Leider musste ich aus dem Münchner Kollegenkreis erfahren, dass Manfred Trilling vor ein, zwei Wochen verstorben sei.
Das ist sehr traurig, nachdem seine Rollen in den letzten Jahren wieder größer wurden. Er hatte bereits Mitte der 90er eine Serienhauptrolle in MELROSE PLACE (für Linden Ashby ab Staffel 6), aber richtig seine Bandbreite zeigen konnte er erst in jüngerer Zeit. Ich denke da an Bradley Whitford als Griesgram in PERFECT HARMONY oder in TED LASSO, wo er Jeremy Swift als einerseits korrekten Anwalt, aber andererseits auch lebensfreudigen Familienmenschen geben konnte. Sehr traurig, dass die voraussichtliche Fortsetzung nun ohne ihn wird stattfinden müssen.
Die längste Zeit über war er natürlich eher ein Kleinrollensprecher. Gast war er so auch häufig im Zeichentrick, ich erinnere mich an Gastrollen in SIMPSONS/FUTURAMA/FAMILY GUY als erfrischende Alternative zum angestammten Personal, die dann aber eher immer eine bemerkenswerte Ausnahme darstellten, und insbesondere in ONE PIECE hatte er offenbar einen großen Eindruck in seinen Rollen hinterlassen, für die er bekanntlich bereits umbesetzt werden musste.
Das ist wirklich verdammt traurig. Als es hieß, dass er in One Piece aus gesundheitlichen Gründen umbesetzt wurde, habe ich mir schon Sorgen gemacht. Aber, dass er tatsächlich kurz darauf stirbt, trifft wirklich hart. Ruhe in Frieden. Eine wirklich tolle Stimme, die leider viel zu früh von uns ging.
Sehr schade. Als zuletzt von Umbesetzungen seiner Rollen zu lesen war, hätte ich kurze Zeit später mit einer derartigen Meldung nicht gerechnet. Zwar kannte ich Trilling auch eher als den Sprecher für "schräge Kleinstrollen", aber für die ist er schon in Erinnerung geblieben und hat eine schöne Banbreite abgedeckt. Dass er auch größere Rollen problemlos meistern kann, habe ich dann spätestens in "Rescue Me" gemerkt, wo er wiederkehrend Adam Ferrara sprach, dessen Rolle mit der Zeit immer größer und vielschichtiger würde.
Mein Beileid. Er hatte wirklich eine hochfaszinierende Stimme, die jung und zugleich ungewöhnlich altmodisch klang. Einerseits konnte er spielend eine gewisse Sittenstrenge und Trauer ausstrahlen, dem aber auch ohne Weiteres eine sehr direkte Freundlichkeit, Gelassenheit oder Eitelkeit entgegensetzen. Mein bewusster Erstkontakt war übrigens Robert Lutece aus Bioshock Infinite. Mir blieben auch seine zwei Einsätze auf Luke Wilson in Rushmore und Die wilden Siebziger im Gedächtnis. Diese Kombi hätte gewiss Potenzial gehabt.