Hallo. Leider muß ich sagen: besch...! Das war ja der erste Fehltritt, bevor man Mackensy als Pacinos Stammsprecher entgültig durch Glubrecht ersetzte (leider). Ich finde Pacino mit Arne nur unsympatisch.Zum Glück hat er diesen Sprecher nicht behalten (konnte mich mit Glaubrecht war auch nie so wirklich anfreunden, ist aber 100 mal besser Als Elzholz). Dabei hätte Mckensys eher weiche Stimme ganz gut zu der Rolle in Crusing gepasst! Wer sich da wohl wieder was gedacht hat (wenn überhaupt)?
Ganz beschissene Synchro eines ziemlich merkwürdigen Films. Elsholtz passte hinten und vorne nicht auf Pacino, und hat ihn auch wie schon angesprochen viel zu unsympathisch angelegt.
Cruising Regie: William Friedkin Kinopremiere: 25.08.1980 Verleih: Neue Constantin Deutsche Bearbeitung: Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke Dialogbuch: Joachim Kunzendorf Dialogregie: Joachim Kunzendorf
Steve Burns (Al Pacino) Arne Elsholtz Capt. Edelson (Paul Sorvino) Heinz-Theo Branding Nancy (Karen Allen) Evelyn Maron Stuart Richards (Richard Cox) Frank Glaubrecht Ted Bailey (Don Scardino) Uwe Paulsen Patrolman DiSimone (Joe Spinell) Claus Jurichs Skip Lee (Jay Acovone) Joachim Kunzendorf Det. Lefransky (Randy Jurgensen) Randolf Kronberg Dr. Rifkin (Barton Heyman) Friedrich Georg Beckhaus DaVinci (Gene Davis) Knut Reschke Loren Lukas (Arnaldo Santana) Lutz Riedel Polizeichef (Allan Miller) Klaus Jepsen Det. Blasio (Sonny Grosso) Christian Rode Det. Schreiber (Ed O'Neill) Hans-Jürgen Dittberner + Christian Rode + Lothar Hinze Det. Davis (Michael Aronin) Lothar Hinze Gregory (James Remar) Dr. Michael Nowka Paul Gaines (William Russ) Andreas Mannkopff Patrolman Desher (Mike Starr) Ingolf Gorges Martino (Steve Inwood) Andreas Mannkopff Jack Richards (Leland Starnes) Mogens von Gadow Tuchverkäufter (Powers Boothe) Karl Schulz Barkeeper (Carmino Stippo) Alexander Herzog schwarzer Kartengeber (Charles Dunlap) Ronald Nitschke Water Sport (Leo Burmester) Ulrich Gressieker
Schwulenbar-Besucher gab's da ja 'ne ganze Menge in dem Film (vor allem die Szene mit der Polizisten-Themenparty war gruselig ), aber Gressieker war Leo Burmester, der ihn auf "Wassersport" ansprach
Ach, verdammt ... schon wieder an der verkehrten Stelle geschaut
Alle anderen von dir standen schon in der Synchronkartei, deshalb bin ich blind davon ausgegangen, dass der hier auch noch fehlt
Ich fand den Film insgesamt ziemlich befremdlich, aber was tut man nicht alles für einen frühen Al Pacino und eine Karen Allen in einer ihrer ersten Rollen
"Cruising" ist ein echter Sch...-Film und peinlicher als mancher Trash-Schmuddelfilm. Arne Elsholtz fand ich absolut unpassend.
Ich bin nicht der große Pacino-Fan, aber ehe er immer und immer wieder dieselbe Masche durchzog (wie de Niro, Brando oder Adorf), wobei es auch Ausnahmen gab ("Frankie und Johnny" - ein toller Film!), war er eine große Bereicherung für's Kino und spielte großartige Rollen in meist guten Filmen.
Lutz Mackensy war schlichtweg ideal für Pacino. Warum er abgesetzt wurde, ist mir rätselhaft. War es der Image-Wechsel mit "Scarface"? In diesem überschätzten Film mit seiner überschätzten Hauptrolle hätte Mackensy dem guten Al sicher gut getan und weniger "tough" hätte die Figur menschlicher und realistischer gemacht. Frank Glaubrecht, seine Leistungen in Ehren, paßte absolut nicht. Auch Pacino selbst war nicht so hart wie Frankie Boy. Der Erfolg des Filmes dürfte wohl auch zur Kombi Glaubrecht/Pacino geführt haben. Klaus Kindler indes tat ihm später sehr gut.
Nun aber zurück zum eigentlichen Thread-Thema:
Warum sprach Arne Elsholtz in "Cruising"? Wenn Lutz Mackensy nicht hart genug gewesen wäre, hätte man sicher nicht ausgerechnet Arne Elsholtz genommen. Da Mackensy damals fest auf Pacino etabliert war und kurz vorher ("Und Gerechtigkeit für alle") auch nach München geholt wurde, wo man früher noch (sicher passend) Jürgen Clausen besetzte, erscheint das nicht unbedingt logisch, wen anderen zu nehmen.
Das Buch ist sehr interessant und plausibel und thematisiert stark, daß der verdeckte Ermittler sich seiner sexuellen Identität nicht mehr sicher ist.
Der Film indes ist reaktionärer Mist, der alles nur als Aufhänger benutzt, um Sensationslust zu versprühen. Zudem ist der Film weitgehend langweilig und klischeehafter, als es "Tom of Finland" in seinen schrecklichen pornographischen Zeichnungen war.
Kann es nicht sein, daß Lutz Mackensy sich schlichtweg weigerte, diese Rolle zu sprechen? Ok, Geld ist Geld, aber alles hat seine Grenzen. Mackensy, wenn man sich seine Karriere ansieht, spielte in vielen gesellschaftskritischen Stücken und brisanten Filmen ("Die Verrohung des Franz Blum"). Auch seine Synchronarbeiten beinhalteten Rollen, die aneckten-da kann man bei Pacino bleiben und der unkonventionellen Rolle in "Hundstage". Nur daß bei Lumet der homo- / bisexuelle Hintergrund psychologisch plausibel war und nicht sensationslüstern. Sie Rolle in "Cruising" wäre Mackensy-Standard gewesen, für sich genommen. Nach "Cruising" nahm man für "Daddy! Daddy!..." erneut Mackensy. Hat er vielleicht "Scarface" auch nicht machen wollen, das im Anschluß kam?
Jedenfalls bekam ich mal ein Indiz, das ist aber aus zweiter Hand. Die deutsche Schauspielerin Z. H. war 1998/99 am Wiener Burgtheater engagiert für kleinere Aufgaben. Ich lernte sie über einen Freund kennen, der an der Urg arbeitet. Sie war nicht nur Pacino-Fan, sondern hat auch in Berlin mit Mackensy gearbeitet, den sie beinahe verehrte für seine unprätentiöse, bescheidene Art. Sie erzählte etwas in die Richtung, daß er sich damals geweigert hätte, das zu machen, weil es geschmacklos und schlimm wäre.
Die gute Z. war eine "Quasseltante" schlimmer als Gisela Schlüter und auch eine ziemliche Traumtänzerin. Ich weiß also nicht, ob das absolut wahr ist - aber glaubwürdig ist es durchaus.
Zitat von fortinbrasIn diesem überschätzten Film mit seiner überschätzten Hauptrolle hätte Mackensy dem guten Al sicher gut getan und weniger "tough" hätte die Figur menschlicher und realistischer gemacht. Frank Glaubrecht, seine Leistungen in Ehren, paßte absolut nicht.
Vielleicht stimmlich schon, aber er wird der Figur Tony Montana überhaupt nicht gerecht*. Du hattest schon geschrieben, dass die Figur mit Frank Glaubrecht härter wirkt. Das stimmt m.E. nicht ganz. Das entscheidende ist, dass Tony Montana ein Junge von der Straße ist, was im Original wesentlich besser rüberkommt, während er in der deutschen Fassung schon fast eine coole Sau mit Hang zu Aggressionen ist, was seine Sympathie nicht vergrößern soll. Was mir aber fehlt (ein Grund weswegen ich den Film auf Deutsch nicht mag), ist sein starker Akzent, den er in der Originalfassung hat, womit das Ganze realistischer gemacht wird. Den hat er auf Deutsch nicht und ferner gehen ihm irgendwann auch die Flüche aus. Soviel ich weiß, ist "Scarface" der Rekordhalter und wenn nicht, hat er aber auf jeden Fall jede Menge F-Wörter.
Alles in allem finde ich deine Argumente aber schon interessant und bringt mich zum Nachdenken, wie Mackensy die Figur gegeben hätte.
*Nichts gegen Glaubrecht als Sprecher im Allgemeinen.
Da ich "Scarface" als Film nicht mag (und generell wenig Zugang zu de Palmas Filmen habe), ist meine Betrachtung vielleicht etwas oberflächlich, zumindest indifferent. Ich glaube aber, daß Lutz Mackensy der Rolle durchaus hätte gerecht werden können. Glaubrecht sollte man nicht unterschätzen als Schauspieler, manchen wertet seine Stimme auch extrem auf (Pierce Brosnan). Vermutlich wollte das auch die Synchronregie so, daß er nur "die coole Sau" macht. Mackensy hat selbst viele zerbrochene Charaktere gespielt und ein gutes Gespür für Zwischentöne, weshalb ich ihn mir in der Rolle tatsächlich auch hätte vorspielen können.