Zitat von Slartibartfast im Beitrag #15Ich muss zugeben, das Udo Schenk der einzige war (oder, wie es heute heißt, "der einzigste"), der mich schon im Kino gestört hat.Klingt zu alt und war damals schon klischeehaft auf Böse abonniert, so sehr er sich hier auch Mühe gibt, das Gegenteil vorzuspielen.
Bei Peter MacNicol hat er aber auch schon mal in "Bean - Der ultimative Katastrophenfilm" auch das Gegenteil geschafft und gab überzeugend den treu sorgenden Familienvater.
Zitat von Stefan der DEFA-Fan im Beitrag #12"In 80 Tagen" ist ein wirklich krasses Beispiel - da stimmt nichts (immerhin: Matic für Glenn in "Schweigend der Lämmer" ist seltsam, aber nicht unpassend) und es gibt noch mindestens eine zweite Synchro, die ähnlich absurd ist, ich komm bloß gerade nicht drauf.
Vielleicht meinst du ja "Wyatt Earp - Das Leben einer Legende"? Da machte laut 'Stars und ihre dt. Stimmen' nämlich auch Balzer Buch/Regie. Abseits von Costner, Hackman oder Isabella Rossellini - die ihre Stammsprecher haben - kommen da auch so einige echt schräge Besetzungen vor, z.B. Beckhaus für Jeff Fahey.
Gerade mal gegengecheckt: Brian Blessed war tatsächlich Horst Lampe.
Weiter: Phyllida Law - Bettina Schön Jimmy Yuill - Peter Reinhardt Conrad Nelson - Gösta Knothe
Ansonsten muss ich dann doch mal eine Lanze für die Synchro brechen. Auf dem "Papier" wirkt das alles in der Tat ziemlich bizarr, aber man ist sofort "drin" in dieser Shakespeare-Verfilmung und deren Synchro. Irgendwie funktionieren alle Besetzungen (selbst Kerzel oder Krogull), so kurios es sich auch anhört. Für Keaton könnte ich mir hier Tennstedt überhaupt nicht vorstellen. Nein, das wäre zwar achso tolle Kontinuität, aber es würde einfach nicht passen. Horst Balzer hat sich da schon durchaus was dabei gedacht.
Tennstedt hätte das sicher auch gerockt, aber hier war er toll als Reaves. Ich mag solche kreativen Besetzungen einfach, besonders dann, wenn sie funktionieren.
Danke, Silenzio. Habe es auch geprüft - Horst Lampe ist korrekt. Und wunderbar! "Du kümmre dich um nichts, lass mich nur machen!" Wirklich eine absolut überzeugende Synchro mit zunächst fast irrwitzig wirkenden Besetzungsmätzchen, die aber grandios aufgehen. Gerade weil sie Schauspielern wie Michael Keaton oder "Whoa" Reeves neue Töne entlocken, die Erwartung gegen den Strich bürsten.
Auch für Schenk möchte ich eine Lanze brechen. Bei seinem "Schmähsucht brach... der Hero Herz" kommen mir jedes Mal die Tränen. So grandios macht er das, kongenial zum wunderbaren Robert Sean Leonard.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #23 Auch für Schenk möchte ich eine Lanze brechen. Bei seinem "Schmähsucht brach... der Hero Herz" kommen mir jedes Mal die Tränen. So grandios macht er das, kongenial zum wunderbaren Robert Sean Leonard.
Wobei es hier natürlich witzig gewesen wäre, Bejamin Völz auf Leonard zu hören. Dann hätten sich alle Kontonuitätsfanantiker nochmal geärgert, dass er nicht Keanu Reeves sprach.
Ich frage mich ja, ob da nicht damals auch ein gewitzter Redakteur involviert war. So viel Innovationsmut beim Casting erlebt man ja selten. Kerzel auf Michael Keaton - allein auf die Idee wäre ich persönlich nie gekommen. Über die Produktion wüsste ich wirklich gern mehr.
Leider erlebt man den Innovationsmut viel zu selten. Ich finde aber sowieso - auch wenn ich da wohl ziemlich in der Minderzahl sein werde - dass man viel mehr nach Rolle besetzen sollte. Da können traumhafte 'Kombinationen' entstehen. Kontinuität wird überbewertet.
Man sieht es ja auch in diesem Thread, dass zunächst von "besoffener" Besetzung geredet wurde. Sehr schade, dass Kreativität gerne mit Inkompetenz gleichgesetzt wird.
Meinungen dürfen ja verschieden sein, ich kann Chows Meinung schon nachvollziehen. Kerzel auf Keaton finde ich auch noch den entscheidenden Tick besser als Tennsteht auf Reeves (schon etwas zu jung). Insgesamt aber eine berauschende Synchro, die ich mir von der Konversation inspiriert vorgestern gegönnt habe.
Herrlich! Diese Leichtigkeit und Spielfreude. Das müssen tolle Tage im Atelier gewesen sein.
Zitat von Dubber der Weiße im Beitrag #28Meinungen dürfen ja verschieden sein, ich kann Chows Meinung schon nachvollziehen.
Es geht ja nicht um die Meinung, sondern dass so getan wird, als seien hier Dilettanten am Werk gewesen. Und vom Altersunterschied her finde ich Schenk hier eindeutig am auffälligsten. Tennstedt war in dieser Zeit quasi "alterslos":-)
Bestzung klingt zwar merkwürdig, kann aber sicher funktionieren. (Hab den Film nicht gesehen) Da finde ich von Balzer´s Werken Platoon bedeutet schlimmer, ein Festival der Kuriositäten. Krauss auf Whitaker und Gauß auf Depp (auch wenn diese beiden damals noch keine Superstars waren) klingen für mich eher nach einer verlorenen Wette als nach einer durchdachten Besetzung! Aber egal, der Film ist trotz allem sehenswert!