Einen Fragekomplex habe ich schon vor einiger Zeit irgendwo im Forum anzubringen versucht; als Ekki nun im Interview-Thread darauf zu sprechen kam, habe ich den 2. Versuch gemacht. Und da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, meine Fragen an Spezialisten und Insider zu den sog. Ensemblesprechern.
Wie Ekki im anderen Thread schrieb, hatten diese ein sehr gutes Einkommen, gerade weil sie mit Kleinstrollen mehrere Termine am Tag erledigen konnten. Eine solche Arbeit rechnet sich also durch geschickte Disponierung. Ein Edel-Ensemblesprecher war sicher Gerd Duwner, der in seiner besten Zeit zahllos oft "nur" den Dicken rechts, den Bobby oder den Asiaten hinten sprach.
Planen so etwas die Studios auch intern (d.h. wenn sieht man sich, wenn Filme zur gleichen Zeit synchronisiert werden, auch an, ob bestimmte Kleindarsteller auch übergreifend Verwendung finden können), oder ist das von der Aquise des Sprechers abhängig? Und wie verlaufen die Verbindungen zwischen Menge/Masse und Synchronschauspielern wie Walter Jacob, Hermann Wagner, Wolf-Rüdiger Reutermann, Georg Tryphon, Karl-Heinz Grewe?
Mich wundert gerade ein wenig, dass Georg Tryphon schon wieder als "Ensemblesprecher" bezeichnet wird. Der hatte immerhin eine der Hauptrollen in "MASH" und sprach mehrmals Schauspieler wie Stephen Tobolowsky oder Vincent Schiavelli.
Das geht auf mich zurück, weil Markus 1:1 meine Beispiele übernommen hat. Auf den "Fehler" wurde ich auch schon aufmerksam gemacht. "Fehler" insofern, als das 5 Film(!)-Hauptrollen noch keinen Hauptsprecher machen. Man denke an Danneberg x 6 Stars (Aykroyd, Stallone, Cleese, Schwarzenegger, Hill, Travolta) x ca. 15 Filme = 90 Filmhauptrollen + zahllose weitere mit unbekannte(re)n Schauspielern. OK, Danneberg ist ein Extrembeispiel, aber ich hoffe es wird verständlich was ich damit sagen will.
Es gibt aber auch nicht nur Unterschiede zwischen Ensemblesprecher und Sprechern mit Feststimmen. Es gibt ja auch Sprecher, die keine Ensemblesprecher sind, aber auch keinen festen Star haben. Dafür vielleicht regelmäßig Nebenrollen.
Zumal diese strikte Unterscheidung in "Mengesprecher" und "Rollensprecher" auch sehr berlintypisch ist. In München oder Hamburg hörst du durchaus mal Sprecher, die du von vielen Rollen kennst, auch im Ensemble. Was nicht bedeutet, dass es dort keine Sprecher gibt, die nur Menge oder nur Rollen sprechen. Nur nicht ganz so einfach zu kategorisieren.
Dennoch gibt es auch in Berlin Sprecher, die Rollen sprechen, aber durchaus auch für Ensemblerollen zur Verfügung stehen.