Kenneth Branagh | Benedick | Ulrich Matthes Emma Thompson | Beatrice | Katerina Jacob Richard Briers | Leonato | Jürgen Thormann Keanu Reeves | Don John | Joachim Tennstedt Kate Beckinsale | Hero | Marina Krogull Robert Sean Leonard | Claudio | Udo Schenk Denzel Washington | Don Pedro | Leon Boden Michael Keaton | Dogberry | Joachim Kerzel Imelda Staunton | Margaret | ? (evtl. kein Text?) Jimmy Yuill | Friar Francis | Peter Reinhardt ? Phyllida Law | Ursula | B.S. oder L.L. ? Alex Lowe | Messenger | Bernd Vollbrecht ? Richard Clifford | Conrade | Ernst Meincke Gerard Horan | Borachio | Roland Hemmo Edward Jewesbury | Sexton | Hans Teuscher
Eine der besoffensten Synnchronbesetzungen, die ich kenne. Joachim Tennstedt ist dabei, aber statt Michael Keaton spricht er den für ihn viel zu jungen Keanu Reaves. Und der ebenfalls um etliche Jahre zu alte Joachim Kerzel dafür auf Michael Keaton.
Marina Krogull für Kate Beckinsale ist ebenfalls viel zu alt.
Möchte mal wissen, wer für dieses ärgerliche Synchronchaos verantwortlich war.
Wunderbare Synchro, trotz dieser zwei lächerlichen Fehlbesetzungen. Wobei Michael Keatons Holzapfel mit dem grandios übertreibenden Kerzel noch funktioniert. Aber Tennstedt auf Reeves kam gar nicht vom Gesicht runter, sehr irritierend.
Tennstedts "Umbesetzung" war mir in dem ganzen Durcheinander gar nicht aufgefallen muss ich gestehen *schäm* aber irgendwie kam Kerzel auf der Rolle gar nicht schlecht rüber
Anscheinend hat mich das (und auch die Altersfrage) so sehr beschäftigt, dass mir ersteres gar nicht bewusst wurde Vielleicht hätte man Keaton seinen Tennstedt lassen und Kerzel dafür auf Reeves besetzen sollen?! *lol*
Kates Stimme wirkte auf mich auch irgendwie seltsam, da hätte ich mir – vor allem angesichts ihres damals noch so jugendlichen Alters - etwas Frischeres gewünscht! Aber viel Text hatte sie ja eh nicht
Das ist nicht nur die beste Shakespeare-Brannagh-Verfilmung, sondern auch ein grandiose Synchro. Die Umbesetzungen mögen aus heutiger Sicht merkwürdig erscheinen, aber alle spielen ihren Part famos, und ich schätze, dass man darauf Wert gelegt hat. Kerzel wurde eindeutig entsprechend der Rolle ausgewählt und gibt alles. Und allein die Vorstellung, dass Reeves von Benni Völz gesprochen worden wäre, zieht mir die Schuhe aus. Völz klang damals viel zu brav für die Rolle, die auch übertrieben auf böse angelegt war, was Tennstedts Besetzung mehr als rechtfertigt. Auch wenn alle etwas älter klingen, aber zu den Rollen passen sie. Die Highlights sind aber eindeutig Ullrich Matthes, den ich auch Brannagh eindeutig Martin Umbach vorziehe, und Katharina Jacob auf Emma Thompson. Dass beide kaum noch arbeiten, ist ein großer Verlust für die Synchronbranche.
In Antwort auf:Die Highlights sind aber eindeutig Ullrich Matthes, den ich auch Brannagh eindeutig Martin Umbach vorziehe, und Katharina Jacob auf Emma Thompson. Dass beide kaum noch arbeiten, ist ein großer Verlust für die Synchronbranche.
Oh, welch wahres Wort! "Shackleton" konnte ich kaum angucken ... äh ... anhören...
Matthes ist meiner Meinung nach einer der besten Synchronschauspieler, die wir jemals hatten.
Es ist immer schwer, eine etablierte Übersetzung adäquat auf die Lippen zu bringen. Aber wie das ihm und dem Team gelungen ist - bravourös!
Zitat meiner Lieblingsszene: "Ihr seid ein Nichtswürdiger; ich scherze nicht. Ich will's Euch beweisen, wie Ihr wollt, womit Ihr wollt und wann Ihr wollt. Tut mir Bescheid, oder ich mache Eure Feigkeit öffentlich bekannt. Ihr habt ein liebenswürdiges Mädchen getötet, und ihr Tod soll schwer auf Euch fallen."
Wunderbar, wunderbar ... ein Fest für Auge und Ohr.
Auch wenn ich Umbach für Brannagh bevorzuge und die Besetzungen auf dem Blatt in der Tat äußerst skurill wirkten, war ich von der Synchro dann doch recht angetan. Nur, war die Tonqualität schon immer so miserabel? Mir liegt die BD vor, DVD und TV-Ausstrahlungen kenne ich nicht. Aber dort klingt die Synchro wie eine komplett durch den Filterwolf gejagte 50er Jahre Tonspur. Und dabei ist der Film von '93.
Zitat von Chow Yun-Fat im Beitrag #2 Möchte mal wissen, wer für dieses ärgerliche Synchronchaos verantwortlich war.
Laut 'Stars und ihre dt. Stimmen' war das Horst Balzer. Wobei ich sagen muss, dass z.B. Joachim Kerzel für Keaton eine so schräge Besetzung ist, dass es schon wieder passt. Selbiges für so manch andere. Auf jeden Fall eine Synchro, die extremst nach Rollen besetzt ist.
Überrascht mich gar nicht - Balzer scheint ein Regisseur zu sein, der größtenteils auf Kontinuitäten ges....... hat (dass sich wie im Falle Hopkins neue feste Kombis ergeben haben, steht auf einem anderen Blatt, ändert aber nichts daran).
Was die meisten anderen Synchros angeht (wie eben Schweigen der Lämmer oder Goodfellas) kann ich nichts negatives sagen (okay, in Platoon waren schon ein paar 'Stirnrunzler'-Besetzungen dabei). Aber du sprichst im konkreten Fall vor allem von "In 80 Tagen um die Welt" (1989) nehme ich an?
Es würde mich aber jetzt echt nicht mehr wundern, wenn sich Balzer auch für "Bram Stoker's Dracula" verantwortlich zeichnete...
"In 80 Tagen" ist ein wirklich krasses Beispiel - da stimmt nichts (immerhin: Matic für Glenn in "Schweigend der Lämmer" ist seltsam, aber nicht unpassend) und es gibt noch mindestens eine zweite Synchro, die ähnlich absurd ist, ich komm bloß gerade nicht drauf.
Keanu Reeves ist nicht unbedingt ein ausdrucksstarker oder subtil-eindringlicher Schauspieler. Dass er hier besetzt wurde, dürfte wohl eher dem Kalkül geschuldet sein, seine (seltsamerweise damals zahlreichen) Fans ins Kino zu locken und Geschäft zu machen. In Kostümrollen war Reeves immer verloren. Er ist hier in "Viel Lärm um nichts" rein auf sein Spiel bezogen nahe an der Grenze zur Peinlichkeit. Die Besetzung mit Joachim Tennstedt empfand ich eigentlich gerade deshalb als enormen Pluspunkt, weil er der Figur eine Schärfe verlieh, zu der Reeves nicht im Entferntesten fähig ist. Im Vergleich mit dem Original ist das vielfach besser und konturenreicher.
Michael Keaton passt eigentlich genausowenig in den Film wie Reeves, aber er spielt mit viel Freude und Kerzel hat mich persönlich keineswegs gestört. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich die Kombination Keaton/Tennstedt nicht zwingend im Ohr habe. Ich habe Keaton nur in wenigen Filmen gesehen und die "Batman"-Werke habe ich bis dato überhaupt noch nie gesehen. Insofern gibt es für mich persönlich keine Identifikationsstimme für Keaton.
Nachdem fortinbras diesen faden dankenswerterweise wieder hervorgeholt hat, poste ich endlich diesen Beitrag, den ich mir eigentlich schon lange vorher vorgenommen hatte, aber dann ist es doch nicht mehr dazu gekommen.
Soeben "überfliege" ich aus Anlass dieses Threads das entsprechende Filmvideo - beoders wegen Tennstedt/Reeves und Kerzel/Keaton. joachim Kerzel kommt imo. nicht perfekt vom Gesicht, aber seine tiefere, rauere Stimme, passt besser zur Rolle als es bei tennstedt oder z.B. bei Gossler der Fall gewesen wäre. Joachim Tennstedt gefällt mir gerade gar nicht schlecht auf Reeves, nicht zuletzt aufgrund seines damaligen Stimmalters. Diese eindringliche Shakespeare-Theatralik bringt er auf ihm eindrucksvoll rüber, besser als Keanu Reeves im Original - das kann sein. Udo schenk hat mich auf Robert Sean Leonhard bereits positiv überrascht, als ich diese verfilmung zum ersten Mal sehen konnte - weit weg von seinem Klischee.
Ich muss zugeben, das Udo Schenk der einzige war (oder, wie es heute heißt, "der einzigste"), der mich schon im Kino gestört hat.Klingt zu alt und war damals schon klischeehaft auf Böse abonniert, so sehr er sich hier auch Mühe gibt, das Gegenteil vorzuspielen. HIER hätte man tatsächlich Benjamin Völz besetzen können, dann wäre die Reise nach Jerusalem der Stimmen perfekt gewesen.