O Mann, die Stimme hat mich seit meiner Kindheit in Hörspielen begleitet. Ich erinnere mich sofort an seinen Einsatz als die dicke Fliege "Kurt" in den ALF-Gute-Nacht-Geschichten. Sehr schade um ihn.
Der aktuelle SPIEGEL enthält einen kurzen Nachruf (S. 138) mit Sprecherangaben, die leider teilweise sehr irreführend bzw. falsch sind. "Er sprach als (?) Oliver Hardy, Barney Geröllheimer und Chief Wiggum in den ´Simpsons´. Auch bei den ´Schlümpfen´, und der ´Muppet Show´ war er dabei und fehlte in kaum einer Hörspielfolge von ´Die drei Fragezeichen´. Orson Welles (?!), Rod Steiger (?!) und Danny DeVito lieh Habeck ebenfalls seine Stimme. Dabei (?) war der kleine, stämmige Mann selbst Schauspieler."
Ja - solche Schnitzer rufen uns erst wieder ins Bewusstsein, wie unwichtig der Restbevölkerung die Synchronisiererei ist, bzw. wie unglaublich wenig sich Ottonormalbürger über die naheliegensten Dinge dieses Themas bewusst ist. Sogar dem "seriösen" Spiegel passieren da ähnliche Schnitzer wie der Bild.....was? Michael Habeck war Schauspieler? Ich dachte Fensterputzer und nächste Woche rufe ich bei einem Synchronisierungsunternehmen an und frage, ob mein Dackel auch mal synchronisieren darf.
Entschudigung! Nun zum eigentlichen Tread:
Wirklich ein großer Verlust für die Branche, die Michael Habeck über Jahrzehnte geprägt hat. Er hatte eine tolle Stimme, die synchroninteressierten Leuten bestimmt als eine der ersten aufgefallen und bewusst geworden ist. R.I.P.
Was lernen wir daraus: Für den Spiegel sind Synchronsprecher keine Schauspieler und Michael Habeck die gleiche Person wie Gerd Duwner! Wer wie der Spiegel immer wieder die Moralkeule schwingt, darf gerne auch mal besser recherchieren! So eine Schlamperei hat solch ein toller, unvergleichlicher Schauspieler nicht verdient!
Zitat von EifelfilmfreakWas lernen wir daraus: Für den Spiegel sind Synchronsprecher keine Schauspieler und Michael Habeck die gleiche Person wie Gerd Duwner!
...bzw. wie Martin Hirthe. Oder wie soll man den Hinweis auf Orson Welles und Rod Steiger sonst verstehen?
Zitat von bertiOder wie soll man den Hinweis auf Orson Welles und Rod Steiger sonst verstehen?
Das steht auf Michael Habecks Vita-Seite, sind also vermutlich bislang von uns nicht erfasste seltene Einsätze. Trotzdem bezeichnend, wie damit offenbar schon das Ende der Fahnenstange erreicht ist, was "Recherche" betrifft. Dem Leser werden die Namen hingeworfen, die einem gerade am bekanntesten vorkommen, ohne Relevanz (oder überhaupt mal Wahrheitsgehalt) zu hinterfragen.
Das erinnert mich mal wieder an etwas, was vor einigen Jahren mal ein Professor zu uns meinte: Heutzutage ist es nicht mehr die Herausforderung, an Informationen zu kommen; das ist relativ einfach. Die Schwierigkeit liegt darin, sie zu beurteilen.
Allerdings sind sowohl Welles´ als auch Steigers Filmografie hier schon relativ gut erfasst, und es bleiben kaum Filme, die dafür in Frage kämen. Speziell bei Orson Welles müsste es eine späte Synchro eines frühen Films gewesen sein, und selbst da knn ich mir Habeck nicht so recht vorstellen. Bei Rod Steiger könnte es umgekehrt nur ien Fil aus dessen späten Jahren sein, und gerade die sind relativ gut erschlossen. Ob Habecks Erinnerung ihm vielleicht einen Streich gespielt hat? Wahrscheinlich haben die wenigsten vielbeschäftigten Synchronsprecher(innen) einen kompletten Überblick über ihr Schaffen.
Zitat Trotzdem bezeichnend, wie damit offenbar schon das Ende der Fahnenstange erreicht ist, was "Recherche" betrifft.
Und schon steht die Debatte, ob man den Spiegel im Pernassus-Film zu Unrecht verunglimpft hat, in einem ganz anderen Licht da.
Ich muss allerdings sagen, dass ich die Diskussion, was er nun wann wo gesprochen hat oder nicht, ja völlig unerheblich für die Wahrheit ist, dass er ein grandioser Synchronschauspieler gewesen ist, dessen Verlust zutiefst traurig ist.
Zitat von anderto-kroxIch muss allerdings sagen, dass ich die Diskussion, was er nun wann wo gesprochen hat oder nicht, ja völlig unerheblich für die Wahrheit ist, dass er ein grandioser Synchronschauspieler gewesen ist, dessen Verlust zutiefst traurig ist.
Natürlich. Es ist ja auch nur durch die Angaben im Nachruf zur Sprache gekommen.