Deutsche Bearbeitung: ATF Television Film Buch und Regie: Hansjörg Amon 26.10.1970 ZDF
Jean Gabin (François) – Edgar Ott Arletty (Clara) – Ingeborg Wellmann Jacqueline Laurent (Françoise) – Ursula Herwig Jules Berry (Dompteur Valentin) – Klaus Miedel Hans Nitschke Jochen Schröder
und Der Himmel ist schon ausverkauft (1960) – Klaus W. Krause Auch eine französische Ehe/Herr auf Schloß Brassac (1965) – Klaus W. Krause Gruß v. Karsten
Vor längerer Zeit habe ich im Synchron-Forum etwas über Klaus W. Krause gelesen und Mutmaßungen über das Ende seiner Berufslaufbahn und seinen Tod. Bedauerlicherweise kann ich das gerade nicht finden, aber Jean Gabin ist wohl ein guter Ort für meine wenigen Indizien.
Leider kann ich nur weitergeben, was ich von Dritten gehört habe und selbstverständlich ist das stets mit ein wenig Vorsicht zu betrachten.
Als Praktikant beim Bayerischen Rundfunk hatte ich mit einigen Menschen aus dem Hörspielbereich zu tun, die auch Synchronarbeiten machten. Hier erinnere ich mich an Gespräche über Klaus W. Krause.
Bis 1974 finden sich noch einige Synchronarbeiten von ihm. Das endete recht abrupt, obwohl er bis 1976 noch vor der Kamera stand und noch bis 1977 in Kleinrollen auf der Bühne stand. Insofern ist es rätselhaft, dass er ab 1974 nicht mehr synchronisierte.
Der Künstlerklatsch will es so, dass es Querelen gab zwischen Krause und der Arbeit an einem brandaktuellen Gabin-Film. Man war mit seiner Leistung nicht zufrieden und ersetzte ihn mit Eric Jelde. Die Umstände liegen wohl etwas im Dunkeln, aber Krause soll sehr verletzt gewesen sein. Er war nicht bei bester Gesundheit und litt an schwerer Arthritis. Deshalb war brauchte er etwas länger und musste sich sehr um Konzentration bemühen. Zu jener Zeit war er offenbar auch psychisch etwas instabil.
Gestorben sein soll er bereits 1979 in einem Pflegeheim, wo er auf Kosten der Fürsorge einen Platz in einem Mehrbettzimmer hatte. Trotz regelmässiger Arbeit hatte er sich keine Altersversorgung leisten können, die ihm ein sorgenfreies Leben bescherte. Bereits ab 1970 soll er massive gesundheitliche Probleme gehabt haben.
Das angenommene Todesjahr 1979 muss aber dennoch nicht stimmen. Aber die offizielle Angabe 1981 bezweifle ich irgendwie. Es ist allerdings möglich, dass man erst hier etwas aufmerksam wurde auf das Ableben dieses im Grunde unbekannten Schauspielers.
Vielleicht kann jemand mit diesen spärlichen Informationen etwas anfangen. Mehr als vage Vermutungen sind bisher schwer zu finden gewesen.
Jedem seine Chance (1930): Kompanie der Verlorenen (1935): Frank Glaubrecht Das Kreuz von Golgotha (1935): Variete (1935): Zünftige Bande (1936): Nachtasyl (1936): Die große Illusion (1937): Paul Edwin Roth Eine Fresse zum Verlieben (1937): Pepe le Moko - Im Dunkel von Algier (1937): Günter Pfitzmann Hafen im Nebel (1938): Günther Sauer Bestie Mensch (1938): Paul Klinger / Hansjörg Felmy (neu) Der Tag bricht an (1939): Edgar Ott / Lutz Riemann (Ost) Schleppkähne (1941): Nacht im Hafen (1942): Martin Roumagnac (1946): Wolfgang Engels Die Mauern von Malapaga (1949): Paul Klinger Die Marie vom Hafen (1950): Die Nacht ist mein Reich (1951): Günther Simon (Ost) Die Wahrheit über unsere Ehe (1952): Pläsier (1952): Paul Klinger Geständnis einer Nacht (1952): Paul Klinger Das Fleisch ist schwach (1953): Wenn Lola nicht gesungen hätte (1953): Wenn es Nacht wird in Paris (1954): Paul Klinger Die Luft von Paris (1954): Mädchen verschwinden / Hafen des Verlangens (1954): Werner Lieven French Can Can (1954): Paul Klinger Der Weg ins Verderben (1955): Wolf Martini Razzia in Paris (1955): Wolf Martini Napoleon (1955): ??? / Klaus W. Krause (neu) Wie verlorene Hunde (1955): Gas-Oil / Straßensperre (1955): Hans Hinrich / Wolf Martini (Ost) Der Engel der ein Teufel war (1956): Alwin Joachim Meyer Vulkan im Blut (1956): Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris (1956): Wolf Martini Doktor Laurent / Der Fall des Doktor Laurent (1956): Wolf Martini / Werner Schulz-Wittan (Ost) Die Nacht bricht an (1957): Kommissar Maigret stellt eine Falle (1958): Eduard Wandrey / Wolfgang Völz (neu) Die Elenden (1958): Klaus W. Krause und Gerhard Geisler (Doppelrolle) / Johannes Arpe (Ost) Im Mantel der Nacht (1958): ??? / Eberhard Mellies (neu) Mit den Waffen einer Frau (1958): Wolf Martini Die großen Familien (1958): Wolf Martini / Hans Hardt-Hardtloff (Ost) Im Kittchen ist kein Zimmer frei (1959): Klaus W. Krause Maigret kennt kein Erbarmen (1959): Curt Ackermann Wiesenstrasse Nr. 10 (1959): ? (Kino) / ? (neu) Ein Herr ohne Kleingeld (1960): Klaus W. Krause Der Himmel ist schon ausverkauft (1960): Klaus W. Krause Der Präsident (1961): Klaus W. Krause / Ulrich Voß (Nachsynchro) Der Herr mit den Millionen (1961): Klaus W. Krause Ein Herr aus besten Kreisen (1962): Klaus W. Krause Ein Affe im Winter (1962): Klaus W. Krause Lautlos wie die Nacht (1963): Klaus W. Krause Kommissar Maigret sieht rot (1963): Klaus W. Krause Flegelalter (1964): Hans Hardt-Hardtloff (Ost) Monsieur (1964): Klaus W. Krause Auch eine französische Ehe (1965): Klaus W. Krause Rififi in Paris / Der Boß von Paris (1965): Blüten, Gauner und die Nacht von Nizza (1966): Klaus W. Krause Action Man (1967): Klaus W. Krause Der Bulle (1968): Klaus W. Krause Balduin, das Nachtgespenst (1968): Klaus W. Krause Der Clan der Sizilianer (1969): Klaus W. Krause Der Erbarmungslose (1970): Klaus W. Krause Die Katze (1971): Klaus W. Krause Der Seebär von St. Malo (1971): Der Killer und der Kommissar (1972): Klaus W. Krause Die Affäre Dominici (1973): Klaus W. Krause Endstation Schafott (1973): Klaus W. Krause Das Urteil (1974): Erik Jelde Zwei scheinheilige Brüder (1976): Erik Jelde
Die lieben Günt(h)ers - das werde ich natürlich in Ordnung bringen beim nächsten Großputz.
Da Porgy offenbar nicht mehr im Forum ist und auch sonst generell schlampig war mit dem Nachtragen (u.a. auch bei Fernandel), muss man da auch dies und das wohl aufpolieren.
Übrigens, wenn man sich die Liste so anschaut, drängt sich mir der Verdacht auf, dass Wolf Martini vermutlich Gabins Stammsprecher geblieben wäre, hätte er noch länger gelebt. Er sprach ihn doch überproportional oft und auch wenn es vorher mal andere waren, so erscheinen mir Wandrey und Ackermann doch fast wie Versuche einer neuen Stimme, ehe man Krause richtig ans Werk liess.
Übrigens fand ich Edgar Ott absolut fehlbesetzt für Gabin, das gefiel mir überhaupt nicht.
Jelde war übrigens eine gute Wahl als Nachfolger für Krause. Übrigens habe ich interessehalber mal nachgesehen und Pavels Angaben "kontrolliert" (mir fällt gerade nix Besseres ein): sie stimmen tatsächlich, was Synchron- und Fernsehauftritte anbelangt zu einer Zeit, für die er gerne als "weg vom Fenster, vermutlich schon tot" bezeichnet wird.
Für Jean Gabin ist Klaus W. Krause geradezu genial.
Ich verbinde seine unverwechselbare Stimme aber vor allem mit Toto in den beiden Pasolini-Filmen GROSSE VÖGEL, KLEINE VÖGEL und DIE ERDE, VOM MOND AUS BETRACHTET.
Auch in vielen Episoden von Serien wie BONANZA, RAUCHENDE COLTS oder FURY sticht er in markanten Gastrollen immer wieder hervor.
Hier ein Bild von ihm in der Folge 'Als die Blumen Trauer trugen' (1971) der Serie DER KOMMISSAR:
Vollste Zustimmung. Ich bedaure, dass er ihn nicht in "Die Elenden" sprach, wo der knarrige, aber sehr behäbige Johannes Arpe ausgerechnet den einzigen Schwachpunkt für mich in einer idealen Besetzung darstellt.
Diese Fassung würde mich auch sehr interessieren. Ob sie verschollen ist, weiß ich nicht - aber möglicherweise könnte die Neusynchronisation (die recht gelungen ist und sich nur auf der Dvd schlimm anhört) auch damit zu tun haben, daß die Kinofassung abgeschwächt und verändert wurde.
Das kann ich nicht beweisen, aber ich kannte zwei Leute, die den Film im Kino gesehen haben. Beide erzählten mir, unabhängig voneinander, daß sie bei den Fernsehausstrahlungen der 80er einen deutlich schärferen und härteren Film zu sehen bekamen, als es im Kino der Fall war. Natürlich kann das ein subjektiver Eindruck sein, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass der Film etwas abgeschwächt wurde. Mit seinen ganzen sexuellen Untertönen, den pervertierten Beziehungsverhältnissen und einem erstaunlich unverkrampften, nicht moralinsauren Umgang damit, hätte der Film das Potential zum Jugendverbot gehabt - dem war aber nicht so.