Hallo in die Runde! Wir hatten ja gerade die Frage, wie sich manche Synchronschauspieler korrekt schreiben. Aber wie sprechen sich einige denn eigentlich aus? Mitunter fehlt mir da absolut die Ahnung. Im Folgenden ein paar Varianten (das Apostroph steht vor einer mutmaßlich betonten Silbe).
Tayfun BADEMSOY – Ba’demßoi – ’Bademsoi ? Harald BAEROW – Bäro – Bahro – Bäroff – Bahroff ? (Ein e kann ja auch nur Dehnungs-e sein wie bei Ernst Dieter Lueg = Luug) Frank CIAZYNSKI – Tschia’tschinski – Zja’zinski – Tschia’zinski – ...zünski ? Gudrun GENEST – Sche’nee ? Julian HAGGEGE (HAGGÉGE) – Ha’gehge – A’gähsch – sonstwie ? Lutz MACKENSY – Mä’kensi – Ma’kensi – ’Makkensi ? Gerd MARTIENZEN – ’Martinzen – Mar’tihnzen ? Stefan MESZERITZ (oder doch MESZERITS?) – ’Mescheritz – ’Meßeritz ? Klaus PIONTEK – ’Pjontek – ’Pi-ontek ? Gerd POTYKA – ’Potika – Po’tika – ’Potüka – Po’tüka ? Eduard WANDREY – ’Wandri – ’Wandrai – ’Wandräi ?
Kennt ihr noch andere, die sich vielleicht anders aussprechen als man es auf den ersten Blick vermuten möchte? Gruß B o d o
Hehe, ja, ein sehr gutes Thema. Man spricht ja so selten mit anderen mündlich darüber. Aber wenn es dann doch mal dazu kommt, gerät man doch ins Grübeln: "Sprech ich den Namen wirklich richtig aus? Versteht er, wen ich meine? Mache ich mich gerade lächerlich?" ;-) Bei Andi und mir war das mal so, wir sprechen zwar schriftlich häufiger über einen festen Sprecherkreis, aber über die Aussprache der Namen selten. So haben wir (zumindest ich) bei einer unserer zahlarmen Begegnungen auch bei vielen "unserer" Sprecher ständig um Bestätigung gefragt, ob der andere ihn auch so ausspricht ;-)
Anders ausgesprochen als vielleicht erwartet, wird der Nachname: Marietta Meade - mi:d (englisch also).
Ohne den geringsten Anspruch auf Richtigkeit spreche ich eher so aus:
Harald BAEROW – 'bä:ro: (mit leichtem Lippenschließen) Gudrun GENEST – gen'e:st, wenn ich müde bin: gE'ne:st JULIEN HAGGEGE (HAGGÉGE) – 'd3uljen ha'ge:ge wenn ich an den Akut denke, wenn nicht 'hAgege Lutz MACKENSY – man spricht ihn ma'kEnzi:, ich irrationalerweise immer 'mÄkenzi: Gerd MARTIENZEN – marti'äntsen Stefan MESZERITZ - 'me:zerits, auch wenn ich 'me:žerits für "richtiger" halte Klaus PIONTEK – 'pi-ontEk Gerd POTYKA – po'tÜka Eduard WANDREY – 'wandräi
Und das "y" in Frank Ciazynski ist bei mir ein Mittelding zwischen i und ü.
Mensch, Tobias, das ist ja IPA-verdächtig, was du da schreibst. Hochgestelltes e ist Schwa, richtig? Wie kriegt man das formatiert? Was ist ž? Sowas wie g in Gelee? Aber s ist schon stimmlos und z stimmhaft gemeint, oder? Dann gäb's nämlich die Aussprache ma'ku:liz schon mal nicht. Oder kennst du ein deutsches Wort mit einem stimmhaften 's' am Ende?
Mir ist noch eine Dame eingefallen: Manuela RENARD - re'na:r (frz.), oder doch 'renart oder re'nart?
Heißt Julian Haggége wirklich Julien?
Jedenfalls danke für die Beiträge! Es herrscht also bisher mehr Uneinigkeit (Martienzen, Wandrey, Piontek, Genest) als Einigkeit (Mackensy). (Und ich bin für ma'ku:lis.)
Diese Salon-Linguisten wieder, an Normalsterbliche denken die natürlich überhaupt nicht! Wir leben doch im Zeitalter der 'Benutzerfreundlichkeit' - am Besten, ihr macht Tonaufnahmen von euren Aussprache-Vorschlägen und stellt sie online.
Grüße, Fehmi
"Entschuldigung, dürfte ich mal die Untertitel davon haben, wenn es geht?" (Uwe Büschken in CROSSING JORDAN)
Ja. Ist inkonsequent von mir, eigentlich müsste es in meiner gewählten Notation durch ein @ transkribiert werden, was ich auch erst stehen hatte, aber das sah mir dann doch zu merkwürdig aus.
Nein, das wird als 3 notiert (da hatte ich mich beim Julien vertippt.)
ž existiert im Deutschen nicht, das ist ein Mittelding zwischen sch und stimmhaften s (im Tschechischen glaube ich regelmäßig anzutreffen).
Auch noch mal für die anderen:
E steht für ein offenes e wie in "Bett" e für ein geschlossenes e wie in "Beet"
Im Deutschen ist (von regionalen Unterschieden abgesehen) ein offenes e auch immer kurz, ein geschlossenes immer lang, also
Bett -> 'bEt Beet -> 'be:t
Wie man aber oben sieht, lass ich mich trotzdem bei einigen Namen nicht davon abhalten, diese Regel zu brechen.
Wobei der Doppelpunkt für die Länge steht.
@ - in deutschen Wörterbüchern mit Sprachangabe auch als hochgestelltes e dargestellt - steht für wie das "verschluckte" e wie das zweite in "Betten", der Mehrzahl zu "Bett".
Betten -> 'bEt@n
> Dann gäb's nämlich die Aussprache ma'ku:liz schon mal nicht. > Oder kennst du ein deutsches Wort mit einem stimmhaften 's' am Ende?
Siehe oben, davon würde ich mich nicht abhalten lassen. Namen sind immer etwas eigenwillig. ;-)
> Mir ist noch eine Dame eingefallen: > Manuela RENARD - re'na:r (frz.), oder doch 'renart oder re'nart?
Oy, da habe ich mir nie Gedanken gemacht, immer 're:na:t oder etwas deutlicher 're:nart gedacht.
Fehmis Vorschlag, unsere Aussprachen einfach mal aufzunehmen und online zu stellen, ist allerdings auch eine gute Idee. Mal mal einer ;-)
Und noch mal für Bodo: Diese Seite könnte für dich vielleicht noch interessant sein.
Hier hat die DW ein altes Interview mit Eduard Wandrey von 1972 (!) veröffentlicht, in dem sein Name "wandrei" ausgesprochen wird: https://www.dw.com/de/1972-interview-mit...drey/a-16998080, bei 2:55 und 6:05. Damit dürfte es geklärt sein. Übrigens interessant, dass ein Interview aus der Zeit noch enthalten ist und schön, dass wir jetzt mehr über ihn als Person erfahren dürfen - von ihm persönlich!
habe gerade den google-Translator (genauer die Computerstimme) zu Rate gezogen, der neben Videos eine Quelle für solche Zweifelfälle darstellt! Eine andere Möglichkeit, die Aussprache schriftlich widerzugeben wäre demnach außerdem "Sch (stimmhaft) uljä (nasal) Aggeesch" - (stimmhaft) und ich hätte mir gleich denken können dass "gg" nicht genau so ausgesprochen wird!
In einem aktuellen Video im Thread Interviews und sonstiger Stuff" spricht sich Jan (Ian) Odle dieses Mal genau so aus, wie man ihn schreibt... Ich erinne mich, dass er sich (oder evtl. ein Kollege ihn) einmal in einem früheren Interview englisch "OUDL" ausgesprochen hat (schließlich ist er gebürtiger US-Bürger mit amerikanischen Wurzeln).
Apropos "amerikanische Wurzeln": Bevor ich wusste, wie sich Patrick Roche selbst ausspricht hätte ich ihn genau so ausgeprochen, wie es geschrieben steht (nicht Rosch, oder Roschee, wie die Schokomarke!) Ich war ja mal vor ein paar Monaten aufgrund eines MP-Gesprächs mit ihm der Auslöser für eine kleine Diskussion darüber (siehe im oben erwhänten faden die Seiten 265 f.!