Der Haß ist blind (1950) - HOLGER SCHWIERS (2. Synchronfassung; ZDF 1994) Denn sie sollen getröstet werden (1951) - ARNOLD MARQUIS Unternehmen ‚Rote Teufel’ (1952) – WOLFGANG KIELING Artisten des Sports/Die Harlem Globetrotters (1954) - Die Saat der Gewalt (1955) – HANS DIETER ZEIDLER Ein Mann besiegt die Angst (1956) – HANS DIETER ZEIDLER Flammen über Afrika (1957) - HANS DIETER ZEIDLER Weint um die Verdammten/Hamisch, der Sklavenhändler (1957) - HANS WALTER CLASEN Das Zeichen des Falken (1957) – HERBERT STASS Flucht in Ketten (1958) – HERBERT WEICKER Porgy und Bess (1959; als Porgy) - …und der Herr sei uns gnädig (1959) – DIETMAR SCHÖNHERR Paris Blues (1960) – HERBERT WEICKER; ERIK VELDRE (DDR-Synchro)
Autobiographien: “This Life“, 1981, 416 S.; "Mein Vermächtnis", 2001, 279 S.; "Was ich Dir noch sagen will ... Erfahrungen eines erfüllten Lebens", 2009, 352 S. Danke sehr für Ergänzungen. Gruß v. Karsten
"Der Hass ist blind" (1950) (2. Synchro!) - Holger Schwiers (lt. Filmabspann *) "Weint um die Verdammten"/"Hamisch, der Sklavenhändler" (1957) - Hans Walter Clasen
* Die Neusynchro (Buch und Regie: Heinz Engelmann) wurde i. A. d. ZDF erstellt und lief dort im Mai 1994.
Ob das Clasen ist, kann ich nicht wirklich sagen, den erkenne ich immer schwer, bzw nur in bestimmten Chargenrollen. Jedenfalls eine sehr verbreitete Synchronstimme jener Tage.
Jürgen Goslar ist das aber auf keinen Fall, der hätte damals deutlich jünger geklungen und hat für mein Empfinden nicht mal die geringste Ähnlichkeit mit der Stimme aus dem Sample.
Obwohl er beim Schreien ein wenig an Clasen erinnert - weder Clasen noch Goslar, ganz eindeutig. Einen Alternativnamen kann ich leider nicht bieten, denn es ist eben leider keine verbreitete Synchronstimme jener Tage, ich wüsste nicht einmal, wo ich ihn schon gehört habe.
Für mich hat die Stimme durchaus etwas Vertrautes und sie hat schon Ähnlichkeit mit dem Clasen, so wie ich ihn kenne. Vielleicht liegt des Rätsels Lösung darin, dass er hier "raspelfrei" spricht. Manche Sprecher haben uns ja schon erstaunt mit Leistungen, in denen man sie mitunter schwer erkennt.
Das ist eigentlich ein interessanter Blick auf das Besetzungsmuster bei Poitier und das subjektive Empfinden.
Subjektiv: er wurde fast immer von Herbert Weicker gesprochen und nur gelegentlich von Michael Chevalier als Alternative.
Wie der Eindruck zustande kommt? Vermutlich, weil man über die Jahre hinweg immer nur bestimmte Filme mit ihm zu sehen bekommt und selbst wenn man nur durchzappt, dann hört man primär Herbert Weicker. "Flucht in Ketten", die "Virgil Tibby"-Filme, gelegentlich "Lilien auf dem Felde" - das bieten die Fernsehsender hauptsächlich. Und natürlich immer wieder das "Heile Welt-Rassendrama" "Rat mal, wer zum Essen kommt", in dem man Michael Chevalier hört. Die anderen Filme, die ich noch öfters sah ("Raubzug der Wikinger", "Duell in Diablo"), hatten auch Weicker. So entsteht dann ein eigentlich sehr verzerrtes Bild.
In den 50ern, als Poitier bekannt wurde, aber noch nicht den großen Durchbruch hatte, setzte man wohl verstärkt auf Hans-Dieter Zeidler. Dann erst kam Weicker und später noch Chevalier. Kluckert habe ich mal für Poitier gehört und fand ihn voll daneben.
Es ist schön, dass man Weicker nach langer Pause (Poitier machte die ja) wieder später reaktivierte, obwohl man ihn keinesfalls als "Stammsprecher" bezeichnen konnte. Poitier war auch einer mit mehreren "Fixstimmen", zumindest alternierten hauptsächlich zwei. Holger Hagen mittendrin kann man ja beinahe als originell bezeichnen.
Was mich brennend interessieren würde: wie hätte "Rate mal, wer zum Essen kommt" deutsch mit Herbert Weicker gewirkt? Mit ihm wirkte Poitier immer etwas frecher und kantiger als mit Chevalier. Ob das Auswirkungen auf die Figur gehabt hätte?
Gegenfrage: Wie wäre das mit Zeidler gewesen? Für mich war er der weniger populäre, aber optimale Besetzung für Poitier. Schade nur, daß die so zeitig endete.
Da kann ich jetzt nicht wirklich etwas Konstruktives dazu sagen, weil ich die Filme, in denen Poitier von Zeidler gesprochen wurde, nur sehr am Rande kenne und diese Kombination schon vergessen habe.
Zeidler klang für mich ab den 60ern irgendwie sehr "schwer", weshalb ich mir diese Kombination in jener Zeit nur etwas eigenwillig vorstellen kann.
Zeidler hätte die besagte Rolle in Kramers Film wohl auch in seiner etwas eigenen Art gesprochen, er klang ja auch nicht unbedingt wie so ein ganz Braver.
Weicker hätte für diese Rolle sicher schon etwas zu alt geklungen, der stimmlich (damals) noch jünger und etwas leichter klingende Chevalier war die bessere Wahl. Michael Chevalier (*1933) als Filmsohn von Alexander Welbat (*1927) war schon etwas kurios, mit Weicker wäre das viel extremer geworden! Zeidler hätte damals sicher schon zu schwer und kratig geklungen, außerdem scheint er nie wirklich zur ersten Liga gezählt worden zu sein. Dass er einige Jahre zuvor öfter zum Einsatz kam, hatte eventuell damit zu tun, dass er (wie Mücke nach meiner Erinnerung einmal schrieb) in jungen Jahren oft von der MGM besetzt wurde.