Eine Nacht in Casablanca (A Night in Casablanca)
USA 1946
Verleih: Filmverlag der Autoren
Deutsche Fassung: Interopa Film GmbH, Berlin
Buch & Dialogregie: ?
Premiere: 16.05.1946 (USA)/09.09.1977 (D)
Laufzeit der ungekürzten DVD-Fassung: 81:17
Ronald Kornblow [Hühnerpuster] (Groucho Marx) Herbert Stass
Rusty (Harpo Marx) kein Dialog
Corbaccio (Chico Marx) Gerd Duwner (mit Akzent)
Lt. Pierre Delmar (Charles Drake) Norbert Langer
Annette Bernard (Lois Collier) Cornelia Meinhardt
Heinrich Stubel (Sig Ruman) Franz-Otto Krüger
Bea Rheiner [Sabine Wringer] (Lisette Verea) Beate Hasenau
Generalgouverneur Galloux (Lewis L. Russell) Klaus Miedel
Capitaine Brizzard (Dan Seymour) Dietrich Frauboes
Kurt Schlegeler (Frederick Giermann) Peter Schiff
Emile Kegeler (Harro Meller) Wilfried Herbst
Spion (David Hoffman) Horst Gentzen
Mr. Smythe (Paul Harvey) Wolfgang Lukschy
nicht creditiert:
Polizist bei Rusty (Eugene Borden) Otto Csarski
Abdul, Hotelangestellter (Nick Borgani) Eric Vaessen
Oberkellner (Philip Van Zandt) Gerd Holtenau
Croupier (?) Gerd Holtenau
Ausnahmsweise mal eine Kinosynchro, und von der Besetzung her gar nicht mal so schlecht. Stass kam leider nur zweimal für Groucho zum Einsatz, dürfte aber von allen Sprechern am nächsten dranliegen. Duwner behauptete sich für Chico über die Jahre und bei mehreren Regisseuren, auch wenn eine gewisse Uneinigkeit bezüglich des Akzents bestand. Harpo hat es da besser, der bekam nur manchmal vom jeweiligen Dialogregisseur (Lau, Elsholtz) einzelne Laute in den Mund gelegt.
Die sonstige Sprecherriege macht einen guten Job, einiges übernahm Elsholtz später für "Ein Tag beim Rennen" (Stass, Duwner - ohne Akzent, Langer für die "Heldenrolle"); hier dagegen ist die Verantwortlichkeit bislang unklar. Das Dialogbuch zeigt einige Kreativität, etwa die Veränderung bzw. Verkürzung der Rollennamen von Groucho und Lisette Verea. Bei ersterem dürfte es schlicht daran liegen, daß die wörtliche Übersetzung "Hühneraugenpuster" einfach zuviel für deutsche Ohren (und auch die Lippensynchronität) gewesen wäre, bei letzterer war es nötig, um die übliche Pantomime, mit der Harpo seinem Bruder Chico etwas erklärt, verständlich zu machen - und das gar nicht mal schlecht. Bei der Regie sind dagegen ein paar Schnitzer zu verzeichnen, so zeigt Stubel seinem Kollegen Schlegeler ein Telegramm von "Schlegeler aus Südamerika", obwohl eher Kegeler gemeint sein dürfte, der erst am Schluß auftritt. Kegeler dagegen spricht seinen Chef Stubel am Ende mit "Stubler" an...
Bei der Regie vermute ich ja Krüger selbst, schon wegen seiner prominenten Besetzung, beim Buch bin ich noch unsicher. Brandt und Brunnemann kann man jedenfalls ausschließen, dafür wird zu wenig am Original vorbeigeblödelt, und zu hören sind sie ebenfalls nicht. Interessant ist allerdings die Besetzung von Lukschy in einer Rolle, für die 4 von 5 Regisseuren in Berlin Marquis besetzt hätten.