Horst Niendorfs fein ironische Erzählung in der alten Synchronfassung des Goofy-Cartoons "How to be a sailor" brachte mich darauf, dass schon der Eindruck geschildert wurde, Komik sei nicht Niendorfs Stärke gewesen. Der Eindruck täuscht, da er selten die Gelegenheit bekam und dann meist sehr ernsthaft an die Sache ging (sein herrlich begriffstutziger Trainer in "Oscar" - und in den Disney-Cartoons kann er durchaus mit Blumhagens trockenem Humor konkurrieren).
Dass Gert Günther Hoffmann wahrscheinlich recht gut singen konnte, ist nur eine Theorie von mir, die lediglich auf seinem kurzen Geträller in "Feuerball" beruht, aber es klang gar nicht schlecht und kam so wohl auch im Original nicht vor. Frank Glaubrecht jedenfalls hat bewiesen (mit "Der Wind in den Weiden"), dass er richtig gut singen kann - ich wüsste jedoch kein weiteres Beispiel, dass er dies tun durfte. Und schließlich ist auch Sven Plate bisher nur als Bugs Bunny singend zum Zuge gekommen (leider das Einzige, wobei er in der Neusynchro eine gute Figur macht).
Der wikipedia-Artikel über Christian Rode bezeichnet ihn als polyglott - und anhand seines fließenden Italienisch in "Western Union" kann man wohl davon ausgehen, dass das stimmt. Genutzt wird dieses Können, wie es scheint, äußerst selten.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1Horst Niendorfs fein ironische Erzählung in der alten Synchronfassung des Goofy-Cartoons "How to be a sailor" brachte mich darauf, dass schon der Eindruck geschildert wurde, Komik sei nicht Niendorfs Stärke gewesen. Der Eindruck täuscht, da er selten die Gelegenheit bekam und dann meist sehr ernsthaft an die Sache ging (sein herrlich begriffstutziger Trainer in "Oscar" - und in den Disney-Cartoons kann er durchaus mit Blumhagens trockenem Humor konkurrieren).
Ein Gespür für charmant-ironische Konversation bewies er auch bei seinen Einsätzen für Michael Gough in der Erstsynchro der "Todeskarten des Dr. Schreck" und natürlich auch für Peter Ustinov in "Tod auf dem Nil". Daneben konnte er sich für Robert Shaw in "Liebesgrüße aus Moskau" und Stephen Boyd in "Bravados" von seiner fiesen Seite zeigen. Schurkenrollen waren bei ihm doch auch eher selten? Zumindest fallen mir ansonsten keine ein
In einigen Italo-Western (u.a. einmal für Peter Carsten) war er als Schurke zu hören, ebenso in "Old Surehand" und vor allem als charmanter Mr. Hyde in der Hammer-Verfilmung. Nicht als Schurke, aber von der harten, dreckigen Seite hörte man ihn als Popeye Doyle in "French Connection".
Seine Rolle in "Old Surehand" hatte ich ganz vergessen, wahrscheinlich wegen ihres geringen Umfangs. "Popeye" Doyle war mir als Beispiel nicht eingefallen, weil es sich dabei um keinen Bösewicht handelt.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1Dass Gert Günther Hoffmann wahrscheinlich recht gut singen konnte, ist nur eine Theorie von mir, die lediglich auf seinem kurzen Geträller in "Feuerball" beruht, aber es klang gar nicht schlecht und kam so wohl auch im Original nicht vor.
Holger Hagen trällerte in "Abenteuer auf dem Mississippi" ein paar Zeilen, in "Pan Tau wird gesucht" hatte er immerhin einen kurzen Song. Dabei klingt er allerdings sehr melodisch, weswegen es schade wäre, wenn er dieses Talent nicht noch bei anderen Gelgenheiten unter Beweis gestellt hätte. Klaus Miedel hörte man zwar immer mal wieder singen, aber meist nur kurz: In "Asterix und Kleopatra" immer nur eine Zeile pro Strophe, in der Disney-Version von "Robin Hood" insgesamt nur eine Zeile und in "Lucky Luke - Daisy Town" "nur" den Refrain. In "Mogambo" war er zwar mit Walter Süssenguth im Duett zu hören, wurde von diesem allerdings fast völlig übertönt.
Was Berti meinte, ist, dass Miedel den Großteil als Sprechgesang absolvierte und nur den Refrain wirklich sang - das entspricht allerdings ganz dem Original.
Genau das meine ich tatsächlich. Dir ist nicht zufällig in letzter Zeit ein weiteres Beispiel dafür untergekommen, dass er (oder Holger Hagen) sein Gesangstalent etwas ausführlicher beweisen konnte?
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #1Horst Niendorfs fein ironische Erzählung in der alten Synchronfassung des Goofy-Cartoons "How to be a sailor" brachte mich darauf, dass schon der Eindruck geschildert wurde, Komik sei nicht Niendorfs Stärke gewesen. Der Eindruck täuscht, da er selten die Gelegenheit bekam und dann meist sehr ernsthaft an die Sache ging (sein herrlich begriffstutziger Trainer in "Oscar" - und in den Disney-Cartoons kann er durchaus mit Blumhagens trockenem Humor konkurrieren).
Dass Gert Günther Hoffmann wahrscheinlich recht gut singen konnte, ist nur eine Theorie von mir, die lediglich auf seinem kurzen Geträller in "Feuerball" beruht, aber es klang gar nicht schlecht und kam so wohl auch im Original nicht vor. Frank Glaubrecht jedenfalls hat bewiesen (mit "Der Wind in den Weiden"), dass er richtig gut singen kann - ich wüsste jedoch kein weiteres Beispiel, dass er dies tun durfte. Und schließlich ist auch Sven Plate bisher nur als Bugs Bunny singend zum Zuge gekommen (leider das Einzige, wobei er in der Neusynchro eine gute Figur macht).
Der wikipedia-Artikel über Christian Rode bezeichnet ihn als polyglott - und anhand seines fließenden Italienisch in "Western Union" kann man wohl davon ausgehen, dass das stimmt. Genutzt wird dieses Können, wie es scheint, äußerst selten.
Die Fähigkeit von Wolfgang Spier und Gerd Duwner zu differenziertem, ernsten Spiel wurde leider viel zu selten genutzt. Wer Spier in "Columbo" verzweifelt schrill kreischen und stottern hört, ohne dass er dadurch zur Witzfigur wird oder Duwner als grobes Arschloch in "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3" und gefühlvoll-sanft in "Zenobia", der weiß, welches Versäumnis das war.
Tja, das war eben der Fluch bei Sprechern, die an sich "comichafte" Stimmen hatten! Ich nehme an, ein weiteres Beispiel für einen "geführvoll-zarten" Gerd Duwner wäre auch auch deiner Sicht der Katzenliebhaber in der "Mit Schirm, Charme & Melone"-Folge "Vorsicht, Raubkatzen"? In dieser Rolle fand ich ihn nämlich sehr beeindruckend, ebenso wie bei seinem Monolog in "Network", wo er den Größenwahn einer Figur karikierte, ohne diese comichaft wirken zu lassen.
So unterschiedlich sind die Empfindungen - in "Vorsicht! Raubkatzen" fand ich ihn durchaus innerhalb seines Klischees, da war der russische Botschafter in "Zur Hölle, Sir" (Super-8) eher außerhalb der Linie. "Network" kenne ich noch nicht - übles Versäumnis, ich weiß ...
NETWORK war auch mein erster Einfall, als ich den Beitrag gelesen hatte. Zuvor war Duwner für mich auch immer die typische Comic-Stimme. Dieser Monolog in NETWORK hat mir erst klargemacht, was für ein grandioser Sprecher er eigentlich war. Ich glaube, dass er für die Rolle sehr dankbar war.
Ähnlich ist es mit Ilja Richter, der in WALTZ WITH BASHIR und LIFE OF PI zu ungeahnter Höchstform auflaufen durfte. Das hatte nichts Kasperhaftes mehr, das war Sprechkunst der Luxusklasse.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #13So unterschiedlich sind die Empfindungen - in "Vorsicht! Raubkatzen" fand ich ihn durchaus innerhalb seines Klischees
Inwiefern? Vom Rollentyp her klischeehaft erschienen mir bei Duwner besonders Asiaten und (oft kleine und rundliche) Grimassenschneider, was bei dieser Rolle beides nicht der Fall war.