Da muss ich dir leider widersprechen dlh. Ich bin durchaus offen für neues, wenn mir aber eine Leistung nicht gefällt, dann sag ich dass auch direkt und nicht durch die Blume. Wenn dir Miriam Stein gefallen hat, dann ist das für mich voll ok. Für mich persönlich war es aber eine Fehlbesetzung.
Aber jetzt mal eine Frage zur Deeskalation: Wie findest du Gabrielle Pietermann auf Watson??
Also ich bin ja durchaus auch kein Freund von Umbesetzungen einer Feststimme und ich finde Gabrielle Pietermann richtig toll auf Emma Watson. Auch an solchen "natürlichen Synchrontönen" störe ich mich in den meisten Fällen, aber in "Colonia Dignidad" war Miriam Stein echt wunderbar. Sie hat richtig gut zu Emma Watson gepasst und ließ sie wirklich 1:1 wie eine Deutsche klingen. Wenn man Emma Watson nicht gekannt hätte, könnte man meinen, sie habe sich selbst gesprochen. Ich hätte wahrlich nichts gegen eine nochmalige Besetzung. Ob sie in die Schöne und das Biest gepasst hätte, weiß ich nicht. Vielleicht schon einen Tick zu reif, um in der Rolle aufzugehen. Aber es bleibt eine tolle Besetzung in meinen Ohren.
Die Leute sind einfach so dermaßen durch diese standardisierten künstlichen Töne im Synchron "verdorben", dass es solche wirklich tollen Besetzungen, die einfach echtes authentisches Schauspiel liefern, schwer haben. Schade, schade, schade... Gerade die jungen Frauen heutzutage klingen doch größtenteils immer so nervig aufgesetzt.
Na ja, das darf man nun wirklich nicht pauschalisieren, mein lieber Donnie. Ich wollte einfach nur sagen, dass nicht jeder guter Schauspieler auch ein guter Synchronsprecher ist.
Und als verdorben würde ich mich nicht bezeichnen, zumindest nicht in dem Sinne!!
Das Problem ist aber auch, dass Kunden gerne relativ unauffällige Stimme bevorzugen und daher relativ wenige Charakterstimmen sich etablieren können, was ich auch sehr schade finde. Wo ist eine junge emotionale Rita Engelmann, eine kühle Franziska Pigulla, eine schrullige Tilly Lauenstein etc. Selbst Oliver Rohrbeck wird relativ selten besetzt, da seine markante Stimme sich von dem Mainstream sehr absetzt. Man sollte allerdings auch nicht übersehen, dass gerade in den USA Besetzungen in der Regel nach Äußerlichkeiten erfolgen und die Schauspieler oft auch sehr unspektakuläre Stimmen haben. Nur dann, wenn mal jemand mit eine wirklich ausgefallenen Stimme, dann gibt´s das Gerangel, dass keine vergleichbar markante Stimme gefunden wird. In Großbritannien ist die gegenteilige Entwicklung zu beobachten, dass Arbeiterklassenschauspieler und nicht Londener Schauspieler mit regionalen Akzente und jetzt auch verstärkt LGBT (Lesbian-Gay-Bi-Trans) mehr und tragendere Rollen einfordern. Letzteres würde eine größere Stimmenvielfalt im Synchron auch wünschenswert machen. Nuscheln muss trotzdem keiner, obwohl die BBC in der letzten Zeit öfter Ärger hatte, weil die Schauspieler in einigen Serien kaum zu verstehen waren und die Leute Untertitel einschalten mussten, weil der Ton so saumäßig war.
Zitat von Donnie Darko im Beitrag #23Die Leute sind einfach so dermaßen durch diese standardisierten künstlichen Töne im Synchron "verdorben", dass es solche wirklich tollen Besetzungen, die einfach echtes authentisches Schauspiel liefern, schwer haben. Schade, schade, schade... Gerade die jungen Frauen heutzutage klingen doch größtenteils immer so nervig aufgesetzt.
Vergiss in dem Zusammenhang nicht, dass durch die technische Entwicklung, die generelle Obsessesion mit supersauberen Ton bei vielen Fans geschürt wird. Wenn bei Bewertungen von Filmen, die Klangqualität ohne Rücksicht auf die schauspielerische Leistung bewertet wird, dann stärkt das sicher den "Naturalisten" nicht gerade den Rücken.
Gerade habe ich einige Ausschnitte und den Trailer von "Colonia Dignidad" gesehen (den ganzen Film bisher noch nicht). Mein Eindruck war, da s Miriam Stein zwar an sich con ihrer Stimmfarbe her recht gut zu Emma Watson passt, aber sie spricht mir soweit mit zu wenig Ausduck und Betonung...
War es denn so schwierig, Gaby Pietermann auch nach Potsdam zu bekommen? War das unmöglich, oder hatte man kein Interesse daran?im nahen Berlin hat sie jedenfalls bereits auf Emma Watson (und Anderen?) wegen Kontinuität Fuß fassen können.
Frau Kistner ist mit ihrer Firma ebenfalls in Berlin, auch wenn sie einige Zeit in Potsdam-Babelsberg aufnahm. Die Besetzung von Miriam Stein war eine Verleihentscheidung. Man wollte so einen Bruch zu Daniel Brühl vermeiden, der sich selbst synchronisierte. So hat man nun einen Bruch mit allen anderen Emma-Watson-Filmen. Fraglich also, ob diese Idee so aufgegangen ist.
Ich verstehe dich nicht ganz... Wieso welchen Bruch zu Daniel Brühl?? Ich war immer der Meinung, es ginge darum, einen Bruch zwischen Original- und synchron(gesangs)- Stimme, oder einen zwischen der dt. Sprechstimme mit ihrem Gesangsdouble zu vermeiden... :o Imho. steckt jedenfalls hinter dieser Entscheidung, dass man sich gedacht hat, die Stimme von Miriam Stein wäre der von Emma Watson wesentlich ähnlicher, als die Stimme von Gabrielle Pietermann.
@marakundnougat: Einmal war noch Anja Stadlober für sie an der Reihe...