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Dieses Thema hat 6 Antworten
und wurde 760 mal aufgerufen
 Forumsschatztruhe
ForumOnkel


Beiträge: 127

01.05.2006 13:40
Den Synchronsprecher als Nachbarn Zitat · antworten

Nein, ich hab keinen als Nachbarn, aber ich frage mich, wie das wohl ist, wenn man eine sehr bekannte Synchronstimme (z.B. Pampel, Brückner, Langer, Hoffmann) als Nachbarn, Freund, Bekannten, Verwandten hat. DAS muß doch sehr "komisch" sein, wenn man neben sich oder gegenüber einem plötzlich Ford, DeNiro, Selleck, Connery stehen hat, oder?

Ein Beispiel hierzu, was meine grauen Zellen halb wahnsinnig ratternd hat werden lassen war einmal vor vielen Jahren ein deutscher TV-Thriller bei dem Christian Brückner, der Schauspieler, MITGESPIELT hat. Ich hab zwar ein gutes Stimmengedächtnis konnte dieses mir unbekannte Gesicht aber zunächst NIEMANDEM zuordnen. Die Aufmerksamkeit vom Film glitt immer mehr weg weil mein Gehirn mehr und mehr Ressourcen darauf verwandte diese Gesicht/Stimme-Dissonanz aufzuklären. Irgendwann kam mir dann endlich die Stimme ins Gedächtnis und der Abspann war dann erklärend.

Aber generell muß das doch irritierend sein, wenn man eine bekannte Synchronstimme mit Fleisch und Blut SIEHT..?

WER von den Synchronsprechern VERSTELLT eigentlich seine Stimme bei der Arbeit derart, daß er im normalen Alltagsleben eine ganz andere Stimme/Intonation hat? Als Beispiel: G.G. Hoffmann als Schauspieler in z.B. "K1" klang ganz anders, matter, blaßer, als als Connery.

Klingt nun ein Langer, ein Pampel, ein Brückner privat genauso wie in der Synchronrolle?

JanBing


Beiträge: 1.136

01.05.2006 13:50
#2 RE: Den Synchronsprecher als Nachbarn Zitat · antworten

Also oft ist es so, dass die Sprecher ihre Stimme für eine Synchro doch weitaus ausdrucksstärker einsetzen, als sie es im wirklichen Leben tun. Das ist aber natürlich auch von Sprecher zu Sprecher unterschiedlich. Ich habe kürzlich ein Interview mit Daniela Hoffman (Julia Roberts) gesehen, und an der Stimme hätte ich sie dort niemals erkannt. Anders bei einem Interview mit Thomas Danneberg (Stallone, Cleese, Travolta usw.). Trotz leichtem berliner Akzent ist seine Stimme einfach ZU prägnant um nicht direkt erkannt zu werden.

Ich hab mich aber immer gefragt, wenn ich jetzt rein theoretisch Manfred Lehmann als Nachbarn hätte... und wir dicke Kumpels werden... ob ich ihn dann zu einer privaten Neusynchro von "Stirb Langsam - Jetzt erst recht" überreden könnte... mmmmh...

Karl Klammer


Beiträge: 403

01.05.2006 13:54
#3 RE: Den Synchronsprecher als Nachbarn Zitat · antworten

DAS muß doch sehr "komisch" sein, wenn man neben sich oder gegenüber einem plötzlich Ford, DeNiro, Selleck, Connery stehen hat, oder?

Ich denke, für die wird das einfach ganz normal sein, vor allem für Freunde und Verwandte, da Du sie eben als Solche und nicht als Synchronsprecher kennenlernst, zumal sich viele dafür ja gar nicht interessieren, geschweige denn darauf kommen würden, wenn sie den/die Betreffenden in einer Synchro hören, dass er das ist, zumal ja viele privat ganz anders klingen als beim Synchron, womit wir zum nächsten Punkt kommen.
Auch das ist sehr unterschiedlich. Viele, die nicht zur jüngsten Generation der Synchronsprecher gehören, haben privat vielleicht einen ausgeprägten Dialekt, denn der Hochdeutschzwang wie beim Synchron existiert ja nicht.
Andere haben vielleicht privat einen ganz anderen Charakter als der, auf dessen Rollentypus sie gerne besetzt werden. So redet er privat dann vielleicht ganz sanft und kaum ist er im Atelier, drückt er die Stimme, packt mehr Coolness rein, eben so wie es der Rollentyp verlangt.
Außerdem sollte man nicht vergessen, dass die meisten Synchronsprecher eben doch die Vorlage zur Orientierung benötigen, weswegen manche Sprecher in Talkshows, wenn sie denn mal gebeten werden, wie "ihr Star" zu sprechen, ganz anders klingen als beim Synchron, eben weil sie selbst einen ganz anderen Sprechrhythmus haben.

Den Thriller, den Du meinst, war das vielleicht dieser Mystery-Dreiteiler AEON, der vor rund 6-10 Jahren auf SAT1 lief? Da spielte Brückner den Oberbösewicht und Reiner Schöne war auch mit von der Partie.


LG,

Karl K.

Donnie Darko
Moderator


Beiträge: 8.126

01.05.2006 15:58
#4 RE: Den Synchronsprecher als Nachbarn Zitat · antworten

Ja, viele der Sprecher haben wirklich eine "Privatstimme" und eine "Synchronstimme", weshalb man sie im privaten Rahmen als jemand, der sich nicht für Synchron interessiert, auch nicht wirklich erkennen würde. Bei Thomas Danneberg ist mir das zum Beispiel sehr aufgefallen, und das nicht nur wegen des leichten Dialektes. Der klingt für mich privat wirklich fast komplett anders, als wenn er im Synchronatelier arbeitet - für wen auch immer. Ich weiß nicht, er klingt weder sehr tief, noch besonders hell, sondern eher so 'n "Mittelding" zwischen beidem, wenn auch immer noch sehr markant und angenehm. So kann er dann wahrscheinlich auch recht leicht bei der Arbeit stimmlich variieren für seine verschiedenen Darsteller. Keine Ahnung, vielleicht springt ja dann bei ihm automatisch die jeweils richtige Stimme an, wenn er am Mikro steht.

Bei David Nathan ist das ja zum Beispiel auch so, wenn er nicht synchronisiert, berlinert er auch ziemlich und ist eben dann der Privat-Mensch; sobald er dann im Synchronatelier steht, schaltet er auch fast automatisch auf perfektes Hochdeutsch um und passt sich der jeweiligen Rolle an.

Bei der Arbeit können sich die Sprecher dann eben wirklich stimmlich "austoben", während sie dann zu Hause wieder sie selbst sind und auch sein können.

ForumOnkel


Beiträge: 127

01.05.2006 18:20
#5 RE: Den Synchronsprecher als Nachbarn Zitat · antworten

In Antwort auf:
Den Thriller, den Du meinst, war das vielleicht dieser Mystery-Dreiteiler AEON, der vor rund 6-10 Jahren auf SAT1 lief? Da spielte Brückner den Oberbösewicht und Reiner Schöne war auch mit von der Partie.

Nein, Karl, den mein ich nicht. War ein anderer TV-Thriller/Krimi. Keine Ahnung mehr wie der genau hieß. Ging glaub ich um nen Bankraub oder so nen "Coup".

Syd P.


Beiträge: 153

01.05.2006 20:37
#6 RE: Den Synchronsprecher als Nachbarn Zitat · antworten

Meinst du evtl. den TV-Thriller "Das Miststück" (1998) mit Iris Berben
und Leon Boden?

Gruss
Stefan

"Kopf: du lebst. Zahl: du stirbst."
Dascha Lehmann als Keira Knightley in "Domino"

ForumOnkel


Beiträge: 127

01.05.2006 21:15
#7 RE: Den Synchronsprecher als Nachbarn Zitat · antworten

KANN sein, weiß ich aber nicht mehr. Das war wie gesagt in den 80er/90ern. Ist ja auch egal, was das für ein Film war, es ging ja um die Sache an sich und Brückner an sich hab ich ja zum Glück rausgefunden, sonst wäre ich heute vielleicht in der Klappse wenn meine grauen Zellen immer noch am Rotieren wären woher ich die Stimme denn kenne..

 Sprung  

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