Zitat von bertiAls ein Film mit Anthony Quinn von 1995/96 vor Jahren im TV lief, hab ich reingezappt, weil mich sein Sprecher interessierte (Gottfried Kramer war zum Zeitpunkt der Synchro ja schon tot). Zu meiner großen Überaschung hörte ich aus seinem Mund GGH! Den Titel des Films weiß ich nicht mehr, es könnte aber "Der Todeskuss der Cosa Nostra" gewesen sein.
"Der Todeskuss der Cosa Nostra" hatte in Deutschland erst im Januar 1998 Premiere. Wenn es da wirklich GGH gewesen sein sollte müsste das so ziemlich seine allerletzte Synchronrolle gewesen sein, denn er starb gut 6 Wochen bevor der Film in's TV kam...und ich weiß auch nicht, ob GGH wirklich noch bis unmittelbar vor seinem Tod im Studio zu Gange war, da sein Gesundheitszustand meines Wissens ja relativ rapide absackte... Andererseits wäre es natürlich möglich, dass der Film ein gutes Stück früher synchronisiert worden ist...
Der einzige plausible andere Kandidat wäre wohl noch "Liebe bis zum Tod"... Denn, wenn es ein "Hercules"-Film gewesen wäre, hättest du das sicher noch einigermaßen in Erinnerung, nehme ich an..., da man da ja relativ leicht differenzieren kann...Das selbe dürfte auch für den überüber-usw. usf-nächsten Film vorher gelten, der dann theoretisch wieder in Frage käme: "Der alte Mann und das Meer". Der ist dann aber auch schon von Anfang der 90er..., also bereits eher unwahrscheinlich. Und Kandidat Nr. 4 wäre maximal noch "Ein Leben für die Liebe", aber das glaube ich, deiner Zeitraum-Beschreibung nach zu urteilen, erst recht nicht... In jedem Fall eine ziemlich eigenartige Besetzung. Da gebe ich dir recht. Insbesondere, weil GGH ja dann schon relativ geschwächt geklungen haben muss, also so ziemlich das komplette stimmliche Gegenteil eines Wolf Martini für den jungen Quinn war...
Ich bin jetzt nicht der große Quinn-Fan, aber einzelne Filme mit ihm waren schon sehr toll. Interessant fand ich, daß er zunächst mit Wolf Martini einen Sprecher bekam, der nicht inflationär für andere Hauptrollen-Stars besetzt wurde. Auch ist Gerhard Geisler als Nachfolger eine interessante Wahl, weil er außer Quinn niemanden fix sprach und kein Dauergast im Synchronstudio war.
Interessant, daß man nach Martinis Tod für einige Jahre konsequent und überregional auf Geisler setzte. Dann plötzlich 1966/67 endete diese Kombination. Hamacher in "Die 25. Stunde" klang Geisler sehr ähnlich, was ich besetzungstechnisch interessant fand - vielleicht weil dieser verhindert war? Lukschy in "Teuflische Spiele" war großartig, ebenso Marquis in "In den Schuhen des Fischers" (eine meiner Lieblingsrollen von Quinn und Marquis gleichermaßen). Danach kam auch noch Carl Raddatz, usw. Anfang der 70er, nach fünf Jahren Pause, holte man nochmals Geisler für einen einzigen Film, ehe sich dann so langsam Gottfried Kramer abzeichnete als sozusagen Hauptstimme Quinns.
Weshalb Geisler so lange pausierte? Er ging zwar damals ans Wiener Burgtheater, wo er bis zu seinem Tod 1977 zum Haus gehörte. Er war aber während dieser Jahre in vielen deutschen Fernsehfilmen zu sehen, hatte Theaterengagements in Berlin, München, Hamburg. Er synchronisierte auch weiter, in München und Berlin - aber das Ende der Beziehung mit Quinn ist irgendwie ähnlich abrupt wie Klaus Miedels Abgang für Yul Brynner, wo es dann nach einiger Pause auch noch einen einzelnen Auftritt gab.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #28Der Film mit Jan Spitzer könnte "Doppelgänger des Königs" gewesen sein; zumindest weiß ich, dass hier eine Neusynchro aus den 90ern existiert.