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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 514 mal aufgerufen
 Filme: Klassiker
Havi17



Beiträge: 30

27.07.2010 10:00
Einer frißt den Anderen 1964 Zitat · antworten

Hallo zusammen,

weiß jemand von Euch, ob es von diesem Film noch eine deutsche Fassung gibt, bzw. wer
evtl. die Rechte hat. Eine englisch synchronisierte Version "Dog eat Dog" wurde auf
DVD veröffenlicht.

Danke!

lupoprezzo


Beiträge: 2.840

03.10.2010 19:13
#2 RE: Einer frißt den Anderen 1964 Zitat · antworten

Vor einigen Jahren lief der Film mal in einem Kino in Gelsenkirchen. Zumindest in Sammlerkreisen sollte es also noch eine Kopie geben.

Samedi



Beiträge: 17.495

18.02.2023 20:38
#3 RE: Einer frißt den Anderen 1964 Zitat · antworten

Sprechen sich die deutschen Schauspieler hier selbst?

c.n.-tonfilm



Beiträge: 1.506

19.02.2023 07:39
#4 RE: Einer frißt den Anderen 1964 Zitat · antworten

Ich hatte 2012 das zweifelhafte Vergnügen, den Film in deutscher Fassung im örtlichen Programmkino zu sehen und schrieb damals danach wie folgt im Edgar Wallace Forum:

Durch zahlreiche Gewaltschnitte und die Entfernung der martialischen deutschen Oktoberfest-Gesangsnummer ist der Film hier ein ganzes Stück kürzer als die englische Fassung, im übrigen aber identisch. Siegfried Lowitz spielt auch hier nicht mit. Elisabeth Flickenschildt, Werner Peters und Pinkas Braun - sie alle sprechen nicht mit ihren eigenen Stimmen sondern wurden ausnahmslos fremd synchronisiert! Auch wenn ich schon unterschwellige Befürchtung hatte, dass hier ggf. nicht alle Deutschen mit ihren eigenen Stimmen sprechen - für alle drei hätte ich nicht damit gerechnet. Hätte man unter anderen Umständen durch die Mitwirkung der drei Schauspieler vielleicht noch eine Spur mildes Interesse an dem Machwerk finden können - damit hat es sich endgültig erledigt. Es handelt sich um eine recht billige Münchner Synchro. Der einzige prominente Sprecher war Klaus W. Krause für Robert Gardett.

Interessant ist in diesem Zusammenhang höchstens die Frage, welche Auswirkungen eine solche Mogelpackung auf das damalige Kinopublikum gehabt haben mag. Ich bin mit keiner großen Erwartung (mit gar keiner, um genau zu sein) ins Kino gegangen, wollte in erster Linie einen mir unbekannten Film mit Flickenschildt, Peters und Braun sehen und bekam ein läppisches Kasperletheater geboten. Hernach kam ich verärgert aus dem Kino und fühlte mich um mein Eintrittsgeld betrogen. Die Constantin hat über die Besetzung, Bewerbung und Motive der Aushangsfotos jedenfalls bewußt auf die Wallace-Zielgruppe geschielt. Wieviele Zuschauer in den 60er Jahren sich nach dem Besuch von diesem oder einem vergleichbaren Streifen ähnlich gefühlt haben mögen wie ich und in Folge beschlossen haben, für die nächste Zeit erstmal keinen Film mehr mit den genannten Herrschaften sehen zu wollen, muß offen bleiben. 1963 war diese Art Produktion jedenfalls noch relativ neu und die Fremdsynchronisation der Schauspieler kaum akzeptabel und tolerabel. Auf die spannende Frage nach dem möglichen Imageschaden für die Stars und negative Rückkopplungen auf das übrige Verleihprogramm durch solche Praktiken lassen sich natürlich kaum greifbare Antworten finden. Mittel- und langfristig haben Filme wie dieser imho einen guten Teil zum Kinosterben und dem endgültuigen Niedergang der deutschen Filmwirtschaft ab Mitte der 60er Jahre beigetragen. Wer sich zweimal in so ein Panoptikum verirrt hatte, blieb in Zukunft zu Hause und wählte lieber aus der Vielzahl gut gemachter und ansprechender Fernsehspiele, die tausendmal besser waren als das Gros der damaligen deutschen Kinoproduktionen.

Fazit: Verheerender Euro-Müll unterster Kategorie. Abgesehen von der kuriosen Zusammenballung an bekannten Darstellern ein saublöder, todlangweiliger Film bei dem es nicht mal für genügend unfreiwillige Komik reicht. Man ist froh wenn man die 78 Minuten abgesessen hat. Wen das nicht abschreckt und das Sitzfleisch für 8 zusätzliche Minuten mitbringt, muß nicht nach einer deutschen Fassung suchen, sondern kann getrost zur englischen DVD greifen ...

 Sprung  

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