Hab mal eine richtige Synchronfreak-Frage: Gibt´s unter euch auch Leute, die bei CNBC Europe "Jay Leno" anschauen und sich beim Auftritt der jeweiligen Stars die deutschen Sprecher auf sie vorstellen? Ich meine, sowas wird ja nicht synchronisiert und bei älteren Interview-Sendungen wie die VIP-Schaukel gab´s ja auch nur Voice-Over (bzw. das ist ja auch noch heute bei aktuellen Interviews so), aber immerhin hätte man sich das ja theoretisch auch nur synchronisiert vorstellen brauchen! Wie geht es euch? Gibt es gar welche unter euch die sich sogar die Synchro einer "David Letterman"- oder "Jay Leno"-Show wünschen würden? Oder wenn es in den USA oder England Sendungen wie diese alte Dieter Thomas Heck-Spielesendung "Die Pyramide" mit Promis gegeben hätte oder noch dort gibt, die man auch hierzulande ausstrahlt und stellt sich hier z. B. schon automatisch Christian Tramitz bei Matt Dillons Versprechern vor! Gruß, Pete!
Roger Thornhill
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13.05.2008 00:14
#2 RE: Jay Leno und Spielesendungen wie "Die Pyramide"
Zitat von PeteGibt es gar welche unter euch die sich sogar die Synchro einer "David Letterman"- oder "Jay Leno"-Show wünschen würden?
Zieh dir mal CHAPPELLES SHOW von und mit Dave Chappelle auf Comedy-Central rein. Ist zwar keine richtige Late-Night-Show, aber eben auch 'ne Show. Und da beweist die deutsche Synchro, dass sowas total unnütz ist und so einem Format jegliche Spontaneität und Glaubwürdigkeit raubt. Und das obwohl Norman Matt keine schlechte Arbeit leistet und man bei der Synchro sogar Gesang synchronisieren ließ. Aber, wie gesagt, es geht eben nicht darum, wie gut oder schlecht die Synchro der Show ist, sondern dass so eine Show mit einer richtigen Synchronisation vollkommen merkwürdig wirkt.
Gleiches gilt übrigens auch für Outtakes, die oft mal am Ende von Kinofilmen oder Serienepisoden gezeigt werden. Das wirkt dann halt so erzwungen, so gestellt, denn man weiß ja, dass sich der Synchronsprecher in dem Moment nicht auch gerade zufällig lustig versprochen hat, sondern dass er den Versprecher nachspielen muss. Wie oben, Spontaneität geht verloren und führt sowas damit ad absurdum.
Ich habe früher sehr oft Jay Leno und manchmal Conan O'Brien geschaut. Einerseits würde ich zu einer Synchro sagen, "hey endlich verstehe ich mal alles", weil da eben sehr viel runtergenuschelt wird, auf der anderen Seite ist es genau dieses spontane Genuschel, dass die Show lebendig wirken lässt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das synchronisiert besonders gut käme. In den 90er Jahren gab's ja wohl mal Letterman auf RTL 2. War der denn synchronisiert?
Im nachhinein möchte ich ncoh sagen, dass ich dabei weniger an die Gäste Denke, sondern an die Sketche. Für mich sind Gäste immer der Uninterresanteste Teil. Außerdem wäre es schwierig hier ständig Kontinüität zu erreichen.
Sendungen wie O'Brian, Leno oder Letterman zu synchronisieren halte ich für völligen Quatsch. Denn auch synchronisiert versteht man viele Witze doch nur, wenn man im amerikanischen Alltagsgeschehen voll drin steckt. Und wer das wirklich ist, der kann auch so gut Englisch, dass er eine Synchro nicht braucht. Ich finde, man muss auch nicht jede amerikanische Sendung zwanghaft nach Deutschland bringen. Das sind nunmal Sendungen, die für US-Amerikaner gemacht werden...wer sich das auf CNBC Europe angucken möchte, der hat ja die Möglichkeit. Anstatt stumpf alles, was in den USA auch nur ansatzweise Erfolg hat (damit meine ich jetzt nicht die oben angesprochenen Shows), in Deutschland auszustrahlen und dabei Geld für Synchronisation zu verbraten, sollte mal lieber mehr in intelligente deutsche Formate gesteckt werden. Ist zumindest meine Meinung. Harald Schmidt hat doch beispielsweise gezeigt, wie man so eine amerikanische Sendung gekonnt für den deutschen Zuschauer präsentieren kann. Ich wünsche mir mehr davon!
Zitat von JohaSendungen wie O'Brian, Leno oder Letterman zu synchronisieren halte ich für völligen Quatsch. Denn auch synchronisiert versteht man viele Witze doch nur, wenn man im amerikanischen Alltagsgeschehen voll drin steckt. Und wer das wirklich ist, der kann auch so gut Englisch, dass er eine Synchro nicht braucht. Ich finde, man muss auch nicht jede amerikanische Sendung zwanghaft nach Deutschland bringen. Das sind nunmal Sendungen, die für US-Amerikaner gemacht werden...wer sich das auf CNBC Europe angucken möchte, der hat ja die Möglichkeit. Anstatt stumpf alles, was in den USA auch nur ansatzweise Erfolg hat (damit meine ich jetzt nicht die oben angesprochenen Shows), in Deutschland auszustrahlen und dabei Geld für Synchronisation zu verbraten, sollte mal lieber mehr in intelligente deutsche Formate gesteckt werden. Ist zumindest meine Meinung. Harald Schmidt hat doch beispielsweise gezeigt, wie man so eine amerikanische Sendung gekonnt für den deutschen Zuschauer präsentieren kann. Ich wünsche mir mehr davon!
Darum geht es doch garnicht. Das Problem mit Referenzen zum Alltagsgeschehen und zur Popkultur hat jede Synchro.
Und die Untertitel die seinerzeit auf NBC Europe liefen haben das Problem auch gelöst, indem sie deutsche Gegestücke verwendeten. Die Untertitel waren also eher im Will&Grace/Axel Malzacher Stil.
In Antwort auf:Darum geht es doch garnicht. Das Problem mit Referenzen zum Alltagsgeschehen und zur Popkultur hat jede Synchro.
Genau darum ging es mir aber. Weniger Synchros, mehr deutsche Produktionen. Ich bin zur Zeit in Los Angeles und habe letzte Woche mit meinem amerikanischen Freund "Chapelle's Show" gesehen. Als ich ihm erzählte, dass es die Sendung in Deutschland auch gäbe und zwar synchronisiert, konnte er es überhaupt nicht glauben und fragte: "Ist es nicht total nervig, jeden Witz irgendwie für's deutsche Publikum aufzubereiten? Warum macht ihr nicht einfach eine eigene Show?" Ja, warum eigentlich nicht?
Ich gebe zu, dass ich mit diesem Einwurf etwas vom Thema abschweife, aber um auf die anfängliche Frage zurück zukommen: Nein, ich wünsche mir keine Synchro von Letterman oder Leno und ich stelle mir auch nicht die Synchronstimmen auf den Gästen vor. Allerdings sehe ich ja generell keine Synchros, so dass ich mich hier in keiner Weise als repräsentativ bezeichnen würde.
Roger Thornhill
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13.05.2008 21:56
#9 RE: Jay Leno und Spielesendungen wie "Die Pyramide"
Zitat von derDivisor47 Für mich sind Gäste immer der Uninterresanteste Teil.
früher habe ich mir die late shows von leno, letterman und o'brian auch oft angeguckt und da waren gerade die gäste das interessanteste. die sketche vorher waren nicht immer zu verstehen, weil wir hier nicht das ganze tagesgeschehen von drüben mitbekommen und dann ein sketch darüber völlig verpufft. ich würde es echt interessant finden mal eine show voll synchronisiert zu sehen, wie z.b. daniela hoffmann für julia roberts spricht und leno mal mit einer interessanten stimme zu hören. er hatte ja schon ein paar auftritte in filmen und serien.
Zitat von mooniz die sketche vorher waren nicht immer zu verstehen, weil wir hier nicht das ganze tagesgeschehen von drüben mitbekommen und dann ein sketch darüber völlig verpufft.
Also mit ein bischen Nachdenken versteht man die Sketche und kommt so ins Tagesgeschehen hinein.
Wenn man mal ein paar Tgae lang nciht aufs Lokale Geschehen achtetete versteht man bei Schmidt auch nicht alles. Aber die guten Gags erklären sich eh von selbst.
Für Leno hätte ich gerne Thomas Dannenberg wie in Contact. Für Larry King Andreas Thiek.
Zitat von derDivisor47Also mit ein bischen Nachdenken versteht man die Sketche und kommt so ins Tagesgeschehen hinein. Wenn man mal ein paar Tgae lang nciht aufs Lokale Geschehen achtetete versteht man bei Schmidt auch nicht alles.
Aber was ist mit Stewart oder O'Brien?
man bekommt doch eher was hierzulande mit als von drüben. außerdem will ich nicht erst nachdenken müssen, was in usa tagesaktuell sein könnte, wenn ich mir eine late show von drüben angucke. es sei denn man interessiert sich sehr dafür.
o'brian habe ich doch letztens noch in einem film oder einer serie gesehen, weiß jetzt aber nicht welche.
Falls es irgendwen interessiert, ich würde für Conan O'Brian Philipp Moog besetzen, was sich ideal damit trifft, dass es in DIE WELT UND ANDY RICHTER 2x07 Peter Flechtner war - die beiden klingen sich ja nach Bekunden einiger hier im Forum ähnlich. Somit hätte ich für München und Berlin je einen Wunschsprecher gefunden.
In VERONICA 1x13 wurde er von Jakob Riedl gesprochen, in DIE SIMPSONS 5x12 von Wolfgang Schatz und in FUTURAMA 2x08 von Butz Combrinck.
Zu Jay Leno gibt es schon eine Liste in der Synchronkartei. Es fehlt dort noch Ivar Combrinck in DIE SIMPSONS 9x15 "Krustys letzte Versuchung", Peter Musäus in HÖR' MAL, WER DA HÄMMERT! 8x14 "Die Schreibblockade", Bernd Rumpf in SCRUBS 2x17 "Mein Coach", und einmal mehr Ivar Combrinck in KALENDER GIRLS - letzterer war mir für ihn auch am liebsten.
In Antwort auf:Also mit ein bischen Nachdenken versteht man die Sketche und kommt so ins Tagesgeschehen hinein.
Wenn du's verstehst ist doch alles super...wozu brauchst du dann noch Synchro?
Für mich gibt es drei Alternativen: 1. Man ist so USA-fixiert, dass man (wie auch immer) das komplette Tagesgeschehen dort verfolgt und dann auch so gut Englisch kann, dass man der Sendung ohne Probleme folgen kann. 2. Man schätzt die hohe Dichte an interessanten und prominenten Gästen und sieht sich die Sendungen daher an, so wie Ralf es beschrieben hat. Über nicht verstandende Witze kann man sich dann halt ärgern oder es ist einem einfach egal. 3. Man lässt die Amis Amis sein und sieht sich lieber Schmidt oder Dittsche an. (Wäre meine Variante...Habe auch beide Serien meinem Kumpel hier in den USA gezeigt, der fließend Deutsch spricht, und er hat schon einige Dittsche-Zitate in seinen Wortschatz aufgenommen, ma sagen, jetzt ne?)
Ich finde eine Synchronisation würde in keinem der drei Fälle zu einer Bereicherung führen (man stelle sich bitte Dittsche auf Englisch synchronisiert vor ), sondern nur etwas sehr gezwungenes und künstliches erzeugen, was bei der Chapelle Show, meiner Meinung nach, schon der Fall ist.