Der menschliche Makel (The Human Stain) [2003]
Anthony Hopkins (Professor Coleman Silk) ... Joachim Kerzel
Nicole Kidman (Faunia Farley) .............. Petra Barthel
Ed Harris (Lester Farley) .................. Wolfgang Condrus
Gary Sinise (Nathan Zuckerman) ............. Tobias Meister
Wentworth Miller (junger Coleman Silk) ..... Timmo Niesner
Jacinda Barrett (Steena Paulsson) .......... N.N.
Harry Lennix (Clarence Silk) ............... Reinhard Kuhnert
Clark Gregg (Nelson Primus) ................ Bernd Vollbrecht
Anna Deavere Smith (Mrs. Silk) ............. N.N.
Lizan Mitchell (Ernestine Silk) ............ Karin Buchholz
Kerry Washington (Ellie Magee) ............. Maria Koschny
Phyllis Newman (Iris Silk) ................. N.N.
Margo Martindale (Psychologin) ............. N.N.
Ron Canada (Professor Herbert Keble) ....... Helmut Gauß
Mili Avital (junge Iris Silk) .............. N.N.
Danny Blanco (Walter Silk) ................. Charles Rettinghaus
Jeff Perry (Tennisspieler) ................. Lutz Schnell
Rick Snyder (Tennisspieler) ................ Erich Räuker
Richard Mawe (Doc Chizner) ................. Hans-Werner Bussinger
Richard Russo (Phil, Fakultätsmitglied) .... Peter Gröger
Charles W. Gray (Prediger) ................. Ronald Nitschke
Bill Clinton (Bill Clinton [Off]) .......... Bodo Wolf
Kenneth Starr (Kenneth Starr [Off]) ........ Helmut Gauß
Im Vergleich zu Philip Roths sprachgewaltigem und komplexem Buch zieht der Film (verständlicherweise) den Kürzeren. Zudem wurden unnötigerweise Dialoge entschärft, z.B. der "Wie hätte Clinton Lewinsky aus Scham zum Schweigen bringen können"-Dialog. Daneben wurden Schlüsselszenen des Buchs einfach fallen gelassen, darunter die Begebenheit im Kuhstall (ersetzt durch eine 08/15-Begegnung in einem Restaurant) und Farleys Erkenntnis an der fahrenden Wand. Ergo: Wer den Film noch nicht kennt, sollte zunächst das Buch lesen.
Zur deutschen Fassung: Wolfgang Condrus ist famos. Mit seinen Zischlauten, einem leichten Nuscheln und durch das Verschlucken von Buchstaben schafft er es, Ed Harris' Darstellung von Farley nicht nur adäquat ins Deutsche zu transportieren - er
ist förmlich der Charakter. Ähnlich intensiv ist Barthel für Kidman. Kerzel und Meister wirken dagegen eher glatt und liefern ihre gewohnten, routinierten Leistungen ab.
Etwas bedauerlich sind die Schwächen des Dialogbuchs: Während man "spooks" glücklicherweise analog zum Buch mit "dunkle Gestalten" übersetzt hat (trotz der damit einhergehenden Asynchronität, da Hopkins Gesicht bei dem Wort in Großaufnahme zu sehen ist), hat man dann später Kerzel sagen lassen, im Wörterbuch stünde unter dem Begriff "dunkle Gestalten" als erstes "Geister". Diesen - mit Verlaub - Stuss hätte man sich sparen können, wenn man Dirk van Gunsterens Buchübersetzung gefolgt wäre, der Coleman simplerweise über die Bedeutung des Wortes "dunkel" referieren lässt.