Heute werden die meisten Kinofilme in Deutschland in einer synchronisierten Fassung gezeigt - so erreicht man das größte Publikum. Die Reportage lauscht hinein in die Synchronszene und fragt die deutschen Stimmen von Julia Roberts, Harrison Ford oder Jean-Paul Belmondo, wie die Branche hierzulande funktioniert.
Von Anfang an wollte der Film Sprachgrenzen überschreiten, kulturell und ökonomisch. In der Zeit des Stummfilms war das noch einfach: Die Zuschauer waren an Zwischentitel oder sogenannte Filmerzähler gewöhnt.
Die Einführung des Tons bescherte Filmen wieder nationale Ausdrucksweisen. Man behalf sich zunächst mit der Herstellung von "Versionen": Ein Film wurde Einstellung für Einstellung mit verschiedenen Darstellern und in verschiedenen Sprachen mehrmals gedreht. Später dann hatte sich das europäische Publikum auch an synchronisierte Fassungen gewöhnt, sozusagen an eine "neue Sprache" des Kinos. In kleineren Ländern, wo sich die Synchronisation nicht lohnt, oder in mehrsprachigen Regionen entwickelte sich dagegen die Untertitelung.
Soviel ist sicher: Synchronisation ist die ökonomisch effizientere Methode. Am erfolgreichsten erweisen sich Kino-Sujets, die sich kaum sträuben gegen die Übertragung in eine andere Sprache: eine bildhafte Erzählweise für Geschichten mit einfachen dramaturgischen Regeln, die sich beliebig wiederholen lassen. Nirgends versteht man sich darauf so gut wie in Hollywood. Deshalb ist auch der Anteil von Filmen aus der Traumfabrik in deutschen Synchronstudios am höchsten.