In Antwort auf:Übrigens gibt es tatsächlich Synchros, denen künstliches Rauschen beigemischt wurde, um "authentischer" zu klingen. Bei Sternbergs "Marokko" etwa ist man so vorgegangen.
Ja, und es ist tierisch laut. Lauter als in der OF !!!
Oh, da bin ich aber sehr überrascht, weil die Synchro irgendwie den Charme der vor-klassischen Ära verströmt. Weil ich auch in einer Nebenrolle Gerhard Geisler vernommen zu haben meinte, war ich dabei, meine Annahme zu verwerfen, es sei die Synchro von 1946 - aber dass es die DEFA-Synchro sein könnte, hätte ich nicht gedacht! Unter diesen Umständen sympathisiere ich jetzt stärker mit der Forderung einiger Forumsmitglieder, bei Spätsynchros klassischer Filme nicht auf allgemein bekannte Vielsprecher zurückzugreifen.
In Antwort auf:... und Stewart Granger die von - haltet euch fest - ARMIN MÜLLER-STAHL.
..., womit ich mich darin bestätigt fühle, dass Müller-Stahls Leistungen als Synchronsprecher seine Leistungen als Schauspieler ganz eindeutig übertreffen!
Auch ich habe zu "Chunks" Stimme keine andere Theorie als Gerhard Geissler - unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, immerhin synchronisierten bis zum Mauerbau ja auch Alexander Welbat, Hans W. Hamacher und Walter Suessenguth mehrmals in Berlin/Ost, in "Othello" waren sogar Curt Ackermann und Wolf Martini zu hören.
Wie dem auch sei, nun alle, die ich zuordnen konnte:
Harry Somerford - Stewart Granger - Armin Mueller-Stahl Lord Manderstoke - James Mason - Gerry Wolff Clive Seymour - Stuart Lindsell - Martin Flörchinger William Hopwood - John Laurie - Norbert Christian Mrs. Hopwood - Nora Swinburne - Gisela Morgen Carver - Ann Milton - Gina Presgott Dr. Lowenthal - Guy Le Feuvre - Werner Dissel Richter - John Turnbull - Walter Richter-Reinick
in kleineren Rollen sind Jochen Thomas als Kutscher zu hören sowie Willi Narloch als der lüsterne Kerl an der Bar, der Fanny einen Job anbietet, den sie dann doch ablehnt.
Ich muß sagen, daß mir die Synchro tatsächlich etwas dünnblütig erscheint, die Sprecher hauchen geradezu ins Mikro - das entspricht allerdings auch der ruhigen, langsamen Machart des Filmes - hinzu kommt, daß schon zu diesem Zeitpunkt die ITs verloren gegangen war, und im Gegensatz zu späteren TV-Synchros hier die Entscheidung getroffen wurde, statt anderer, im besten Falle ähnlicher Musik lieber auf Untermalung unter den Dialogen zu verzichten (deshalb wirkt sie wohl so "steril"). Mueller-Stahl ist eine sehr interessante Besetzung für Granger, allerdings zeigt sich wie bei anderen Gelegenheiten sein Stil nicht sehr geeignet für das Synchronstudio, perfekt dagegen ist für mich Gerry Wolff für Mason: absolut elegant und kultiviert und von gefährlicher Sanftheit. Keines der Meisterwerke der DEFA wie "Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß", aber eine ordentliche Arbeit.
Fanny - Phyllis Calvert - Ingrid Weingarten Alicia - Margaretta Scott - Johanna Clas Lucy - Jean Kent - Christine Schwarze Chunks - Wilfrid Lawson - Gerhard Bienert
Seltsam ist, dass 1974 (laut FBJ) der Film im DDR-Fernsehen mit DEFA-Synchro, aber unter dem alten deutschen Titel "Gaslicht und Schatten" ausgestrahlt wurde, das ist höchst untypisch. Jetzt habe ich zwei Theorien: Entweder hielt man die DEFA-Fassung für verschollen und wollte die Ursynchro verwenden, kündigte der Film entsprechend an, fand dann aber doch die DEFA-Fassung - oder die DDR-Fassung wurde bei einer Wiederaufführung tatsächlich auch in der BRD gezeigt, weil die alte Fassung nicht mehr gefunden werden konnte, und fand dann ihren Weg zurück ins DDR-Fernsehen.
edit: Auf die einfache Lösung, dass wenige Jahre zuvor der französische Film "Fanny" (1932) ausgestrahlt wurde und man Verwechslungen vermeiden wollte, bin ich lange nicht gekommen.