Ich fand ihn eigentlich auch sehr witzig, besonders in 'Pappa Ante Portas'. Er war auch ein Meister seines Fachs und wir werden ihn immer in guter Erinnerung behalten und mein Beileid gilt auch allen Betroffenen.
Habe vorhin die Meldung im Radio auf Eins Live gehört. Wirklich sehr traurig. Loriot hatte immer einen sehr feinsinnigen, gut überlegten und ausgeklügelten Humor, der deswegen auch so gut war. Er hat in seinen Sketchen immer sehr gut den Alltag beobachtet und die Eigenarten eines jeden immer schön überspitzt wiedergegeben. Ich erinnere mich, dass bei meiner alten Firma ein Kollege von mir und ich desöfteren Loriot zitiert haben ("Krawehl, Krawehl !"), was uns immer sehr viel Spaß gemacht hat.
Kurz gesagt: Loriot hat uns immer wieder zum Lachen gebracht und wird uns auf jeden Fall in guter Erinnerung bleiben. Mein Beileid an alle, die ihm nahe standen.
Wäre es denn in diesem Rahmen sehr unangebracht, wenn jemand es zwar toll fände, dass Loriot über so viele Jahre so vielen Menschen offensichtlich sehr große Freude bereitete, es aber doch nicht verschweigen könnte, dass er selber noch nie was mit dessen Humor anfangen konnte, ja diesen sogar sehr langweilig fand?
Wieso sollte das unangebracht sein? Es findet ja auch nicht jeder Picasso toll, oder, um bei Humoristen zu bleiben, auch mit Monty Python kann nicht jeder was anfangen. Man kann einem Künstler auch Anerkennung zollen, wenn man keinen persönlichen Bezug zu ihm hat.
("Die") zwei deutsche(n) Humoristen(, denen ich sehr viel "intelligenten" Humorgenuss zu verdanken habe):
Heinz Erhardt, der geniale "Wortspieler";
und eben Loriot, der geniale ... "Universalhumorist": als Zeichner, Autor, Darsteller, Regisseur ...!
Und "Stimmkünstler" (was man in einem Synchron-Forum besonders erwähnen sollte)! Seien es die Herren in der Badewanne - oder Wum und Wendelin - oder Rentner und Lottogewinner Erwin Lindemann (bekannt in Gestalt von Heinz Meier, in einer [nur] akustischen Version des Sketches jedoch von Loriot selbst gesprochen) - oder ...
Und wie bitterböse Loriots Humor auch werden mochte: Es ging nie um ein "Auslachen" bzw. ein "Lachen über Personn", sondern ums "Lachen über Situationen, Zustände und (Selbst-)Erkenntnis" - (Situations-)Komik im besten Sinne!
Friedrich Schoenfelder war der "Gentleman" unter den Synchronsprechern - Loriot der unter den Humoristen ...
Zitat von AMKUnd "Stimmkünstler" (was man in einem Synchron-Forum besonders erwähnen sollte)! Seien es die Herren in der Badewanne - oder Wum und Wendelin - oder Rentner und Lottogewinner Erwin Lindemann (bekannt in Gestalt von Heinz Meier, in einer [nur] akustischen Version des Sketches jedoch von Loriot selbst gesprochen) - oder ...
Soweit ich weiß, wurden alle von Loriot gezeichneten Cartoon-Figuren auch von ihm selber gesprochen, wenn er nicht Bilder zu bereits vorhandenem Ton (Interview Friedrich Noowotnys mit Helmut Schmidt, Sketch "Auf der Rennbahn", Lieder der "Comedian Harmonists") zeichnete, oder? In meinem Bekanntenkreis gibt es jedenfalls einige, die überrascht waren, dass er sowohl die beiden Herren in der Badewanne als auch das Ehepaar Hermann und Hertha sprach. Ebenso wie in viele auch bei manchen Auftritten in seinen Sketchen nicht sofort erkannten, oder sogar noch beim Abspann überrascht reagierten. Eine beachtliche Wandlungsfähigkeit, wenn man bedenkt, dass er kein ausgebildeter Schauspieler war ...
Zitat Soweit ich weiß, wurden alle von Loriot gezeichneten Cartoon-Figuren auch von ihm selber gesprochen
Davon geh´ auch ich aus - und habe nichts anderes behauptet, sondern wollte lediglich Beispiele nennen.
Zitat Eine beachtliche Wandlungsfähigkeit, wenn man bedenkt, dass er kein ausgebildeter Schauspieler war...
In einer Radiosendung zum Tod Loriots erwähnte Heinz Meier, wie sehr es ihn - den (ausgebildeten) Schauspieler Meier - verrückt gemacht habe (das ist meine Wortwahl ...), dass Loriot ohne Schauspielausbildung ein so begnadeter Schauspieler war ...