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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 1.094 mal aufgerufen
 Allgemeines
mooniz



Beiträge: 7.091

09.10.2006 22:15
Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

warum wird bei bekannten schauspielern trotz des großen bekanntheitsgrades,
immer wieder der sprecher gewechselt?
(ich rede jetzt nicht von todesfällen oder weil der sprecher/in nicht mehr will)
aktueller fall bei tim allen oder auch william shatner.

es würde wohl niemand auf die idee kommen, bei julia roberts nicht daniela hoffmann
oder bei michael douglas nicht volker brandt zu besetzen und es gibt bestimmt noch mehr
beispiele.
wie sagte sandra schwittau so schön im interview bei einslive, ab einem bestimmten bekanntheitsgrad
eines schauspielers sollte schon kontiunität bei den sprechern bestehen,
um den zuschauer nicht zu verwirren.
dem kann ich nur 1000% zustimmen.

grüße
ralf
________

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http://www.marieantoinette-lefilm.com / http://www.spider-man3.de

("weniger lesen, mehr fernsehen!" - klaus-dieter klebsch in 'dr. house')

TomSync


Beiträge: 208

09.10.2006 23:11
#2 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

Hi, also dies' ist in der Tat eine gute Frage bzw. auch Ansichten.

Wie du schon feststellen konntest, gibt es ja Forum weit diverse Diskussionen rund um dieses "brennende" Thema.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass eine sehr große Rolle die Verleiher/Exporteure von Filmen/ausländische
Filmgesellschaften spielen, die einen extrem großen Anteil und Einfluss an der Sprecher-Auswahl bei uns nehmen.
Und natürlich - jenachdem, welche "Synchron-Metropole" den Zuschlag erhält - erfolgt dann auch das Casting.
Nicht zu verachten ist auch, wie das der jeweilige Synchronregisseur und Beteiligte sehen, ob nun eine Stimme
eher soweit wie möglich nach der Original-Stimme des jeweiligen Darstellers zu besetzen ist oder ob sich eine
Stimme besser auf dem Charakter macht (aber womöglich meilenweit von der Original-Stimmlage entfernt liegt).
Und dann kommt noch ein Faktor hinzu: die Verfügbarkeit der Sprecher. Wer wie schon angesprochen absoluten
Bekanntheitsgrad trägt und für diverse namhafte Schauspieler agieren darf/muss/soll kann unmöglich zur gleichen
Zeit alle seine Rollen aufeinmal sprechen, wenn ausgerechnet zur gleichen Zeit ein Film bei uns ankommt, wo
"seine" Darsteller zu allem Überfluss auch noch gleichzeitig auftreten. Ganz heikel auch die Situation, wenn
der jeweilige Darsteller in einem Jahr mehrere Filme abdrehte, die dann nach und nach bei uns in Deutschland
eintrudeln, aber in unterschiedlichen Städten synchronisiert werden.

Manchmal gibt's aber wie auch schon diskutiert Schauspieler, die sich mit ihrer bisherigen Stimme eher auf den
Fuss getreten fühlen und keinesfalls bei uns so von der Leinwand kommen sollen. Mag sein, dass dabei auch viel
Show ist, andererseits wenn man z. B. eine tiefbrummige Stimme hat, kommt eine quietschige Stimme beim eigenen
Hören per Zufall ne ganz so dolle an. (Mir fällt jetzt grade "James Bond Goldeneye" ein - der Schauspieler, der
den Boris nochetwas (Name leider entfallen) gesprochen hat, kommt auch immer sehr comichaft rüber, der dem Original
auch nicht unbedingt entsprach - so zumindest mein Eindruck). Sehr oft ist mir auch aufgefallen: wenn der eher
seltene Zufall von Zweikanal-Ton im Free-TV bei Filmen zugeschaltet wird oder via DVD beim Sprach-Wechsel gibt
es zuweilen gravierende Stimmunterschiede Original/Synchron"schauspieler". Ich finde, wenn aber eher nach dem
Charakter synchronisiert wird und dieser dann für uns deutsche Zuschauer plausibel ist, geht das vollkommen
in Ordnung. Viele US-SchauspielerInnen haben Original-Stimmlagen, die nach einer Mischung aus Kettenraucher und
Alkoholiker klingen. Sie können natürlich nix für, aber wenn ich mir dann im Deutschen entsprechende Pendants
anhöre, hat es mich schon zuweilen geschaudert (besonders, wenn der darzustellende Charakter niemals so eine
Stimmlage vermuten ließ.)

Zuguterletzt gibt es dann noch den Punkt, dass jeder Synchronbeteiligter ein anderes Gehör hat und viele auch
ein frappierendes Gespür für Situation und Authentität. Vielleicht hier und da auch eine Gewisse Abneigung gegen
Menschen und Leute, manchmal auch ein Ausprobieren oder Test (der bei vielen doch in die Hose gegangen ist, weil
Publikum die Ohren bei manchen Hörerlebnissen nach innen klappte).
Wie du in vielen der Synchrondatenbanken feststellen kannst, haben selbst die bekanntesten und Top-Schauspieler
in ihrer Synchronstimmen-Besetzung irgendwo mal einen (oder mehrere) Ausrutscher oder einfach eine Besetzung,
die für den jeweiligen Synchronverantwortlichen einfach passend(er) erschien. Lieblings-Beispiel
ist George Clooney, ferner auch Patrick Stewart, Richard Gere. Selbst Julia Roberts war mal ganz am Anfang nicht
die beliebte und im Fernsehen sehr symphatisch rüberkommende Daniela Hoffmann. Kürzlich lief ja Wetten Dass mit
Stargast Kevin Costner und Ashton Kutscher - Frank Glaubrecht passt auf Kevin's Charaktäre meiner Meinung nach,
aber nicht so recht zum Original.

schokohäubchen


Beiträge: 377

10.10.2006 00:21
#3 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten
Interessanterweise scheinen auch die Synchronsprecher selbst sehr unterschiedlicher Meinung zu dieser Thematik zu sein. Während die einen geradezu für Kontinuität kämpfen und sich über Umbesetzungen genauso ärgern wie manches Forummitglied, lehnen andere die Kontinuität mit der Begründung ab, der Sprecher müsse sich den Schauspieler immer wieder "neu verdienen" ( Zitat ) und sollte nicht allein aus Prinzip besetzt werden. Vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen könnte man die zweite Meinung sogar nachvollziehen, für das gewöhnliche Publikum ist es jedoch sicher wichtiger, dass es die deutsche Stimme mit dem Filmstar identifizieren kann.

Je nach Art der Einstellung betrachten manche Synchronsprecher eine Umbesetzung sehr nüchtern. Sie fühlen sich auch nicht in besonderer Weise mit dem Schauspieler "verbunden" . Andere wiederum zelebrieren das Gegenteil, was natürlich auch so´n bisschen ausarten kann, wenn man seine eigentliche Identität dabei zu vergessen scheint. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
JanBing


Beiträge: 1.122

10.10.2006 10:22
#4 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

Zitat von TomSync
Kürzlich lief ja Wetten Dass mit
Stargast Kevin Costner und Ashton Kutscher - Frank Glaubrecht passt auf Kevin's Charaktäre meiner Meinung nach,
aber nicht so recht zum Original.


Ich hab die Sendung nicht gesehen, aber es wurde doch sicherlich ein Clip aus Costners Rettungsschwimmer-Film gezeigt. Hat er was zu seiner Synchronstimme gesagt?

Donnie Darko
Moderator


Beiträge: 8.086

10.10.2006 12:14
#5 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

In Antwort auf:
Ich hab die Sendung nicht gesehen, aber es wurde doch sicherlich ein Clip aus Costners Rettungsschwimmer-Film gezeigt. Hat er was zu seiner Synchronstimme gesagt?


Costner eher nicht so wirklich, aber Ashton Kutcher fand seine deutsche Stimme Marcel Collé irgendwie witzig, weil er selbst etwas dunkler klingt, als es Collé in der Synchro tut.
--------------------
"Es ist faszinierend, Molly... Die Liebe im Innern, die nimmt man mit."
(Ulrich Gressieker in "Ghost - Nachricht von Sam")

TomSync


Beiträge: 208

11.10.2006 19:39
#6 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

In Antwort auf:
Costner eher nicht so wirklich, aber Ashton Kutcher fand seine deutsche Stimme Marcel Collé irgendwie witzig, weil er selbst etwas dunkler klingt, als es Collé in der Synchro tut.


Stimmt - Kevin Costner schien beim Sehen des Rettungsschwimmer-Filmausschnittes und Hören seiner deutschen Stimme
(wie allzuoft üblich ohne Namensnennung) etwas irritiert zu sein, äußerte sich aber nicht direkt dazu - Thomas Gottschalk
kommentierte dies nur sehr kurz. Vielmehr kann ich aber Ashton Kutcher's Reaktion bestätigen, dass er sehr amüsiert und es
auch für ihn sehr ungewohnt war, dass er sich mit einer anderen Stimme hörte. Marcel Collé passt irgendwie zum Charakter,
hat aber in der Tat eine etwas hellere Stimme als Ashton. Ich hoffe bloss, Kevin hat's auch mit Humor genommen - offensichtlich
schien es für beide das 1. Mal zu sein, zumindest einen ihrer Filme kurz in der deutschen Fassung zu hören.

rote Blume ( Gast )
Beiträge:

11.10.2006 20:51
#7 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

In Antwort auf:
Ich hoffe bloss, Kevin hat's auch mit Humor genommen - offensichtlich
schien es für beide das 1. Mal zu sein, zumindest einen ihrer Filme kurz in der deutschen Fassung zu hören.






Costner war 2002 bei Wetten, dass? und fand damals in "Thirteen Days" seine deutsche Stimme "nice" oder so ähnlich.
Viele Grüße
Elisabeth

http://hometown.aol.co.uk/drecmvg/myhomepage/aboutme.html

tinitron


Beiträge: 413

11.10.2006 22:16
#8 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

Man sollte dazu noch erwähnen, dass der 1. Trailer ohne Glaubrecht gezeigt wurde. Costner könnte davon irritiert gewesen sein, was ich aber nicht glaube.

Gruss Michael
-----
"Mein Gott, er hat ein Kind!" "... und einen alten Mann!" (Solveig Duda und Leon Boden in "Der Knochenjäger")

AMK


Beiträge: 1.028

15.10.2006 07:28
#9 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

In Antwort auf:
Man sollte dazu noch erwähnen, dass der 1. Trailer ohne Glaubrecht gezeigt wurde. Costner könnte davon irritiert gewesen sein, was ich aber nicht glaube.
Ich bin mir auch nicht sicher, hatte aber tatsächlich den Eindruck, dass Costner sich fragte, ob das die deutsche Stimme war, die er angeblich so "nice" fand ...

Gruß - Andreas

AMK


Beiträge: 1.028

15.10.2006 07:46
#10 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

In Antwort auf:
es würde wohl niemand auf die idee kommen, bei julia roberts nicht daniela hoffmann
oder bei michael douglas nicht volker brandt zu besetzen und es gibt bestimmt noch mehr
beispiele.
Also, ich käme da schon auf Umbesetzungsideen! Aber ich bin halt (zum Glück!? ) kein "Synchronschaffender". Abfinden kann und will ich mich nicht mit Daniela Hoffmann für Julia Roberts (Hoffmann gehört für mich erst einmal zu Catherine Zeta-Jones), Andreas von der Meden für David Hasselhoff (das mag in "Knight Rider" - Achtung: Spoiler! - eine gewisse Berechtigung gehabt haben: als eine Stimme, die zu "Michael Knight" vor und nach Gesichts-OP [sprich: Darstellerwechsel] einigermaßen passt; aber daraus muss man kein "überregionales Muss" für alle Zeiten und Rollen machen ...), und, und, und ... (Ein letztes Beispiel: Ronald Nitschke für Tommy Lee Jones - eine hervorragende "zweite" Wahl! "Erste" Wahl müsste Manfred Lehmann sein - und im Fall eines gemeinsamen Films: Lehmann für TLJ und Nitschke für Bruce Willis statt umgekehrt!) Und so wenig ich Michael Douglas "seinen" Volker Brandt nehmen will, so sehr würde es mich reizen, mal versuchsweise Heiner Lauterbach zu besetzen ...

Prinzipiell hänge ich ja auch an dem Prinzip "Ein Schauspieler - ein Sprecher". Doch während die einen sich über eine bestimmte Stimme ständig freuen, müssen die anderen sich ständig ärgern ... Einen Synchron-Tod muss man halt sterben. - Das soll hier aber definitiv kein Aufruf zu unnötigen, misslungenen Einfach-mal-so-Umbesetzungen sein! (Nur ist die Sache mit "unnötig" und "misslungen" eine Geschmacksfrage ...)

Gruß - Andreas

neusynchrosmachenalleskaputt


Beiträge: 1.047

16.10.2006 02:55
#11 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

Also da kann ich nicht zustimmen. Der Gewohnheitseffekt ist bei mir persönlich dann doch zu hoch.
Lehmann/Willis gefällt mir besser als Nitschke/Willis, was nicht heißen soll, dass das schlechter wäre. Aber meine Referenz ist da eben STIRB LANGSAM und nicht MOONLIGHTING. Von daher passt Nitsche für mich wieder besser auf Tommy Lee Jones, Referenz: MIB.
Julia Roberts ohne Daniela Hoffmann geht auch fast nicht mehr.
Dass man Sprecher aber einigermaßen gut ersetzen kann, zeigen die Beispiele Tom Cruise (klingt ohne Stephan Schwarz einfach "erwachsener") und Johnny Depp (auch wenn ich damit automatisch David Nathan verbinde).

Bei David Hasselhoff hat man zwar ebenfalls den Gewöhnungseffekt, aber Andreas von der Meden ist definitiv ein besserer Sprecher als DH ein Schauspieler ist. Genial finde ich, dass man auf ihn zurückgriff, nachdem Horst Gentzen Kermit bei den MUPPETS nicht mehr sprechen konnte. Durch die SESAMSTRASSEN-Vergangenheit fiel das kaum auf. Applaus, Applaus, Applaus!!!

Karl Klammer


Beiträge: 403

16.10.2006 08:26
#12 RE: Sprecher (Um-)Besetzungen Zitat · antworten

Zitat von neusynchrosmachenalleskaputt

Dass man Sprecher aber einigermaßen gut ersetzen kann, zeigen die Beispiele Tom Cruise (klingt ohne Stephan Schwarz einfach "erwachsener")


Eher das genaue Gegenteil. Durch Winczewski klingt Cruise wie ein unreifer Bengel (ist halt sehr dicht dran am O), erst Stephan Schwartz gab ihm Reife und Charisma, was seit MI2 verloren gegangen ist.


LG,

Karl K.

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