HARVEY, besetzte man ihn erneut. So hat er auch hier Lust "einen zu Lüpfen". Für HARVEY wurde de Kowa ausgewählt, weil er die Rolle bereits auf der Bühne gespielt hatte. Edith Schneider erinnerte sich über HARVEY, daß de Kowa beim Synchronisieren gar nicht so unkompliziert war, weil er die Sache so angehen wollte wie auf der Bühne und sich nicht an die Vorgaben des Dialogregisseurs hielt. Der Regisseur war dagegen machtlos. Doch ich denke die Zeit hat bewiesen, daß de Kowa damit Recht hatte es zu machen, wie er es für richtig hielt. Siegmar Schneider hätte das natürlich gekonnt, aber so schön wie de Kowa hätte ers nicht hinbekommen. Die beiden de Kowa-Filme zählen für mich zu den schönsten und gelungensten Abweichungen von der Standard-Besetzung, die ich kenne. Die große Ausnahme, wo ich mit der Standard-Stimme nicht tauschen möchte.
Es wäre schön, wenn wir hier eine ähnlich komplette Liste zusammen bekämen, wie neulich bei HARVEY. Da es ein Fox-Film ist, wurde vermutlich bei Ultra oder bei Elite synchronisiert. Einige Stimmen sind mit Fragezeichen, ist schon länger her, daß ich den Film zuletzt gesehen habe. Leider nur selten gezeigt, obwohl ein klares Highlight unter den Stewart-Filmen, lief er vor einigen Jahren nach sehr langer Zeit erstmals wieder auf Premiere.
Gruß, Christoph
DIE REISE INS UNGEWISSE
(No Highway/No Highway in the Sky)
Deutsche Erstaufführung: 11.03.1952
Deutsche Bearbeitung: ?? Dialogregie: ?? Deutsches Buch: ??
Besetzung
Rolle Darsteller - Deutsche Sprecher
Theodore Honey James Stewart Viktor de Kowa Monica Teasdale Marlene Dietrich Ingeborg Grunewald Marjorie Corder Glynis Johns Bettina Schön Dennis Scott Jack Hawkins Siegfried Schürenberg Elspeth Honey Jeanette Scott Shirley Scott Elizabeth Allen Sir John, Direktor Ronald Squire Alfred Balthoff Peggy Stewardess Jill Clifford Major Pearl Maurice Denham Mr. Fisher, Unfallabteilung Wilfried Hyde-White Sir David Moon Hugh Wakefield Walter Werner (?) Sir Philip Felix Aylmer Flugkapitän Hamilton (Samuelson) Niall McGinnis Paul Wagner Dobson, Co-Pilot Kenneth More Axel Monjé Peter, Funker Peter Murray Herbert Stass Bill Penworthy, Testpilot David Hutcheson Rosie, Barmädchen Dora Bryan Johnson, Sir Johns Sekretär Hugh Cross Wolfgang Preiss Wissenschaftler Marcel Poncin Paul Bildt (?) Sir Johns Butler Roy Russell Eduard Bornträger Burroghs Philip Ray Symes, Inspektor in Gander John Salew Mannheim Karel Stepanek Tracy Wilfred Walter Wache Ben Williams Busschaffner Michael McCarthy Erster Ingenieur Hector MacGregor Zweiter Ingenieur Basil Appleby RAF Pilot Tom Gill Navigator Michael Kingsley Flughafenoffizier Cyril Smith Kontrolloffizier Stuart Nichol Kontrolloffizier Philip Vickers Direktor in Farnbourough Maxwell Foster Direktor in Farnborough Gerald Kent Direktor in Farnborough John Lennox Direktor in Farnborough Arthur Lucas Direktor in Farnborough Dodd Mehan Direktor in Farnborough Douglas Bradley Smith Fluggast Hilda Campbell-Russell Fluggast Bessie Love Autogrammjäger Catherine Leach Autogrammjäger Robert Lickens Bordingenieur ?? Clemens Hasse
Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Ich wusste ja, dass Schneider ihn in "mein Freund Harvey" nicht gesprochen hatte, aber es ist noch schlimmer. Ich habe die DVD umgehend weiterverschenkt, da ich de Kowa auf Stewart als unertraeglich empfand (genauso wie Glaubrecht auf Stewart in dem Filmausschnitt in "Feld der Traeume). Grossartiger Film, aber nur im Original. Noch schlimmer als Ode auf Grant. Siegmar oder Sigmar.
Gruss Elisabeth <<<<~~ Mein Leben? Nein, mein Leben ist ein Katastrophengebiet. ~~>>>>
über Geschmack kann man natürlich nicht streiten, aber vielleicht denkst Du ja doch irgendwann einmal anders darüber, wenn Du Dir ein paar Filme mit Viktor de Kowa angesehen hast. Für mich war er für die beiden Filme ein absoluter Glücksfall, wobei ich de Kowa und seine zugegeben manchmal etwas manirierte Art grundsätzlich sehr mag. Dieses abgehoben Verträumt-Vergeistigte der Filmfiguren Elwood P. Dowd und Theodore Honey trifft er jedenfalls perfekt, Siegmar Schneider wäre viel bodenständiger geblieben. Den Vergleich mit Ode für Grant empfinde ich arg ungerecht. De Kowa war auch Klasse als Sprecher in Grizmeks Dokumentarfilm KEIN PLATZ FÜR TIERE (1956). Sigmar Solbach gestehe ich zu, daß er ein ganz ordentlicher Schneider-Imitator ist, aber Fernseh-Synchros gibts nicht in meinem Denken...
Gruß, Christoph
Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Jetzt tut ihr aber dem armen Ode unrecht. Ich war anfangs mit ihm auch nicht zufrieden, aber Ode passt da schon recht gut zu Grants Rolle.
Für mich ist der zweitbeste Stewart-Sprecher Eckart Dux - allerdings nur für den jungen Stewart;
Schneider lässt - und das ist positiv gemeint - Stewart irgendwie zeitlos klingen (was man ja auch an den Hitchcock-Neu-Synchros gut hören kann);
De Kowa hat zwar keine sehr attraktive, dafür aber eine sehr liebenswürdige Stimme, und passt daher zu den etwas weltfremden Figuren Stewarts ganz gut;
Solbach hat ja hauptsächlich den jungen Stewart synchronisiert, und da hätte man ruhig wieder auf Dux zurückgreifen können; allerdings hat mich Solbach in der zweiten Neu-Synchro von VERTIGO angenehm überrascht: da passte er wieder, obwohl ich trotzdem die Schneider-Synchro vorziehe.
Die größte Stewart-Fehlbesetzung ist für mich: O.E. Hasse, so wie er fast immer eine Fehlbesetzung war, z.B. für Bogart oder Gable.
Grüße, Fehmi
“Dein Fehler ist: du siehst keine Filme! Alle Probleme der Welt werden darin gelöst!“ (Eckart Dux in GRAND CANYON - IM HERZEN DER STADT)
im grossen und ganzen teile ich Deine Meinung, dass man bei der jeweils zeitgemaessen Synchronfassung bleiben soll, aber auch eben bei moeglichst einem Sprecher. Andere Filme ohne Schneider fallen mir aber nicht besonders unangenehm auf und zu der typischen Stewart-Art - eigenbroetlerisch-liebenswert (dazu passt die nuschelige Sprechweise grossartig), aufrichtig und immer auch etwas unangepasst, was auch fuer Harvey zutrifft - passt Schneider am besten. Fuer andere Schauspieler mag de Kowa durchaus die richtige Wahl sein.
Ich finde es bedauerlich, dass Filme, die etwas aus dem ueblichen Repertoire eines Schauspielers herausfallen, auffallend oft mit neuen Stimmen versehen werden, damit sind sie fuer den Zuschauer noch schwerer zugaenglich als wenn man die vertraute Stimme hoert.
Ansonsten hoffe ich, dass Du noch viele "unbekannte filmische Fossilien" ausgraebst, denn unbekannt ist ja keineswegs schlecht.
Viele Gruesse Elisabeth <<<<~~ Mein Leben? Nein, mein Leben ist ein Katastrophengebiet. ~~>>>>
Solbach, obwohl er nicht sehr nuschelig spricht, ist die bestmoegliche Loesung, allerdings kann Martina Treger Rita Engelmann in puncto Leidenschaft in dieser Rolle nicht das Wasser reichen, weshalb mir deshalb die alte (80er Fassung) fast lieber ist.
Gruss Elisabeth <<<<~~ Mein Leben? Nein, mein Leben ist ein Katastrophengebiet. ~~>>>>
Ja! Martina Treger ist auch sonst absolut schrecklich. Ihretwegen kann man nicht einmal Sharon Stone gucken. Wie Solbach in der Neusynchro verliebt-verzweifelt "Madeleine, Madeleine" ruft, ist schon sehr überzeugend; kommt der Intensität Schneiders sehr nahe. Ich ziehe sogar wegen Rita Engelmann die erste Neusynchro der 1958er Synchro mit Gisela Trowe vor.
Grüße, Fehmi
„Nein, nein, keine kahle Birne!!! Schütteres Haar!“ (Traudel Haas in SEINFELD)
Ich ziehe sogar wegen Rita Engelmann die erste Neusynchro der 1958er Synchro mit Gisela Trowe vor.
---> Hast Du die gesehen ? Wo ? Ich weiß, daß es zumindest noch eine Kopie davon gibt. Universal war nicht interessiert, und eine Überspielung wäre immens teuer. Von FENSTER ZUM HOF existiert auch noch eine Kopie mit der 55er-Fassung.
Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
Huch! Da hab ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt.
Ich kenne die 1958er Version nicht. Ich kann mir nur Gisela Trowe für Kim Novak so gar nicht vorstellen. Ich hätte es vorgezogen, wenn Margot Leonard Kim Novak synchronisiert hätte, wie in dem beinahe zeitgleich synchronisierten MEINE BRAUT IST ÜBERSINNLICH.
Wie gesagt, kenn ich nur von DIE GLENN MILLER STORY die Kinosynchro von 1954.
Grüße, Fehmi
„Groooßer Gott!“ (Lutz Mackensy in ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT II+III)
Ja, ich hatte auch immer auf Leonard getippt, bevor ich den Eintrag bei Arne las, der sicherlich von Wenzel Lüdecke stammt. Die Leonard wäre mir auch lieber gewesen, sie wäre auch prädestiniert gewesen, obwohl ich die Trowe sehr mag. Vielleicht hat man die Trowe genommen, weil die Novak in der Rolle so geheimnisvoll und später in der Doppelrolle dann ja auch verrucht ist. Ich habe versucht, mir die Trowe vorzustellen und das könnte auch gut sein...
Jetzt nochmal was anderes zur DVD von MEIN FREUND HARVEY. Ich habe sie mir aus folgendem Grund noch immer nicht gekauft:
"Weniger Brilliant sind hingegen die Tonspuren des Filmes. Der Ton ist in Stereo auf der Scheibe enthalten und die linke Tonspur ist gegenüber der rechten leicht Zeitversetzt. Man hat den Eindruck, der Fernseher stünde in einer Kathedrale. Es handelt sich wahrscheinlich um einen Fertigungsfehler, der nur erträglich ist, wenn man einen der Lautsprecher stumm schalten kann. Mit einer restaurierten Mono-Spur wäre das nicht passiert!" (Kunden-Rezension bei amazon)
Auch von anderer Seite hatte ich gehört, daß mit dem Ton irgendwas nicht in Ordnung sein soll. Wer kann mir mal abschließend sagen, was wirklich los ist mit dieser DVD bzw ob das inzwischen korrigiert wurde ? Bisher konnte mir das keiner verläßlich sagen. Wenn da gemurkst wurde nutzt mir die DVD nichts; ich hab genug Mitschnitte von dem Film.
Bei PHANTOM DER OPER (1943, auch von Universal) soll der Ton stellenweise asynchron sein. Jedefalls war er es innerhalb einer Box und auch bei einer 2. Auflage der Einzel-DVD. Inzwischen gibts die Einzel-DVD mit neuer Verpackung, doch was drin ist... Vielleicht weiß das hier zufällig auch jemand ?
Alte Kinofilme nach Jahrzehnten nachträglich neu zu synchronisieren ist wie Süßstoff in einen guten alten Wein kippen: ungenießbar-pappige "Spätlese".
Was wären Jack Lemmon, Danny Kaye, Peter Sellers, Bob Hope und Red Skelton im deutschsprachigen Raum ohne die Stimme von Georg Thomalla ?
In Antwort auf: Ja, ich hatte auch immer auf Leonard getippt, bevor ich den Eintrag bei Arne las, der sicherlich von Wenzel Lüdecke stammt. Die Leonard wäre mir auch lieber gewesen, sie wäre auch prädestiniert gewesen, obwohl ich die Trowe sehr mag. Vielleicht hat man die Trowe genommen, weil die Novak in der Rolle so geheimnisvoll und später in der Doppelrolle dann ja auch verrucht ist. Ich habe versucht, mir die Trowe vorzustellen und das könnte auch gut sein...
ich habe vor einiger Zeit ein Mail bekommen ("Werner" aus dem alten Forum). Werner ist Sammler von alten Filmkopien, insbesondere von alten Synchronfassungen (er hat mir in der Vergangenheit schon bei einigen alten Errol-Flynn-Synchros geholfen). Jedenfalls hat er die alte VERTIGO-Fassung gesehen- Kim Novak wurde von Margot Leonard synchronisiert. Ich habe Arne wg. der Eintragung in der Datenbank angemailt. Seine Eintragung stammt aus alten BSG-Unterlagen- leider sind die nicht immer ganz fehlerfrei. Gehen wir also davon aus, daß Margot Leonard Kim Novak in VERTIGO synchronisiert hat.
anlässlich der DVD-Veröffentlichung (die ich leider nicht empfehlen kann, da hier nur die gekürzte deutsche Fassung vorliegt) anbei Sample der noch offenen Sprecher. Shirley Scott und Stewardess Peggy haben leider nicht mehr Text.
Im übrigen bin auch ich der Auffassung, dass de Kowa eine sehr gelunge Besetzung war. Hätte de Kowa mehr Interesse am Synchrongeschäft gehabt, wäre er m.E. die Stammbesetzung für Stewart geworden (man bedenke, dass sich Schneider erst nach 1952 auf Stewart durchgesetzt hat).
MfG,
Jayden
Dateianlage:
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DRiU - Elspeth Honey.mp3
DRiU - Major Pearl.mp3
DRiU - Marjorie Corder.mp3
DRiU - Shirley Scott.mp3
DRiU - Stewardess Peggy.mp3
noch als Ergänzung: Walter Werner, Wolfgang Preiß und Paul Bildt (vermutl. eine Verwechslung mit Otto Stoeckel) stimmen, glaube ich, nicht. Auf der Direktoren-Sitzung ist noch Poremski für einen "Simmons" zu hören. Auf der Leitstelle des Flughafens spricht Heinz Giese. Gruß, Rolf