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Dieses Thema hat 11 Antworten
und wurde 735 mal aufgerufen
 Allgemeines
CrimeFan



Beiträge: 7.807

14.03.2025 11:15
Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Aktuell beklagen sich viele in der Branche über eine zu geringe Auftragslage. Hierzu hat Tobias Jahn eine Umfrage gestartet: https://www.instagram.com/p/DHJxvSxsg9q/...zRlODBiNWFlZA==

Berlin (277 Teilnehmer/innen):
40% - Wünschen sich mehr Arbeit
34% - Sind zufrieden
15% - Befinden sich nah am Existenzminimum
10% - Gehen einem Zweitjob nach

München (288 Teilnehmer/innen):
35% - Wünschen sich mehr Arbeit
12% - Sind zufrieden
24% - Befinden sich nah am Existenzminimum
29% - Pendeln in andere Städte

Hamburg (277 Teilnehmer/innen):
17% - Wünschen sich mehr Arbeit
21% - Sind zufrieden
14% - Befinden sich nah am Existenzminimum
24% - Pendeln in andere Städte

Köln (279 Teilnehmer/innen):
17% - Wünschen sich mehr Arbeit
14% - Sind zufrieden
31% - Befinden sich nah am Existenzminimum
37% - Pendeln in andere Städte

CrimeFan



Beiträge: 7.807

14.03.2025 11:15
#2 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Ich werde die Tage (wahrscheinlich nächste Woche) noch eine längere Recherche von mir veröffentlichen, in der es um die Auftragsverteilung der Projekte geht.

Erstmal danke an Tobias Jahn für die Umfrage! Dass es aktuell eine sehr geringe Auftragslage gibt, bekommt man als Zuschauer nicht unbedingt mit. Was in meinem Fall wohl auch daran liegt, dass ich hauptsächlich Direct-to-DVD-Titel konsumiere, bei denen eine Synchro sowieso dabei ist. Andererseits lassen Streaming-Anbieter nicht mehr jeden Titel synchronisieren, und auch bei TV-Sendern nehmen besonders die US-Serien immer weiter ab. Den Punkt, dass es immer günstiger sein muss und die Qualität darunter leidet, bekommt man als halbwegs interessierte natürlich mit. Das ist dann Schuld der Auftraggeber. Dass gerade jüngere Sprecher zwischen den Städten pendeln, ist auch ein Trend, der in den letzten Jahren aufgetreten ist. Gerade im Animebereich, aber auch bei RL-Produktionen, verschwimmen die Grenzen zwischen Köln und München. Aber auch so gehen viele etablierte Münchener/Kölner/Hamburger vermehrt nach Berlin. Bei den Statistiken zu Köln wäre es interessant, ob man G&G Kaarst und/oder Offenbach zum Pendeln dazuzählt.

Samedi



Beiträge: 18.166

14.03.2025 11:38
#3 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Die zwei größten Gründe für diese Entwicklungen sind wohl, dass Leute wie Tobias Kluckert, Peter Flechtner, Dennis Schmidt-Foß und Bernd Vollbrecht überbeschäftigt sind und gleichzeitig immer mehr Aufträge an LU & Co gehen mit den immer gleichen Sprechern.

Da ist es klar, dass dann sehr viele gute Sprecher auf der Strecke bleiben und sich im schlimmsten Fall aus der Branche zurückziehen.

elcaballerooscuro


Beiträge: 54

14.03.2025 11:50
#4 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

@Samedi, bei allem nötigen Respekt, aber das ist Quatsch. Die Auftragslage ist seit den Autorenstreiks zurückgegangen. Der Filmmarkt hat sich zudem verändert, es wird weniger produziert bzw. zum synchronisieren freigegeben. Die Branche war in den „Streamerjahren“ außerdem Überbeschäftigt. Dass irgendwann die Blase platzt war abzusehen.
Köln steht kurz vor einem Synchronuntergang, da das dortige Flaggschiff es verpasst hat, für Nachwuchs zu sorgen. Ein Synchronstandort definiert sich über ihre Sprecher. Siehe München, da geht es mittlerweile auch bergab.

CrimeFan



Beiträge: 7.807

14.03.2025 12:08
#5 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Wobei ich durchaus finde, dass Köln in der letzten Zeit gute Neuzugänge bekommen hat. Und diese sich auch mehr etablieren können. Viele von ihnen pendeln auch zwischen Köln und München. Am meisten "gefährdet" sehe ich gerade tatsächlich den Standort München. Zwar bekommen sie durchaus Zuwachs bei den Jüngeren, aber bei der älteren Generation sieht es zunehmend schlechter aus.

Zitat von Samedi im Beitrag #3
Die zwei größten Gründe für diese Entwicklungen sind wohl, dass Leute wie Tobias Kluckert, Peter Flechtner, Dennis Schmidt-Foß und Bernd Vollbrecht überbeschäftigt sind...

Das sehe ich auch nicht als Grund. Diese Namen gehören zu den oberen 1 %, aber man vergisst schnell alle, die darunter sind. Worauf sich wohl auch die Zahlen beziehen.

Samedi



Beiträge: 18.166

14.03.2025 12:40
#6 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Zitat von CrimeFan im Beitrag #5
Diese Namen gehören zu den oberen 1 %, aber man vergisst schnell alle, die darunter sind.


Die vergesse ich ja gerade nicht. Aber sie werden wohl von den Verantwortlichen "vergessen" bzw. nicht berücksichtigt.

Nyan-Kun


Beiträge: 5.067

14.03.2025 20:03
#7 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Zitat von CrimeFan im Beitrag #5
Am meisten "gefährdet" sehe ich gerade tatsächlich den Standort München. Zwar bekommen sie durchaus Zuwachs bei den Jüngeren, aber bei der älteren Generation sieht es zunehmend schlechter aus.

Ist in München so wie ich sehe schon seit Jahren ein großes Problem. Viele Münchner, die über die letzten Jahre verstorben oder sich zurückgezogen hatten stammten noch aus den, wie ich es mal nenne, goldenen Zeiten, die der Stadt München auch ein akustisches Gesicht gegeben hatten.

Das stirbt mit deren Tode langsam aus. Von der Generation nach dieser hört man irgendwie auch immer weniger und die interessanten jüngeren Sprecher aus München wandern zunehmend nach Berlin ab. Für mich blutet München insofern seit Jahren immer weiter aus und wird damit "Gesichtslos".

Kaum zu glauben, dass München einst als Synchronstandort mal auf Augenhöhe mit Berlin war.

Taccomania


Beiträge: 860

Heute 02:34
#8 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Wobei das zur Zeit noch Jammern auf hohem Niveau ist. Denn nie zuvor gab es so viel Arbeit für Sprecher. Gab es im vermeintlich "goldenen Zeitalter" der Synchronisation jährlich bestenfalls ein paar hundert Synchronisationen von Serien und Filmen, sind es heute dank den unzähligen Fernsehsendern, Streamingdiensten, Computerspielen und Hörbüchern tausende Produktionen, die jedes Jahr erstellt werden. Schlägt man beispielsweise bei Wikipedia "TV-Serien der 50er, 60er, 70er..." etc. nach, wird deutlich, wie exponentiell das Wachstum des Marktes ist. Von wenigen Serien in den 60ern, die von einem relativ kleinen Kreis wie G.G.Hoffmann & Co. bedient wurden, zu hunderten TV-/Streaming-Serien heute, mit denen viel mehr Sprecher Arbeit bzw. auch die einzelnen Sprecher mehr Arbeit finden. Hinzu kommen unzählige Dokumentationen, Radiobeiträge, Hörspiele, usw.

"Sprecher", früher oft nur ein Zubrot neben Theater, Film und Fernsehen, wurde dadurch mehr und mehr zu einem Full-Time-Job, von dem viele ihr Einkommen bestreiten konnten, auch solche, die nicht zu den Sprechern bekannter Stars gehören.

Auch der Hörbuch- und Hörspielsektor ist in den letzten beiden Jahrzehnten dank Diensten wie Audible geradezu "explodiert", war aber bereits durch die Erfindung der CD stark gewachsen. Umfassende Sprachausgaben bei PC-Spielen haben in den vergangenen 30 Jahren ebenfalls ein neues Betätigungsfeld für neue und etablierte Sprecher geschaffen (vor fast 30 Jahren war erstmals Norman Matt auf "Guybrush Threepwood" im dritten Teil der Monkey Island Reihe zu hören, durch den in Sachen Qualität und Quantität ganz neue Maßstäbe im PC-Spiele-Bereich gesetzt wurden).

Sicher gibt es heute so viele Sprecher wie nie zuvor und für bekannte Sprecher auch so viel Arbeit wie nie zuvor. Dass die Branche sich nunmehr durch KI bedroht sieht, ist nachvollziehbar. Aber alles hat seine Zeit. Vielleicht wird der Beruf des "Sprechers" nach gut 100 Jahren nach und nach aussterben oder auf einen kleinen Kreis beschränkt, wie viele andere Berufe vor ihm.

DoMo77


Beiträge: 441

Heute 13:02
#9 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Das, was Du da beschreibst, ist ziemlich zeitversetzt und bezieht sich leider nur auf das, was vor gut drei Jahren noch der Fall war. Diesen Boom gab es in den "Streamerjahren" (ca. 2018 bis zum Hollywoodstreik Mitte / Ende 2023). Corona tat der Branche auch sehr gut, während alle anderen kulturellen Bereiche auch damals schon das Nachsehen hatten.

Während und nach Corona haben die Streamer wie blöd eingekauft und synchronisieren lassen. Inzwischen spielt die allgemeine Rezession auch bei den Abozahlen eine große Rolle und man ist seitens der Anbieter sehr sparsam geworden. Man setzt dort nicht mehr auf Quantität beim Content. Hinzu kommt, dass sich die Fernsehlandschaft mit noch mehr Reality und "Laientheater" stark verändert hat und das Verbleibende in der Verteilung auf die Studios/Städte noch ungleichmäßiger geworden ist.

Die Zahlen im Eröffnungsbeitrag sprechen eine klare Sprache. Auch in Teilen der Branche ist man auf diese Umfrage aufmerksam geworden - klar, es wurden ja auch Leute befragt - und ist häufig der Meinung, dass die Ergebnisse noch optimistisch ausfallen würden.

elcaballerooscuro


Beiträge: 54

Heute 14:08
#10 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

So ganz kann ich die Umfrage jedoch nicht nachvollziehen. Besonders der Kölner Raum. 279 Teilnehmer? Wer hat die denn hergezaubert?

Nyan-Kun


Beiträge: 5.067

Heute 14:16
#11 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Ist jetzt so wie es aussieht auch keine repräsentative Umfrage. Tobias Jahn hat eine Umfrage hoch gestellt und da konnte wohl jeder daran teilnehmen, der davon mitbekommen hat.

elcaballerooscuro


Beiträge: 54

Heute 14:17
#12 RE: Der aktuelle Stand in der Synchronbranche Zitat · antworten

Ach so. Na dann kann man die Umfrage auch nicht ernst nehmen.

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