Zitat von SlartibartfastKlar gibt es von dem Film viele Kopien in einem anderen Format, aber ich nehme doch an, dass er irgendwo auch auf deutsch in einem Cinerama Kino gelaufen ist. Wenn nein, dann ist es aber wahrscheinlich kein Cinemascope gewesen, sondern eher 70mm, und da gab es einen 6-Kanal-Magnetton. Wenn der noch vorlag, waren getrennte Tonspuren möglich.
Ich weiß nicht, ob es in (West-)Deutschland überhaupt ein Cinerama-Kino gab - 70mm-Kinos jedenfalls gab es kaum, deswegen wurden auch von 70mm-Filmen viele Kopien in Cinemascope gezogen (sonst hätten sie gar keine Verbreitung gefunden - siehe "Old Shatterhand", bei dem auch die Master beider DVDs von 33mm-Scope erstellt wurden).
Zitat von SchweizerFür den Film wurden damals auch deutsche 6-Kanal-Master angefertigt. Die DVD basiert auf diesen was man daran hört, dass sich der Sound nicht völlig frisch und luftig wie eine Neuabmischung gibt. Der 6-Kanal-Ton wurde halt einfach für DVD umgesetzt was so auch absolut richtig ist und auch historisch korrekt :)
Ich habe ja auch schon geschrieben, dass mir durchaus bewusst ist, dass der Film bereits in stereo synchronisiert wurde.
In Antwort auf:Ich weiß nicht, ob es in (West-)Deutschland überhaupt ein Cinerama-Kino gab
Hallo,
es gab in der Bundesrepublik Deutschland rund 25 Lichtspieltheater in denen Cinerama-Filme abgespielt werden konnten.
Gruß
Peter
Und mehrere hundert, die 70mm abspielen konnten. Übrigens ist ein herkömmliches Positiv 35 mm und nicht 33 mm. Bei Old Shatterhand gab es einfach kein vernünftiges Archivmaterial mehr, was bei vielen deutschen Produktionen leider der Fall ist. In der Regel sind 70 mm-Kopien aber langlebiger, weil wesentlich dicker. Entscheidend ist aber nicht das Bild, sondern der bereits damals vorhandene 6-Kanal-Magnetton, der erst seit Dolby Digitalton existiert, im 35 mm-Bereich Einzug gehalten hat. Also etwa 50 Jahre später.
Zitat von SlartibartfastÜbrigens ist ein herkömmliches Positiv 35 mm und nicht 33 mm.
Nu komm, man kann sich doch wohl mal vertippen. Übrigens ist die Krux bei 70mm, dass diese Filme (zumindest in den 60ern) mit 30 Bildern pro Sekunde gezeigt wurden, nicht mit 24 - darin dürfte wohl der Grund zu suchen sein, dass selbst 70mm-Filme wie "Spartacus" auf DVD eindeutig von 35(!)mm-Mastern gezogen wurden (zu erkennen (a) an dem Scope-Bildformat - 70mm hat 2 : 1 - und (b) an den starken Farbschwankungen von der linken zu rechten Bildhälfte - besonders deutlich zu sehen in den Sequenzen, in denen die beiden Armeen nebeneinander aufmarschieren).
In Antwort auf:Auch das in der Schlussszene in der Kutsche, wo Lilith mit den Kindern nochmals zu EIN HAUS AUF DER WIESE anstimmt? Kannst du das rausfinden?
In Antwort auf:Auch das in der Schlussszene in der Kutsche, wo Lilith mit den Kindern nochmals zu EIN HAUS AUF DER WIESE anstimmt? Kannst du das rausfinden?
Dieses Lied wird auf englisch gesungen.
Und welches wird in deutsch gesungen?
@ Schweizer: Bei "Spartacus" hast du recht - bis auf den Vorspann, der stammt von einer 70mm-Kopie und ist 1:2,20 (nicht 1:2). Das mit den 30 Bildern weiß ich nicht genau. Hab ich jedenfalls noch nie gehört und einen technischen Grund kann ich mir auch nicht vorstellen, da die Projektoren IMHO alles Kombigeräte für 70mm und 35mm waren. Klar kann man die schneller laufen lassen, nur gerade bei dem viel dickeren 70mm-Film macht es vor allem mehr Krach und erhöht den Verschleiß. Für den Bildeffekt bringt es nichts. Wenn 24 Bilder bei 35mm okay sind, dann auch bei 70mm.
Auf jeden Fall wird das Lied "Ein Haus auf der Wiese" beim ersten mal (als die Familie auf das Schiff wartet) auf deutsch gesungen, in der letzten Szene in der Kutsche ist es aber auf englisch.
Zitat von SlartibartfastDas mit den 30 Bildern weiß ich nicht genau. Hab ich jedenfalls noch nie gehört und einen technischen Grund kann ich mir auch nicht vorstellen, da die Projektoren IMHO alles Kombigeräte für 70mm und 35mm waren. Klar kann man die schneller laufen lassen, nur gerade bei dem viel dickeren 70mm-Film macht es vor allem mehr Krach und erhöht den Verschleiß. Für den Bildeffekt bringt es nichts. Wenn 24 Bilder bei 35mm okay sind, dann auch bei 70mm.
Warum die Bildfrequenz ürsprünglich höher war, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber diese Info habe ich aus mehreren völlig voneinander unabhängigen Quellen (Sekundärliteratur mit Schwerpunkt auf technischen Fragen, also kann ich davon ausgehen, dass es stimmt - erklärt auch, wieso ausgerechnet bei frühen 70mm-Filmen nie auf das Original zurückgegriffen wird, wenn es ans DVD-Mastern geht - auch bei den 70mm-Filmen der DEFA wurde auf DVD immer nur das Scope-Negativ verwendet).
Zitat von CommanderAuf jeden Fall wird das Lied "Ein Haus auf der Wiese" beim ersten mal (als die Familie auf das Schiff wartet) auf deutsch gesungen, in der letzten Szene in der Kutsche ist es aber auf englisch.
DAS ist jedenfalls ein Unterschied, denn in der ARD-Version und auf der DVD ist es auch hier englisch, ABER es wird deutsch drüber geredet!
Noch ne Frage: Das erste Lilith, was Lilith spielen will und das ihr Vater ungehörig findet, war glaube ich immer schon englisch, oder?
Hier eine Liste der Cinerama Theater die 3 Streifen Cinerama in Deutschland gezeigt haben:
Berlin CAPITOL (jetzt Schaubühne) Das ist Cinerama, Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm usw. Berlin SPORTPALAST Das war der wilde Westen,Windjammer,Die 7 Weltwunder usw. Bremen REGINA Windjammer,Das war der wilde Westen Duisburg UT PALAST Das war der wilde Westen Düsseldorf TONHALLEN THEATER Windjammer,Das war der wilde Westen,Wunderwelt Grimm usw. Essen EUROPA PALAST Das war der wilde Westen,Wunderwelt Grimm Essen GRUGA HALLE Windjammer,Die 7 Weltwunder,Südseezauber usw. Frankfurt FILMPALAST Hamburg GRINDEL Das war der wilde Westen (Deutsche Premiere) Hannover GLORIA Das war der wilde Westen,Windjammer usw. Karlsruhe CITY Das war der wilde Westen,Windjammer usw. Mannheim SCALA München CITY Das war der wilde Westen München ROYAL PALAST Windjammer (Deutsche Premiere) Münster MÜNSTERLANDHALLE Nürnberg DELPHI Das war der wilde Westen Offenburg KINZIGHALLE Das war der wilde Westen Siegen SIEGERLANDHALLE Stuttgard ATRIUM Das war der wilde Westen,Windjammer
Kinos die in Berlin 70mm Filme zeigen konnten :
DELPHI Palast : erster Film OKLAHOMA TITANIA PALAST : SPARTACUS ZOO PALAST : CAN CAN MGM THEATER : MEUTEREI AUF DER BOUNTY ROYAL PALAST : DIE GRÖSSTE GESCHICHTE ALLER ZEITEN CITY : DSCHINGIS KHAN CAPITOL : EINE TOTAL TOTAL VERRÜCKTE WELT GLORIA PALAST : 2001 CINEMA PRINCESS : IN 80 TAGEN UM DIE WELT ODEON INTERNATIONAL
OKLAHOMA,DAS WUNDER VON TODD AO und IN 80 TAGEN UM DIE WELT liefen mit 30 Bildern ab SOUTH PACIFIC alles mit 24 Bildern Allerdings waren die Premieren Kopien von IN 80 TAGEN UM DIE WELT in Europa alle in 35mm, erst die WA in 70mm. Gruß Werner
Welches Format hat eigentlich 70mm ? Ist das schon 1:3 ? Es gibt ja einige, sehr wenige Filme die in sehr extremem Breitwandformat gedreht wurden.
Habe ich schon weiter oben geschrieben. 70mm war in der Regel ein nicht-anamorphotes Format und hatte ein Seitenverhältnis von 1:2,20, also weniger breit als das Format 1:2,35 (heute meist gecroppt auf 1:2,40), dass CinemaScope bzw. Panavision inzwischen verwenden, und viel weniger breit als das ursprüngliche CinemaScope-Format 1:2,55, dass Fox 1953 mit DAS GEWAND einführte. Die 70mm-Kopien zeigten meines Wissens seitlich weniger vom Negativ als die anamorphen 35mm-Kopien.
Manche Filme benutzen 70mm-Kopien, die anamorph projiziert werden (z.B. Ben-Hur). So entstand ein Format von 1:2,76. Hier zeigen die 35mm-Kopien weniger vom Negativ.
Cinerama hatte ein Verhältnis von 1:2,89, also auch noch nicht 1:3. Hier geht es auch nicht nur um die Breite, sondern um die mit riesiger Tiefenschärfe hergestellten Aufnahmen, die sich nicht mit anderen Breitwandfilmen vergleichen lassen. Die Darsteller verlassen praktisch nie die Mitte des Bildes, die Einstellung sind aus einer merkwürdigen Froschperspektive gefilmt und die Objekte an den Seiten scheinen strahlenförmig auf einen Punkt unterhalb der Leinwand zuzulaufen. Mit der komplizierten Herstellungstechnik geht die krude Dramaturgie der wenigen Cinerama-Filme einher. Immer wieder folgen ausgiebige Kamerafahrten wie bei Effektfilmen aus einem Vergnügungspark. Die dazwischen wie eingestreut wirkende Handlung passt trotz der Länge des Films auf einen Bierdeckel.
Das erinnert mich irgendwie an diesen Loriot-Sketch, in dem der 100-Meter-Lauf auf einer 100-Meter-Leinwand gezeigt wurde und das ganze dann für das Fernsehformat angepasst wurde.
Zitat von CommanderDas erinnert mich irgendwie an diesen Loriot-Sketch, in dem der 100-Meter-Lauf auf einer 100-Meter-Leinwand gezeigt wurde und das ganze dann für das Fernsehformat angepasst wurde.
So sehr ich Loriot liebe, aber der Sketch gibt nur die bescheuerte allgemeine Meinung wieder, dass Breitwand im TV ärgerlich ist. Hier wird Breitwand auf bloße Effekthascherei reduziert. Das ist so grundfalsch und oberflächlich gedacht, dass ich mich echt aufregen könnte. Schlimmer noch, als diejenigen, die denken, dass sie wegen der Balken weniger(!) vom Bild sehen.