Hatte Thorsten Michaelis überhaupt eine Sprechrolle? Ich hab den Film bis jetzt nur einmal auf englisch gesehen und da kam kein Sportlehrer drin vor (in einer kurzen 1-sekündigen Szene kam ein Schiedsrichter und da war er auch nur unscharf und im Hintergrund). Ich finde es übrigens toll, dass Michaelis in 2 Oscarnominierten Filmen mitspielt (Vorleser und Spielzeugland)
Nein, er hatte keine Sprechrolle, er war Komparse.
Aaah, ein Edel-Komparse sozusagen. Als damals noch Nicole Kidman für die weibliche Hauptrolle vor der Kamera agieren sollte, war ich auch für zwei Drehtage oder so als Komparse eingeplant. Doch dann kam einen Tag vorher die Absage, und schließlich wechselte man ja von Nicole Kidman zu Kate Winslet für die Hauptrolle. Wobei ich die Gründe dafür jetzt schon wieder völlig vergessen habe ...
Kate Winslet........Hanna................Ulrike Stürzbecher Lena Olin...........Rose / Ilana.........Joseline Gassen Ralph Fiennes.......Michael..............Tom Vogt
Dialogbuch und -regie: Hilke Flickenschildt
Die deutschen Schauspieler sprechen sich allesamt selbst, wollte die Liste oben damit aber nicht riesengroß machen. Also kein Bodo Wolf für Burghart Klaußner oder Bern Rumpf für Bruno Ganz . Dazu sei gesagt, dass man sich bewusst für eine Umbesetzung von Ralph Fiennes entschieden hat.
Habe den Film heute auch gesehen. Tolle Synchro. Und ist in der Synchro wesentlich authentischer anzuschauen als im englischen Original. Eigentlich witzig: Wenn ich einen US Film oder einen Film eines anderen Landes sehe wo in den entsprechenden Städten fliessend Deutsch gesprochen wird wegen der Synchro hat mich das noch nie gestört punkto authentisch. Aber andersrum wenn man deutlich sieht dass es in Deutschland ist (Deutsche Namen, deutsche Tafeln überall, Deutsche Nummernschilder, dann noch Nazi Thematik) find ich das extrem irritierend wenn dann Englisch gesprochen wird und ich kann mich nicht richtig auf den Film einlassen. Im O-Ton hätte der Film bei mir nicht wirken können. Man ist sich das in die Richtung wohl einfach nicht gewohnt. Das wird wohl der Grund sein.
Noch zu Tom Vogt auf Ralph Fiennes: Ich kann die Umbesetzung hier verstehen. Udo Schenk wäre hier wirklich "zu hart" gewesen
Aber ansonsten bin ich im Gegensatz zu anderen nicht der Meinung, dass Fiennes bei Schenk immer böse klingt. Ich finde Schenk sehr passend. Aber hier ist Vogt wirklich ideal und kann wirklich verstehen wieso man sich bewusst so entschieden hat.
Ich habe den Film heute auch gesehen und einen Tom-Vogt-Overkill erlebt. Zweiter Trailer: Duplicity, Tom Vogt auf Clive Owen. Dritter Trailer: Der Stand der Dinge, Tom Vogt auf Russell Crowe. Hauptfilm, erste Szene: Tom Vogt auf Ralph Fiennes. Wie schön, daß im Ersten Trailer, Ralph Fiennes in "Die Herzogin", nicht auch noch Tom Vogt zu hören war, sonst wäre die Sache leicht eintönig geworden.
Erstaunlich, offenbar wurde für die Nachsynchronisation der Originalfassung ein anderes deutsches Studio beauftragt. Das war nämlich R.C. Production mit Frank Schaff als Regisseur.
Zitat von MückeSchönes Beispiel zum Thema "Überpräsenz"!
Kann man nicht sagen in dem Fall find ich. Würde das hier eher als dummen Zufall abtun.
Begründung: Tom Vogt auf Clive Owen: Stammsprecher (klare Sache) Tom Vogt auf Russell Crowe: Sicher nur Trailerbesetzung. Also nicht der Normalfall. Hauptfilm: Kreative Entscheidung und daher auch Ausnahme auf Fiennes.
Also hier von Überpräsenz zu sprechen ist sehr stark übertrieben. Hier muss man die Situation analysieren wie es zu den einzelnen Besetzungen kam und davon ist nur eine fest. Das in dieser Konstellation Trailer und Film gelaufen sind war also reiner Zufall. Überpräsenz an einem Abend: ja. Aber generell kann man das jetzt bei Vogt nicht sagen find ich.
Zitat von SchweizerAber generell kann man das jetzt bei Vogt nicht sagen find ich.
Owen, Eckhart, Firth, Fishburne, Everett, Noth. Jetzt noch Fiennes. Greenwood in Abwechslung mit Oliver Stritzel. Hinzu kommen einige Serienhauptrollen mehr. Gibt ein paar extremere Fälle, aber doch, ja, man kann es bei ihm sagen.
Abgesehen davon bezog sich meine Aussage auf das Beispiel mit dem in's Kino gehen und mehrmals denselben Sprecher hören. Die Betonung liegt auf unnötig eintöniges Kinoerlebnis und nicht auf Vogt im Speziellen. Bringt überhaupt nichts, sich in so einem Fall auf das individuelle Beispiel einzuschießen. Diese Problematik ist schließlich nicht unbedingt ein Ausnahmefall. Hier aber besonders deutlich erkennbar und daher sozusagen "idiotensicher". Und aufgrundessen fand ich das Beispiel schön.
Die kreative Entscheidung in Bezug auf den "Vorleser" ist in erster Linie im übrigen wohl, dass man sich von Udo Schenk löste - und dies wohlgemerkt vorrangig aufgrund der Tatsache zur Durchsetzung brachte, weil alles andere bei dieser Rolle auch Irrsinn gewesen wäre(!). Dass man als Alternative gerade Vogt nahm ist mit Sicherheit nicht ganz so kreativ. Hätte allerdings schlimmer kommen können. Ich fand ihn im Trailer in Ordnung, werde bis zu Fiennes' nächstem Film (wo es zumindest nicht Schenk wird) jedoch das ungute Gefühl behalten, dass sich daraus eine weitere Kontinuität entwickeln könnte. Restlos unabhängig davon, ob er in dem Film hier eine Sternstunde liefert oder nicht. Denn eins hat mit dem anderen nichts zu tun. Man könnte nun höchstens darüber diskutieren, ob er zukünftig nicht immer noch besser als Schenk wäre, aber mein Gott...wer will das wissen... Es gibt in solchen Fällen nichts Kontraproduktiveres, als sich nach einer Durststecke mit dem erstbesten, was danach kommt abzufinden, nur weil es wenigstens(!) besser, als die Variante vorher ist. Wird aber gern gemacht. All das, was dagegen spricht, einfach mal großzügig ausblendend... Da verkauft man sich doch sehr billig.