Das Filmlexikon nennt für diesen Billy-Wilder-Film zwei Daten:
4.9.1970 WDR/20.10.1982 DFF 1
Die westdeutsche Premiere könnte OmU gelaufen sein, wie die letzten Ausstrahlungen (eine Synchro ist mir noch nicht untergekommen). Die DDR-Ausstrahlung aber fällt in eine Zeit, wo dort viel neu/erst-synchronisiert wurde.
Dann dürfte es wohl ziemlich sicher sein, dass es eine DEFA-Fassung gibt, denn das DDR-Fernsehen strahlte praktisch nie Untertiteltes aus, und UFA ist auch nicht die Firma, die extra für DVD synchronisieren lässt. Will versuchen, ob ich ihn kriegen und eine Liste erstellen kann.
Ich kann mich definitiv erinnern, daß der Film in den frühen 90ern auf einem dritten Programm mal mit Synchro lief (glaube das war N3), obwohl die Dritten sonst meist eine untertitelte Version gezeigt haben. War eine sterile TV-Synchro neueren Datums wie gehabt. Hab damals gleich wieder abgeschaltet; kann natürlich eine Ost-Synchro gewesen sein.
Die DVD ist jetzt raus, mit deutscher Synchronfassung. Kommentaren zufolge mit ausgetauschter Musik (wohl kein IT wegen Exportstopp), ob DDR oder Neu ist noch ungeklärt.
Also: Es ist geklärt - es ist eine DDR-Synchro. Laut filmevona-z von 1982 - müsste einer der letzten DDR-Rollen von Reinhard Kuhnert gewesen sein. Bei TV-Synchros kapitalistischer Filme aus dieser Zeit wurde seit 1980 fast generell auf den Ankauf von ITs verzichtet (aus Devisen-Gründen), kann also auch daran gelegen haben. Die "neue" Musik stammt hörbar aus DFF-Mehrteilern der 60er Jahre, teils von Günter Hauk (wahrscheinlich aus den Fallada-Verfilmungen), teils von Wolfgang Hohensee (eventuell "Die Spur führt in den 7. Himmel") - am Stil ganz eindeutig zu erkennen. Leider leidet die Fassung erheblich an diesem Austausch und an den armseligen Geräuschen, denn schauspielerisch gehört sie zum Besten, was ich in der letzten Zeit gehört habe - besonders Joachim Siebenschuh scheint sich im Vorfeld mit Peter van Eyck beschäftigt zu haben, denn er traf seinen Tonfall verblüffend gut (auch wenn er deutlich höher in der Stimme liegt). Seltsam fand ich, dass die deutsche Titelmusik exakt die Länge des Originalvorspanns hatte, obwohl bei DEFA-TV-Synchros nur der Titel einkopiert war und die wichtigsten Infos erst in einem längeren Abspann zu lesen waren. Das könnte darauf hindeuten, dass es eine Arbeit des "Fernsehens der DDR Studio für Synchronisation" war - die produzierten (eingeblendete) Vorspänne in Originallänge.
Bramble - Franchot Tone - Reinhard Kuhnert Mouche - Anne Baxter - Helga Sasse Farid - Akim Tamiroff - Horst Lampe Rommel - Erich von Strohheim - Helmut Müller-Lankow (Meisterleistung an Präzision!) Schwegler - Peter van Eyck - Joachim Siebenschuh Col. Fitzhume - Miles Mander - Hasso Zorn
die britischen Offiziere wurden gesprochen von Franz Viehmann, Hellmut Schellhardt, Karl-Maria Steffens
Leider weiß ich den Sprecher von General Sebastiano nicht - es ist ein professioneller Opernsänger, der sich manchmal den Spaß machte zu synchronisieren - man hörte ihn als knödelndes Theaterpferd in "Adolars phantastische Weltraumabenteuer", als Feldkaplan in "Die gestohlene Schlacht" oder als (singender) Matrose in "Boleks und Loleks große Reise". Sicher Geschmackssache - aber ich fand ihn grandios in dieser Rolle. Als Regisseur vermute ich Hans-Robert Wille, der in winzigen Nebenrollen zu hören war.
Gruß Stefan
P.S.: Wow, was für ein Film. Wilder versucht sich als Hitchcock - Versuch mit Bravour geglückt!
Zitat von Stefan der DEFA-FanLeider weiß ich den Sprecher von General Sebastiano nicht - es ist ein professioneller Opernsänger, der sich manchmal den Spaß machte zu synchronisieren - man hörte ihn als knödelndes Theaterpferd in "Adolars phantastische Weltraumabenteuer", als Feldkaplan in "Die gestohlene Schlacht" oder als (singender) Matrose in "Boleks und Loleks große Reise". Sicher Geschmackssache - aber ich fand ihn grandios in dieser Rolle.