Liebe nach Fahrplan/Scharf beobachtete Züge
(Ostre sledovane vlaky, CSSR 1966)
RE Jiri Menzel
Studio Barrandov
DE 1967 BRD
Milos Vaclav Neckar Wolfgang Draeger
Stationsvorsteher Vladimir Valenta Gerd Duwner
Hubicka Josef Somr Karl-Heinz Brunnemann
Gräfin Kveta Fialova Gisela Reißmann
Zednicek Vlastimil Brodsky Gerd Martienzen
Frau des Stationsvorstehers Libuse Havelkova Tilly Lauenstein
Dr. Brabec Jiri Menzel Jürgen Thormann
Zdenkas Mutter Milada Jezkova Tina Eilers
ein Angeklagter Pavel Landovsky Anton Herbert
Fotograf Ferdinand Kruta Harry Wüstenhagen
sowie Ursula Herwig (die "Nichte") u. a.
Das DDR-Kinoprogramm der ausgehenden 60er Jahre bot nur eine kleine, ausgesuchte Auswahl
von CSSR-Filmen. Grund war das „tschechoslowakische Filmwunder“ ,seit ca. 1963, von der DDR-Kritik
allerdings „der ideologischen Schwäche vieler tschechoslovakischer Künster“ zugeschrieben.
LIEBE NACH FAHRPLAN ist wohl einer der bekanntesten Vertreter dieser Strömung.
Erzählt wird von einem winzigen tschechischen Bahnhof gegen Ende der deutschen Besatzung.
Das gelangweilte Personal versucht sich die Zeit u. a. mit erotischen Spielen zu vertreiben, wobei das
Dienstsofa des Vorstehers großen Schaden nimmt.
Der Bahnvorsteher kümmert sich hauptsächlich um seine Zucht von irgendwelchem Federvieh,
wovon seine ständig vollgeschissene Uniform Zeugnis ablegt.
Den Azubi Milos plagen seine Probleme mit dem „Ersten Mal“. Als er die mit Hilfe einer Widerstandskämpferin
überwindet, sprengt er vor Übermut einen dt. Munitionszug und wird dabei erschossen.
Trotz des finsteren Endes ist das eine erfrischende Komödie, allerdings mit vielen Anspielungen
auf die Situation der CSSR in der Gegenwart der 60er.
In einer Szene ist ein (Nazi-)Propagandaplakat mit einer Krallenhand und darauf Hammer und
Sichel zu sehen.