Also, was THE L WORD angeht, die Serie lief schon in Deutschland, nämlich bei Premiere unter dem Titel LA LADIES.
Und Pro7 hat eine Ausstrahlung für 2006 angekündigt, ich weiß also nicht, was Du hast (zumindest was L WORD angeht).
und was ist z.b. mit den erfolgsserien arrested development, boston legal oder the west wing???
BOSTON LEGAL soll doch auch bald ausgestrahlt werden, gibt doch schon 'nen Thread dazu, Synchro ist am Laufen.
Was WEST WING angeht, TeleMünchen hat die Serie schon vor Jahren für den deutschen Markt lizenziert, aber die Sender wollten sie halt nicht kaufen, weil man meint, dass eine Serie, die US-Politik als Rahmenhandlung hat, kein Erfolg in Deutschland werden kann. Der Zug dürfte da inzwischen auch abgefahren sein, denn inzwischen herrscht in Deutschland zum Einen generelle Politikverdrossenheit auf Grund von hoher Arbeitslosigkeit etc., zum Anderen im Speziellen auch Ärger auf die US-Politik von George Bush, wenn man z.B. an die ganzen Irak-Krieg-Demos denkt.
Die Serie hätte wirklich einen schweren Stand beim Quotenfang, denke ich.
Das Problem bei innovativen US-Serien ist generell aber eher, dass, obwohl US-Serien mittlerweile ja wieder vermehrt erfolgreich in die Primetime deutscher Sender zurückkehren, man Angst hat, etwas Neues auszuprobieren.
Aus dem Grund kam auch 24 erst recht spät zu uns, aus dem Grund hat VOX 24 an RTL2 abgetreten, aus dem Grund wollte Muttersender RTL, der die Serie ursprünglich eingekauft (S1 synchronisiert) hatte, auch nicht die Serie ausstrahlen. Bei Quotenmeter.de hat Ladya van Eeden, die VOX-Programmchefin, im zweiten Teil der Sonntagsfragen (http://www.quotenmeter.de/index.php?newsid=12257) es sehr deutlich gemacht: Es werden dort gezielt Serien wie 24 und PRISON BREAK angesprochen. Ladya van Eeden findet beide Serien sehr spannend und innovativ, aber solche Serien haben eine kontinuierliche Storyline. Bei Serien wie den GILMORE GIRLS oder CSI kann man auch mal eine oder mehrere Episoden verpassen, weil die Handlungen größtenteils in sich abgeschlossene Episodengeschichten sind. Bei Serien wie 24, PRISON BREAK oder aus LOST und ALIAS ist dies eigentlich nicht möglich. Ein Einstieg mittendrin ist schwer und wenn man einmal drin ist, darf man eigentlich keine Folge verpassen.
In den USA sind solche Formate mit kontinuierlicher Storyline ja seit Jahren/Jahrzehnten Gang und Gebe, die Zuschauer daran gewöhnt, daher haben solche Formate da auch Erfolg.
Hier hingegen wird man größtenteils mit Serien und Reihen abgespeist, die Entwicklung von Handlungen und Charakteren über mehrere Episoden oder Staffeln hinaus quasi nicht kennen. Und auch das liegt nicht etwa an einem Mangel von qualitativen Drehbuchautoren, sondern dass die Sender keinen Mut haben, so etwas zu produzieren.
Und wenn man sich anschaut, wie US-Kult-Serien wie NYPD BLUE, DIE SOPRANOS, ALIAS und Co. hierzulande vermarktet wurden und deswegen geflopt sind, ist es kein Wunder, dass die Sender Angst haben, ähnliche Serien auszustrahlen.
Ich persönlich bin darüber auch sehr frustriert. Für die Daytime finde ich in sich abgeschlossene Serien toll, aber in der Primetime würde ich mir weniger Standard-Krimi-Serien (CSI und Co.) wünschen, sondern mehr Serien mit kontinuierlicher Entwicklung der Charaktere, der Handlung und der Spannungsbögen.
Die einzige Hoffnung, die man haben kann, ist, dass Trash-Reality-Formate wie BIG BROTHER, Gerichtsshows und Co. immer häufiger floppen, damit man mehr auf den Einkauf von US-Serien setzt, denn auch wenn die Entwicklung zur Zeit besser ist als vor ein paar Jahren noch, ist sie doch im Vergleich zu den USA immer noch erschreckend unqualitativ. Sicher, in den USA gibt's auch viele solcher Schrottformate, viele kommen ja auch daher, aber dort hat man eben eine viel größere Auswahl an Sendern und nahezu alle senden in der Primetime in der Woche Serien.
Gruß,
Hendrik
("Sarah bei der Fernbedienung des Fernsehers helfen." - "Oh, kannst Du mir dabei auch mal helfen, wenn wir hier raus sind?" - Wolfgang Wagner und Sascha Draeger in DEAD ZONE)
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