Aktuell entwickelt sich leider der Trend, dass scheinbar viele Studios bei der Abmischung sparen bzw. sie nicht richtig durchgeführt wird. Und dies unabhängig vom Auftraggeber. Diese Thematik wird aktuell unter Regisseuren und Sprechern auch diskutiert. Die Frage ist, woran liegt es genau? An Zeitdruck, an Kosten, fehlendem Verständnis der Technik oder gibt es noch weitere Gründe? Und eine weitere Frage: Ist es den Kunden mittlerweile auch völlig egal, wie ihre Synchronfassungen klingen?
Besonders ärgert es mich, weil viele wirklich gute Synchros davon betroffen sind, die dadurch sehr stark an Qualität verlieren. Gerade bei Splendid Köln ist das oft der Fall gewesen. Aber auch die VSI hat zuletzt ein paar Titel herausgebracht, bei denen man schwer glauben kann, dass das von allen Seiten abgesegnet wurde. Das ist nicht nur gegenüber dem Zuschauer eine Zumutung, es ist vor allem auch gegenüber den Sprechern nicht fair. Selbst Vollprofis klingen durch miese Abmischungen teilweise wie Amateure.
Guter Punkt, mir ist das auch schon verstärkt aufgefallen. Könnte es damit zusammenhängen, dass Mischungen mitunter vermehrt an externen Orten losgelöst vom eigentlichen Synchronstudio durchgeführt werden? Ich habe mich letztes Jahr mit einem Cutter eines Berliner Synchronstudios ausgetauscht, da erinnere ich mich an einen Nebensatz, dass die eigentliche Mischung des Projekts ins Ausland geht, wo zentral alles zusammenläuft. Ich kann aber nicht sagen, inwiefern das nicht sogar schon branchenweiter Standard ist?
Zitat von N8falke im Beitrag #3Könnte es damit zusammenhängen, dass Mischungen mitunter vermehrt an externen Orten losgelöst vom eigentlichen Synchronstudio durchgeführt werden? Ich habe mich letztes Jahr mit einem Cutter eines Berliner Synchronstudios ausgetauscht, da erinnere ich mich an einen Nebensatz, dass die eigentliche Mischung des Projekts ins Ausland geht, wo zentral alles zusammenläuft.
Das ist doch schon länger so oder? Bei den großen Studios hab ich das glaub ich schon vor 10 Jahren gehört.
Das die Abmischung bei größeren Filmen ins Ausland zentral verlagert wird ist wirklich nichts neues. Macht Disney meine ich schon seit vielen Jahren so. Sowas muss nicht zwangsweise zu Qualitätseinbußen führen.
Ich denke, das wird zum Teil auch reinspielen, besonders da die Verantwortlichen oftmals die Sprachen nicht sprechen. Da werden ja sämtliche Fassungen der Welt angefertigt. Wobei das mehr auf Streaming-Titel oder große Kinofilme zutreffen wird. Und zumindest bei Kinoproduktionen sind die Filme immer gut gemischt, da es dort umso mehr auffällt. Titel, die speziell nur für den deutschen bzw. DACH-Markt herauskommen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit weiterhin hier abgemischt.
Ich glaube, das ist vor allem ein Zeit/Geld-Problem und womöglich ist das jüngere Personal nicht so erfahren wie alteingesessene Hasen. Hinzu kommen technische Vorgaben oder ÖRE die fordern, dass auch Oma Adelheid auf dem Sofa noch jeden Fliegenfurz hört. Ich frage mich heutzutage ganz oft, wo der Raumhall hin ist, den ich im M&E höre aber nicht auf den Stimmen. Tja, die 90s sind lange vorbei.
In letzter Zeit fand ich den Slasher "Founders Day" von City of Voices am schlimmsten. Da klingen alle Sprecher durchgehend wie in einer Besenkammer aufgenommen, egal wo sich die Schauspieler im Film gerade befinden.