Hallo, kein Fim, den man ein zweites Mal sehr möchte (Ich bin vor den Häutungen aus dem Kino herausgegangen), deshalb Hochachtung vor allen, die die Synchronisationsarbeiten überlebt haben. Weiß jemand, wer wer dabei war? Ich habe keine Liste gefunden.
Gruß, Bonny.
d-udo
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14.08.2006 21:33
#2 RE: Pasolinis "Salo oder Die hundertzwanzig Tage von Sodom"
Hallo Die Synchro müsste in Münschen stattgefunden haben, da u.a. Herbert Weicker dabei war. Ich hör nochmal rein. Mal sehen was ich rausfinden kann.
Was das überleben angeht, da gibt es viele Münchener Sprecher die gleiches bahupten können, vor allem die, die in den unzähligen Synchronproduktionen der italienischen Zombie-und Kannibalenfilme der 80er tätig waren :)
In Bräutigams Synchronlexikon sind zu dem obigen "Klassiker" folgende (bedauernswerte) Sprecher/-innen aufgeführt:
Paolo Bonacelli (Herzog) Martin Hirthe Giorgio Cataldi (Bischof) Herbert Weicker Caterina Boratto (Castelli) Gisela Reissmann Elsa De Giorgi (Maggi) Marianne Wischmann
DF von 1976, Münchener Synchro könnte stimmen (Weicker/Wischmann). Mehr kann ich nicht beitragen, da ich den Film noch nie gesehen habe und auch niemals sehen werde.
Gruß Klaus
d-udo
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16.08.2006 21:20
#4 RE: Pasolinis "Salo oder Die hundertzwanzig Tage von Sodom"
Hatte den Film vor Jahren mal angeschaut (und damals keinen außer Hirthe und Weicker erkannt). Muss man nicht nochmal gesehen haben bzw. ist es keine Lücke wenn man ihn nie sieht. Hier tut Hinschauen echt weh. Wirklich ein kranker Film! Respekt vor den Synchronsprechern.
Wen's interessiert (Quelle: Pasolini-Buch im Hanser-Verlag): Synchron-Stimmen in Italien: der Regisseur Marco Bellocchio für Aldo Valletti, Laura Betti für Helene Surgere. In Frankreich spricht Michel Piccoli für Paolo Bonacelli.
Bin ein großer Pasolini-Bewunderer, aber diesem Film gehe ich aus dem Wege, seit ich ihn vor Jahren im Kino gesehen habe.
Dennoch möchte ich den Film hier eher verteidigen, da er oben fatalerweise im Zusammenhang mit spekulativen Zombie-Filmen genannt wird. In diese Schublade gehört er nämlich absolut nicht hinein, wir haben es hier keineswegs mit einer Variante des 'Splatter-Films' zu tun. Die Fans dieses 'Genres' kommen hier nicht auf ihre Kosten.
Spekulativ oder gar 'krank' ist nicht der FILM, sondern die REALITÄT, aus der Pasolini seine Inspiration schöpft und einen aus intellektueller Überlegenheit geplanten (!) sich zuspitzenden Ablauf mit eiserner Konsequenz - zu der andere Regisseure nicht die Fähigkeit oder den Mut haben - zu Ende erzählt.
Ein äußerst unangenehmer Film, aber Kritik gebührt nicht dem Chronisten, sondern den dahinter stehenden realen Tatsachen.
Insofern ein zumindest potentiell sehenswerter Film, der aber leider kaum zu ertragen ist. Das gilt weniger optisch (da gibt's viel Schlimmeres) als mental, was einem umso schwerer und langfristiger im Magen liegt.
Wobei es manchmal besser ist, gewisse Teile der Realität nicht auch noch in Bildern festzuhalten. Solche Filme landen zwangsläufig bei der Zensur und werden dadurch für Zuschauergruppen interessant, die an solchen Bildern sicher nicht wegen der Aufbereitung der Realität interessiert sind.
Zitat von SlartibartfastWobei es manchmal besser ist, gewisse Teile der Realität nicht auch noch in Bildern festzuhalten. Solche Filme landen zwangsläufig bei der Zensur und werden dadurch für Zuschauergruppen interessant, die an solchen Bildern sicher nicht wegen der Aufbereitung der Realität interessiert sind.
Dass Zensur bei Menschen eine gewisse Skepsis und Neugierde hervorruft, was ihm denn da ein dritter vorenthalten will, finde ich durchaus Gesund. Ich würde das nicht so negativ sehen. Nur so können totalitäre Systeme hinterfragt werden und letztlich auch verhindert werden.
Zum Film selbst: Ich hab ihn nicht gesehen und hab auch nicht die Absicht ihn mir in nächster Zeit anzusehen, aber dass die Grauen der Realität in der Kunst reflektiert und aufgearbeitet werden, finde ich gut. Ebenso, dass mancher Künstler dafür sehr drastische Mittel wählt.
Zitat Dass Zensur bei Menschen eine gewisse Skepsis und Neugierde hervorruft, was ihm denn da ein dritter vorenthalten will, finde ich durchaus Gesund.
Ich auch. Nur wird die "Zensur", die juristisch gesehen in den meisten Fällen hierzulande gar keine ist, letztlich ebenfalls von der Gesellschaft verlangt. Der Staat soll immer alles richten, notfalls per Verbot, was den sog. "öffentlichen Frieden" stört. Kürzlich wurde bekanntlich die Beschlagnahmung des Film TEXAS CHAINSAW MASSACRE aufgehoben. Hätte man dies demokratisch abstimmen lassen, verwette ich meinen Hintern, dass sich eine Mehrheit dagegen gestellt hätte.
Zitat von SlartibartfastKürzlich wurde bekanntlich die Beschlagnahmung des Film TEXAS CHAINSAW MASSACRE aufgehoben. Hätte man dies demokratisch abstimmen lassen, verwette ich meinen Hintern, dass sich eine Mehrheit dagegen gestellt hätte.
Korrekt. Und von dieser Mehrheit hätten mindestens 90% den Film nicht gesehen.
Ganz genau, und das wäre wieder mal typisch im Sinne des streng moralischen Gutmenschentums in der breiten Bevölkerung, das uns Deutsche so widersprüchlich macht. Einerseits fordern wir Freiheit und maximale Selbstbestimmung in fast schon militanter Form. Andererseits soll Vater Staat sofort alles regulieren, wenn diese Freiheit mal nicht im Sinne des Gemeinwohls verstanden wird. Dieses Verhalten ist nicht nur der Grund, warum Filmzensur in Deutschland ein so komplexes Thema ist, nein, diese Erkenntnis fehlt in praktisch allen Diskussionen dazu. Man schiebt den schwarzen Peter lieber irgendwelchen Behörden (FSK, Bundesprüfstelle, Kirchen) zu, die natürlich als inkompetent hingestellt werden. Nie wird erwähnt, dass die Zensur bestimmter Werke von der Gesellschaft gewünscht wird. Die Mehrheit distanziert reflexartig von solchen Filmen, um ihrem Gewissen eine "weiße Weste" zu verleihen, leitet daraus aber den Anspruch ab, dass man daher bitte dafür sorgen möge, es auch allen anderen zu verwehren.
Willi Röbke als Liebhaber der Bischofs kann ich bestätigen, außerdem waren noch Ulf-Jürgen Wagner, Ivar Combrinck (sogar in mehrmals), Constanze Engelbrecht und ich glaube auch Ekkehardt Bell in Nebenrollen zu hören. Die kann ich allerdings keinen Namen oder Schauspielern zu ordnen.
Erfreulicherweise ist die Synchronisation dieses Films wirklich gut gelungen. Sie ist zwar vielleicht keine Sternstunde, aber man merkt, dass die Sprecher (zumindest die derHauptrollen) den Film nicht nur anhand der gezeigten Grausamkeiten bewertet bzw. verurteilt, sondern ihn wirklich verstanden habn.
Jeannot
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01.02.2016 09:06
#14 RE: Pasolinis "Salo oder Die hundertzwanzig Tage von Sodom"
Signora Vaccari Helene Surgere Haide Lorenz Rinaldo Rinaldo Missaglia Willi Röbke Claudio Troccoli Claudio Troccoli Ivar Combrinck Claudio Cicchetti Claudio Ciccheti Ivar Combrinck/Ulf Jürgen Wagner Doris Dorit Henke ? Eva Olga Andreis Constanze Engelbrecht Graziella Graziella Aniceto ? Guido Guido Galletti Willi Röbke Franco Franco Merli Ivar Combrinck Sergio Sergio Fascetti Ulf Jürgen Wagner Ezio Ezio Manni ? Efisio Efisio Etzi Willi Röbke Tonino Antonio Orlando Ivar Combrinck Carlo Porro Bruno Musso Ulf Jürgen Wagner Umberto Chessari Umberto Chessari kein Text Lamberto Gobbi Lamberto Book kein Text Rino Gaspare Di Jenno kein Text Antiniska Antiniska Nemour kein Text Giuliana Giuliana Melis kein Text Fatimah Faridah Malik kein Text Umberto (Wache) ? ? Albertina ? ? Luigi ? ? Claudio's Mutter ? ? Knabenfänger ? ? Faschist ? ? Radiosprecherin (?) ? Radiosprecher (?) ?
Der Film hat ja seinerzeit sehr für Kontroversen gesorgt. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack. Einmal anschauen hat für mich auch gereicht.
mfg
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