Nur mal aus Interesse: Welche Sprecher fandet ihr besonders passend/unpassend für Wilder? Ich selbst habe leider nicht allzu viele der hier genannten auf ihn gehört, aber Harry Wüstenhagen fand ich recht passend, sogar noch in den 80ern, als Wüstenhagen schon ziemlich nasal und heiser klang. Jürgen Thormann ist für mich (wie schon woanders erwähnt) speziell in "Frankenstein Junior" eine der größten Fehlbesetzungen überhaupt. Wolfgang Völz war rollenbezogen sehr gelungen (wegen des jiddischen Akzents), wäre aber in anderen Rollen undenkbar. Harald Leipnitz brachte die hysterischen Anfälle der Rolle genial rüber, was ich ihm gar nicht zugetraut hätte. Lutz Mackensy passte in "Alice im Wunderland" ganz gut, zum Glück hat man hier nicht Thormann besetzt. Andere Sprecher habe ich bis jetzt noch nicht auf Wilder gehört. Ich könnte mir Hans-Werner Bussinger auch ganz gut auf ihn vorstellen, auch schon in Rollen aus den 70ern/80ern.
Also, ich fand Wolfgang Draeger in "Willy Wonka und die Schokoladenfabrik" sehr passend auf Wilder! Hätte ihn sogar gern öfters gehört, und er hat ihn aber angeblich nur noch ein weiteres Mal 1990 in "Baby über Bord" gesprochen. Wenn Wilder je doch wieder drehen würde, wäre ich demnach für Wolfgang Draeger!
Thormann, Völz und Bussinger halte ich für unpassend! Gruß, Pete!
Zitat von PeteWenn Wilder je doch wieder drehen würde, wäre ich demnach für Wolfgang Draeger! Thormann, Völz und Bussinger halte ich für unpassend!
Bussinger war ja nur ein Vorschlag meinerseits. Bei Thormann stimme ich dir zu, Völz wäre in jedem anderen Fall als diesem speziellen eine krasse Fehlbesetzung gewesen. Draeger auf Wilder hab ich noch nicht gehört, stelle ihn mir aber interessant vor. Wäre aber wahrscheinlich etwas komisch, Draegers Stimme aus dem Mund von jemandem zu hören, der größer als 1,70 ist! Augustinski stelle ich mir übrigens auch interessant vor, kenne ich aber ebenfalls noch nicht.
Also, ich würde sagen, dass ich zuerst Wolfgang Draeger und dann Harry Wüstenhagen wirklich am liebsten auf ihn hatte und folglich hätte ihn nach meiner Meinung Draeger fast häufiger wie Wüstenhagen sprechen sollen (Harald Leipniz und Sigmar Solbach habe ich leider gerade nicht im Ohr)! Auch mit Wolfgang Spier, Elmar Wepper, Helmut Ahner, Horst Gentzen, Georg Thomalla, Michael Chevalier und Harald Juhnke kann ich mich in dem Bezug nicht anfreunden. Frage mich, wie sie da wohl auf so manche Besetzung kamen! Könnte mir auch vorstellen, dass man mal wieder auch Bodo Wolf einsetzen könnte! Gruß, Pete!
Ich persönlich bin mit DIE GLÜCKSJÄGER und daher mit Wüstenhagen groß geworden. Sein Partner Richard Pryor wurde ja dort von Peer Augustinski gesprochen. Schlimm fand ichs, dass beide Darsteller später im Film DAS ANDERE ICH wieder zusammen spielten, diesmal aber Augustinski auf Wilder besetzt wurde...
Zitat von berti im Beitrag #19Draeger auf Wilder hab ich noch nicht gehört, stelle ihn mir aber interessant vor. Wäre aber wahrscheinlich etwas komisch, Draegers Stimme aus dem Mund von jemandem zu hören, der größer als 1,70 ist! Augustinski stelle ich mir übrigens auch interessant vor, kenne ich aber ebenfalls noch nicht.
Inzwischen habe ich beide erleben können. Augustinski ging gar nicht, Draeger war dagegen klasse. Ich würde ihn nicht als Idealstimme bezeichnen, aber abgesehen von Wüstenhagen ist er der einzige von Wilders Sprechern, den ich mir nicht nur in einzelnen Filmen vorstellen könnte. Zwar liegt er nicht hundertprozentig auf dem Gesicht, und angesichts der schusselig-zerstreuten Rollen in "Trans-Amerika-Express" war es etwas klischeehaft, aber andererseits konnte er dort mal etwas lauter werden. Insgesamt ist allerdings Wüstenhagen für mich weiterhin der beste und passendste Sprecher für Wilder. Dass er nach "Was Sie schon immer..." lange nicht besetzt wurde, obwohl in den folgenden Jahren die meisten Wilder-Filme nach Berlin gingen, ist mir unverständlich. Zumal der stattdessen mehrfach besetzte Jürgen Thormann gar nicht ging.
Also ich konnte zumindest mit Thormann in "Frankenstein Junior" sehr gute leben und fand ihn sogar recht passend. Er charagierte zwar sehr stark, aber es passte zum Charakter den Gene Wilder darstellte.
Für mich war Thormann sogar der erste Sprecher, den ich bewusst für Wilder hörte. Beim ersten Sehen von "Frankenstein Junior" dachte ich zu Beginn der Szene im Hörsaal beim Hören der Stimme aus dem Off, dass diese doch wohl nicht zu dem Gesicht gehören könne, dass ich zuvor auf einem Szenenbild in einer Programmzeitschrift gesehen hatte. Erschwerend kam noch hinzu, dass während der Gesangsszene in der Mitte des Films Wilders (recht angenehme, auf jeden Fall viel weichere) Originalstimme zu hören ist.
Thormann auf Wilder grenzt geradezu an Körperverletzung. Der Mann ist ohne Frage (immer noch) ein Sprecher der obersten Liga, aber seine Tonlage paßt weder zu Wilders Gesicht noch zu dessen Originalstimme. Im schon angesprochenen "Frankenstein Junior" ist der Bruch zwischen der (nicht synchronisierten) Gesangseinlage und dem Dialog einfach nicht auszuhalten. Kaum zu fassen, daß es trotzdem zu drei Einsätzen reichte, warum man nicht an Harry Wüstenhagen festhielt (dessen Part in "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." später sogar aus der ansonsten mißratenen Kinosynchro in die ZDF-Synchro eingefügt wurde), wissen wohl nur die Götter...
Zitat von Lord Peter im Beitrag #25warum man nicht an Harry Wüstenhagen festhielt (dessen Part in "Was Sie schon immer über Sex wissen wollten..." später sogar aus der ansonsten mißratenen Kinosynchro in die ZDF-Synchro eingefügt wurde), wissen wohl nur die Götter...
Immerhin ist es lobenswert, dass man das getan hat, so dass bereits vor Erscheinen der DVD der einzige Einsatz des jüngeren Wüstenhagen für Wilder hörbar war. Der Grund war vermutlich, dass sich Wüstenhagen in den Achtzigern doch noch etablieren konnte. Leider klang seine Stimme da schon etwas heiserer und schwerer, so dass er nicht mehr ganz so gut wie zuvor passte.
Mittlerweile habe ich alle Filme sehen können, in denen Jürgen Thormann Gene Wilder synchronisierte. Er passte in den übrigen drei leider ebensowenig wie in "Frankenstein Junior". Zu Wolfgang Draeger wollte ich noch etwas zu einem früheren Beitrag ergänzen:
Zitat von berti im Beitrag #22[quote="berti"|p7112984]Ich würde ihn nicht als Idealstimme bezeichnen, aber abgesehen von Wüstenhagen ist er der einzige von Wilders Sprechern, den ich mir nicht nur in einzelnen Filmen vorstellen könnte. Zwar liegt er nicht hundertprozentig auf dem Gesicht, und angesichts der schusselig-zerstreuten Rollen in "Trans-Amerika-Express" war es etwas klischeehaft, aber andererseits konnte er dort mal etwas lauter werden.
Inzwischen sind mir die beiden anderen Filme mit Draeger ebenfalls untergekommen. Als Willy Wonka war er ebenfalls überzeugend, obwohl ich mir gerade bei dieser Rolle Wüstenhagen auch schon hätte vorstellen können. Dasss er in "Kein Baby an Bord" nochmal besetzt wurde, fand ich ganz witzig, da der Film anscheinend einen Versuch darstellt, Woody Allens Komödien zu imitieren. Dass man Draeger besetzt hat, dürfte zwar schlichtweg an Hamburg als Standort gelesen haben, aber trotzdem wirkte die Rolle dadurch noch etwas stärker wie eine Allen-Kopie.
In der DEFA-Fassung "Die Verführer" (die unter dem Westtitel "4 Asse hauen auf die Pauke" sogar im ZDF lief) sprach Walter Jäckel (trotz berliner Synchro).
Frankenstein Junior > das ist eine der herausragendsten Leistungen, die Jürgen Thormann im komödiantischen Bereich erbracht hat. Einfach wunderbar! Eine Synchronrolle, die ihm selbst ausgezeichnet gefiel und Gene Wilder hätte er gerne viel öfters gesprochen. Ich finde es schade, dass Thormann nicht konstant Wilders Stimme war.