Hab mir mal wieder einen Hammer-Klassiker zu Gemüte geführt und mich an einer etwas ausführlicheren Liste versucht. Vielleicht kann ja jemand die Lücken füllen:
Die Rache der Pharaonen (The Mummy) Großbritannien 1959 Verleih: Universal Deutsche Fassung: Berliner Synchron GmbH, 1959 Dialoge: Volker Becker Dialogregie: Klaus von Wahl
John Banning (Peter Cushing) - Erich Schellow Die Mumie [Kharis] (Christopher Lee) - Friedrich Joloff Isobel Banning/Ananka (Yvonne Furneaux) - Eva Katharina Schultz Inspektor Mulrooney (Eddie Byrne) - Hans Wiegner Stephen Banning (Felix Aylmer) - Robert Klupp Joseph Whemple (Raymond Huntley) - Paul Wagner Mehemet Bey (George Pastell) - Klaus Miedel Wilddieb (Michael Ripper) - Erich Kestin Police Constable Blake (George Woodbridge) - ? Pat (Harold Goodwin) - Walter Bluhm Mike (Denis Shaw) - Benno Hoffmann Irischer Kunde im Pub (Gerald Lawson) - ? Dr. Reilly (Willoughby Gray) - Kurt Waitzmann Coroner (John Stuart) - Alfred Balthoff Polizei-Sergeant (David Browning) - kein Text Bill, der Wirt (Frank Sieman) - ? Pfleger James (Stanley Meadows) - Jürgen Thormann?(sagt nur einen Satz) Oberpfleger (Frank Singuineau) - ?
Es wäre theoretisch möglich (Brunnemann ist Jahrgang 1928), allerdings sind in der Synchrondatenbank von Arne Kaul von ihm erst Synchronrollen ab 1962 gelistet.
Ich wollte lobend erwähnen, dass Peter Cushing hier von seinem (m. E.) besten Sprecher synchronisiert wurde. Mir sind besonders zwei Szenen akustisch in Erinnerung geblieben: Die, in der Banning die Ähnlichkeit seiner Frau mit Ananka bemerkt, und die, in der er Mehemet kurz vor dem Finale gezielt durch abfällige Bemerkungen über die alten Ägypter provoziert.
Zitat Ich wollte lobend erwähnen, dass Peter Cushing hier von seinem (m. E.) besten Sprecher synchronisiert wurde.
Das häte Herrn Schellow jetzt wahrscheinlich nicht sehr glücklich gemacht. Damit meine ich v.a. die Bezeichnung "Sprecher" für ihn. Schellow als alter Theatermime war mE kein sehr großer Freund von Synchronstudios, daher auch seine seltenen Einsätze... Aber: Ja, auf Cushing kommt er gut. Auch dessen eher weinerliche Rolle im "Haus der langen Schatten" trägt er gekonnt.
Dass er die Synchronarbeit nicht sonderlich schätzte, habe ich in einer Festschrift für ihn ("Schellow Holmes") bereits gelesen. Wahrscheinlich war das der Grund dafür, dass er Cushing nicht öfter sprach.
Zitat von bertiDass er die Synchronarbeit nicht sonderlich schätzte, habe ich in einer Festschrift für ihn ("Schellow Holmes") bereits gelesen. Wahrscheinlich war das der Grund, dass er Cushing nicht öfter sprach.
Tja, leider. Ein hervorragender Sprecher, auch auf Rex Harrison in "Mitternachtsspitzen" paßte er sehr gut. Bei Cushing finde ich es besonders bedauerlich, daß er ihn in diesem Zeitraum bei "Die Rache der Pharaonen", "Dracula" und "Der Arzt und die Teufel" sprach, aber ausgerechnet bei "Der Hund von Baskerville" der mMn sehr unpassende Erich Fiedler zum Einsatz kam. Schellow bewies ja später für eine 6teilige WDR-Reihe, daß er den Meisterdetektiv Sherlock Holmes sehr gut darstellen konnte (die restlichen "Qualitäten" der Serie, insbesondere ihren "Humor" mal außen vor gelassen). "Haus der langen Schatten" kenne ich leider nur in der alten VHS-Fassung. War eine furchtbare Synchro, Thomas Reiner für Vincent Price ging garnicht. Aber die Neusynchro mit Schellow und Schoenfelder ist ja irgendwie nicht mehr zu kriegen...
Ein ebenfalls guter Sprecher für Cushing war Holger Hagen, der leider nur einmal besetzt wurde, und das auch noch in dem sehr mäßigen "Die 7 goldenen Vampire"...
Beim "Hund von Baskerville" kann ich dir nur zustimmen: Schellow wäre ein Traum gewesen! An (den irgendwie untypisch besetzten) Fiedler habe ich mich mittlerweile zwar etwas gewöhnt, aber optimal finde ich ihn trotzdem nicht.
Zitat Aber die Neusynchro mit Schellow und Schoenfelder ist ja irgendwie nicht mehr zu kriegen...
Ich hatte die lange Zeit auf Video; allerdings gibt es das Band inzwischen nicht mehr. Ausgestrahlt wurde sie Ende der 80er und definitiv noch mit dem "im Auftrag des ZDF" im Nachspann. Insofern müsste dort auch an eine Kopie heranzukommen sein (wahrscheinlich aber nur gegen bare Münze). Gebe dir völlig Recht: Reiner wirkte nicht, Schellow, Schoenfelder, Petruo, Ebeling und Altrichter (ihren Namen habe ich durch diesen Film überhaupt erst synchrontechnisch erfasst) waren insgesamt ein tolles Ensemble.
Zitat von bertiDass er die Synchronarbeit nicht sonderlich schätzte, habe ich in einer Festschrift für ihn ("Schellow Holmes") bereits gelesen. Wahrscheinlich war das der Grund, dass er Cushing nicht öfter sprach.
Kann es sein, dass er Cushing in der britischen Holmes-Serie sprach? Und am Ende Paul Edwin Roth den Watson? Es ist einfach zu auffällig, dass Schellow in der deutschen Adaption als Holmes besetzt wurde (obwohl er äußerlich nicht so perfekt geeignet war) und auch noch einen gestandenen Synchronsprecher an seiner Seite hatte ... ohnehin sind die 6 Folgen doch Remakes der Cushing-Serie (wenn ich das richtig mitbekommen habe).
Glaub ich eher weniger, da der NDR damals die deutsche Bearbeitung übernahm. Schellow hat ja (wenn er sich denn mal breitschlagen ließ) anscheinend nur in Berlin synchronisiert.
Was Schellows eigene Serie angeht: die wurde 1967 (sehr, sehr frei) nach Drehbüchern der BBC-Serie von 1965 mit Douglas Wilmer umgesetzt (die hierzulande nie lief). Cushings Serie dagegen entstand erst 1968 (als inoffizielle zweite Staffel, da die BBC Tantiemen für die Rechte sparen wollte).
Wäre natürlich trotzdem interessant, die wirklichen Sprecher zu erfahren, aber da ja angeblich alles vernichtet worden ist (bis auf die 6 in UK erhältlichen Folgen), können wir da wohl ewig raten...