Ich habe mir nun die dt. DVD dieses Vincent Price "Klassikers" angesehen und wollte mal mein Urteil über die deutsche Bearbeiung abgeben. Leider kann ich zu den technischen Daten (also Produktionsort, Sprecher, ect), keine Angaben machen, da mir Informationen fehlen.
Die Synchro hat bei mir einen gemischten Eindruck hinterlassen: Zum einen war ich positiv überrascht, wie gut Vincent Price besetzt wurde. Der Sprecher passt zu Price`s Originalstimme und zur Rolle und macht seine Sache erstaunlich gut (im Nachhinein hatte ich sogar den Eindruck, es war GUT, nicht Friedrch Schoenfelder zu besetzen, der wohl doch nicht mehr richtig gepasst hätte). Weniger gelungen sind die Vampire, die mit ihrem dauernden, monotonen "Komm raus,Neville", eher albern als bedrohlich wirken. Man hat den Eindruck, da steht ein heiserer Betrunkender vor der Tür und krakeelt. Im Original wirken die Stimmen der Untoten wesehntlich düsterer und unheimlicher.
Inhaltlich haben die Überetzer sich die Freiheit genommen, Price`s Charakter, der im Original eigentlich John Morgan heißt, gleich in Robert Neville umzutaufen. Diese künstlerische Freiheit mag zwar in Bezug auf die Romanvotlage (I am Legend), korrekt sein, ist aber eigentlich eine Verfälschung des Original-Drehbuchs und bleibt fragwürdig!
Ein Punkt ist mir (neben einigen anderen, FILMISCHEN Schwächen dieses B-Pictures), besonders aufgefallen: Durch den übermäßigen Einsatz der Musik (besonders im ersten Teil des Films), geht unheimlich viel von der Spannung und Dramatik der Szenen verloren! Wenn sich Neville (bzw. Morgan), um sein Haus kümmert und immer wieder einzelne Gedanken vor sich herbrummelt, dann wird die ganze Atmosphäre von einer, ständig im Hintergurnd dudelnden, etwas anstrengenden Musik, zerstört. Wesentlich effektvollr und unheimlicher wäre in diesen Szenen ein zurückhaltender Einsatz der Musik (komponiert von John Satwell), gewesen. Ich hätte mir gewünscht, das die Synchro-Verantwortlichen das erkannt und die Musik in einigen Passagen einfach herrausgenommen hätten. Ähnliches wurde damals auch bei den Laurel + Hardy Filmen (bzw. Dick+Doof- Episoden) gemacht, wo die dt. Bearbeiter erkannten, dass viel von dem Humor einfach besser rüberkommt, wenn der Zuschauer nicht andauernd von irgendeiner Musik beschallt wird, so wie es in den Original-Fassungen der Fall ist! Gerade bei der jüngeren Verfilmung der Romans (DER OMEGA-MANN), sind die Szenen besonders gut gelungen, in denen Neville alleine durch die Stadt, bzw bei sich zuhause ist und Selbstgespräche führt. Diese Szenen erhalten ihren seltsammen und trostlosen Eindruck vor allem auch durch den FEHLENDEN Einsatzt von Musik (und gehören dadurch auch zu den besten Passagen des ganzen Films).
Mein Fazit lautet: Alles in Allem würde ich doch empfehlen, sich diesen Film im Original anzusehen. Aber es ist schön, auch mal wieder eine neue Sprecher-Alternative für einen bekannten Schauspieler entdeckt zu haben, die wirklich gut passt! Wer einige Sprecher des Films vom Namen her kennt, könnte hier netterweise mal eine Liste einstellen! Für Freunde des Romans (oder Vincent Price Fans), ist es auf jeden Fall interessant, THE LAST MAN ON EARTH mal gesehen zu haben.
Es gibt eine Neusynchro des Films unter dem Titel ICH BIN LEGENDE. Das kann mit Verlaub nur positiv gesehen werden, da die "alte" Synchro mit Hans Beyer mit zum schlimmsten gehört, was an Direct-to-DVD-Spät-Synchros je hierzulande verbrochen wurde. (Jedenfalls meiner Meinung nach.)
Fand Bayer in der Rolle eigentlich ganz lässig. Schrecklich an der Erstsynchro waren dagegen u.a. die Sprecher der Nebenrollen und das Fehlen vieler Umgebungsgeräusche. Bin trotzdem mal gespannt, wie die Neusynchro sich so schlägt. Etwas Sorge bereitet mir, dass Martin Schäfer beinahe immer nur in Synchron von Metz-Neun zu hören war. Da kommen zwar auch mal gute Sachen bei raus, sind aber auch nicht unbedingt als das Synchronstudio schlechthin bekannt. Pest gegen Cholera tauschen wäre blöde.
Zitat von dlh im Beitrag #4Schrecklich an der Erstsynchro waren dagegen u.a. die Sprecher der Nebenrollen und das Fehlen vieler Umgebungsgeräusche.
Nun habe ich den Film zwar nicht komplett gesehen, aber genau das war mir auch negativ aufgefallen. Generell wirkte die technische Bearbeitung mies, während der Dialoge und Geräusche kann man stets ein Brummen im Hintergrund hören (besonders auffällig im letzten Drittel des Films), dann ist es auf einmal weg, alles ist ruhig und still – zack, kurz bevor etwas gesagt wird, ist das Brummen wieder da. Bei der Klangqualität mancher Sprecher drängt sich einem unweigerlich der Gedanke auf, dass da jemand in seiner Sprecherkabine hockt. Das erklärt auch das unterdurchschnittliche Schauspiel, besonders die Kinder klingen gruselig. Da war Hans Bayer qualitativ noch der einzige Lichtblick, den hat man durch eine offensichtliche Doppelbesetzung aber auch verschenkt.
Markus Kloster gibt auf seiner Webseite an, dass er den Assistenten gesprochen hat, damit ist wohl Giacomo Rossi Stuart als Ben Cortman gemeint.
Zitat von dlh im Beitrag #4Etwas Sorge bereitet mir, dass Martin Schäfer beinahe immer nur in Synchron von Metz-Neun zu hören war.
Martin L. Schäfer wird seit ein paar Jahren auch gerne mal bei Splendid in Köln besetzt.
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