Ich hätte da eine sehr wichtige Frage, die mich schon seit einiger Zeit interessiert. Seltenerweise wird bei einigen Filmen oder Serien mal ein Charakter aus gewissen Gründen nicht synchronisiert, sondern die Originalstimme beibehalten. Wie wird das gemacht? Ich kann mir das irgendwie schwer vorstellen, wie ein Originaltake auf die deutsche Aufnahme raufkommt, während die deutschen Synchronsprecher draufsprechen. Kann mir das wer erklären? Und wie verhalten sich die Synchronsprecher dabei? Wenn der Charakter, den sie sprechen, mit dem Charakter mit der Originalstimme redet, ist deren Verhalten dann anders, als ob sie in dem Moment zusammen mit einem Synchronsprecher synchronisieren? Ist hier vielleicht grad ein Synchronsprecher, der schonmal beim synchronisieren mit einer Originalstimme "geredet" hat und kann mir sagen, wie anders das ist, als ob man mit einem Synchronsprecher daneben den Take spicht???
--- Matthias Klie - Er ist cooler als der teuerste Rolls Roice! :D "Gott hat die einfachen Menschen offenbar geliebt, denn er hat so viele von ihnen gemacht."
Da sehr viel ge-ixt wird spielt das keine Rolle. Ist die Originalaufnahme technisch vom übrigen Original-Dialog zu trennen, z.B. auf dem IT-Band mit drauf oder er läßt sich, wenn er nicht mit anderen überlappt, einfach rausschneiden und die Hintergrundgeräusche sich ohne große Probleme mit dem deutschen Dialog mischen lassen, ist das sowieso kein Problem. Oft werden, wie bei Alias aber in Deutschland lebende Muttersprachler ins Studio geholt und sprechen den Originaltext nochmal neu, damit es vernünftig gemischt werden kann. Bei Atemgeräuschen hört man immer wieder, dass das Original auch für die deutsche Fassung verwendet wurde .
In "Indiana Jones und der Tempel des Todes" gibt es am Anfang eine Szene, in der der Dorfälteste Indy die Geschichte des Tempels und der Sankara-Steine erzählt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser im O-Ton bleibt, allerdings übersetzt Indy (bzw. Wolfgang Pampel) parallel während der Dolfälteste redet. Wie wird so eine Überlappung bewerkstelligt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Aufnahme schon die Synchro mitbedacht wurde, und der Text des "Natives" getrennt von Ford's Monolog aufgenommen wurde.
Wie wird in diesem Fall verfahren? Bei einer Synchro beider Rollen wäre das ja kein Problem, aber so...?
Könnte vielleicht sein, daß bei der Aufnahme des Originaltons Fords Stimme so leise war, daß man das Band gleich für das IT benutzen konnte und Ford sich selbst dann nachsynchronisieren musste. Wäre durchaus kein Einzelfall - das kurioseste Beispiel für mich in solchen Fällen ist Sky DuMont, der bewunderswert akzentfrei deutsch spricht, aber sich schon in "Otto - der Film" selbst nachsynchronisieren musste, weil er bei den Aufnahmen so leise spricht (um seine Stimme frauenwirksam tief zu halten), dass kaum etwas beim Mikro ankommt. Bei Harrison Ford habe ich das noch nicht so genau verfolgt, aber lasst ihn mal an diesem Tag heiser gewesen sein - und schon könnte es hinkommen.
Dass Ford sich nachsynchronisiert hat, da wäre ich gar nicht drauf gekommen (nicht, dass mir ADR nicht bekannt wäre, habe es für diesen Fall aber nicht in Erwägung gezogen), natürlich. Zumindest wäre das eine schlüssige Erklärung.
Bei großen Hollywoodproduktionen wird sehr viel nachsynchronisiert. Ganz besonders bei Paramount, Lucasfilm und Fox! Das macht man u. a. um Störgeräusche weg zubekommen und natürlich um einen guten Soundmix zu erstellen. Ich vermute mal das gerade bei perfektionist Lucas die Dialogspuren gesondern aufgenommen und/oder irgendwie gefiltert werden.